Titel: | Die Ermittelung der Stufenscheibenverhältnisse für Werkzeugmaschinen. |
Autor: | Pregél |
Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 248 |
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Die Ermittelung der
Stufenscheibenverhältnisse für Werkzeugmaschinen.
Von Prof. Pregél in
Chemnitz.
Mit Abbildungen.
Die Ermittelung der Stufenscheibenverhältnisse für
Werkzeugmaschinen.
Von grösster Wichtigkeit ist die Ausmittelung der für jede Arbeitsmaschine
sachgemässen Geschwindigkeitsverhältnisse; welche durch drei Factoren bedingt ist,
nämlich von den in Verwendung stehenden Räderübersetzungen, von den Verhältnissen
der beiden Stufenscheiben an der Maschine und am Vorgelege und von den Umlaufszahlen
des Deckenvorgeleges.
Da diese letzteren am leichtesten abzuändern gehen, so bleibt für den
Betriebstechniker, der mit bereits vorhandenen Maschinen sich befassen muss, bloss
die Abänderung der Umlaufszahlen des Deckenvorgeleges zu seiner Verfügung. Weil aber
die Werkzeugmaschinen mit Stufenscheiben ausgerüstet sind, deren
Durchmesserverhältnisse sowohl einer arithmetischen Reihe entsprechen, als auch
Umlaufszahlverhältnisse ergeben, die nach einer geometrischen Reihe sich ändern, so
müssen mit Rücksicht darauf, dass die Durchmessersummen von je zwei
zusammenlaufenden Scheiben stets gleich sein sollen, auch beide Rechenverfahren eine
entsprechende Berücksichtigung finden. Zudem soll möglichst allgemein auch ein
beliebiges Uebersetzungsverhältniss beider Stufenscheiben eingeführt werden, so dass
die Gleichheit beider Stufenscheiben als ein Sonderfall anzusehen ist. Auch dürfte
die Vorführung eines vom Verfasser entwickelten neuen graphischen Verfahrens zur
unmittelbaren Bestimmung der Stufenscheibenverhältnisse nicht unwillkommen sein,
welches sich auf die geometrische Reihe der Umlaufszahlverhältnisse gründet, wobei
aber auch auf die Uebersetzung zwischen den beiden Stufenscheiben Bedacht genommen
ist.
In neuerer Zeit ist von Prof. Fischer in Hannover in der
Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1892
Bd. 36 Nr. 20 * S. 577, eine höchst dankenswerthe Mittheilung über die Berechnung
der Stufen Scheiben gemacht worden, auf welche hingewiesen wird.
A. Die Stufenscheiben mit gleichmässigem
Durchmesserzuwachs.
Ist q = (D2 – D1) = (D3 – D2) = .... (Da – Da–1) u.s.w. (Fig. 1) der stetige Zuwachs der
Nachbarscheibendurchmesser und ist a die Anzahl der
Riemenläufe, so wird nach einer arithmetischen Reihe sein:
D
1
= D
1
D
2
= (D1 + q)
D
3
= (D2 + q) = (D1 + 2 q)
. . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
D
a
= [D1 + (a – 1) q . . . .
. . . . . . 1)
der Durchmesser der grössten Scheibe, wenn D1 derjenige der
kleinsten ist. Daraus folgt:
(Da –
D1) = (a – 1) q
bezieh.
\left(\frac{D_a}{D_1}\right)\,D_1=(a-1)\,q
und
\left(\frac{D_a}{D_1}\right):(a-1)=\frac{q}{D_1}=x . .
. . . . . . . 2)
Wird das Verhältniss zwischen der grössten und kleinsten Scheibe
(Da : D1) = c
bezeichnet, so folgt aus Gl. 2)
\frac{c-1}{a-1}=x . . . . . . . . . . 3)
d. i. das auf die kleine Scheibe D1 bezogene Verhältniss des stetigen
Zuwachses q an Durchmesser.
Wird nun, um die Formelmenge zu beschränken, die Entwickelung nur auf das letzte
Glied der Reihe beschränkt, so würde nach Gl. 1 auch
D_a=D_1\,\left[1+(a-1)\,\frac{q}{D_1}\right]
oder
D_a=D_1\,[1+(a-1)\,x] . . . . . . . 4)
bezieh.
D_{a-1}=D_1\,[1+(a-2)\,x]
u.s.w. werden.
Hiernach wäre z.B. für a = 5
\frac{D_3}{D_1}=(1+2\,x)
u.s.w.
So ergibt die Einsetzung des x-Werthes aus Gl. 3) in Gl.
4) den Werth
\frac{D_a}{D_1}=\left[1+(a-1)\,.\,\frac{(c-1)}{(a-1)}\right]
. . . . . . . 5)
und
\frac{D_{a-1}}{D_1}=\left[1+\frac{(a-2)}{(a-1)}\,.\,(c-1)\right]
u.s.w., woraus die Aenderung dieser Verhältnisse ersichtlich
ist.
Nun muss ferner für die Stufenscheibe am Deckenvorgelege der stetige Zuwachs der
Scheibendurchmesser q1
wegen der Bedingung der gleichbleibenden Durchmessersumme zusammenlaufender
Scheiben, also
q1 =
q
sein.
Es ist beispielsweise
D2 + d3
= D3 + d2
also
d3 – d2
= D3 – D2
oder
q
1
= q.
Hingegen wird das Verhältniss
\frac{d_a}{d_1}=c_1 bezieh.
\frac{q}{d_1}=x_1
sein, so dass der Werth
x_1=\frac{c_1-1}{a-1}
in die Gl. 4) entsprechend eingeführt das Verhältniss
\frac{d_a}{d_1}=[1+(a-1)\,x_1] . . . . . . . .
6)
u.s.w. gibt.
Nun ist die Uebersetzung zusammenlaufender Scheiben wegen Gleichheit der
Umfangsgeschwindigkeit
π D
1
n
1
= π da
n
D
1
n
1
= da
n
\frac{n_1}{n}
=\frac{d_a}{D_1} . . . . . . . . . 7)
sofern n die Umlaufszahl der
Deckentrommel ist.
\frac{d_a}{D_1}=\frac{n_1}{n}=\frac{d_1}{D}\,.\,[1+(a-1)\,x_1]
\frac{d_{a-1}}{D_2}=\frac{n_2}{n}=\frac{d_1}{D_1}\,.\,\frac{[1+(a-2)\,x_1]}{(1+x)}
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
\frac{d_1}{D_a}=\frac{n_a}{n}=\frac{d_1}{D_1}\,.\,\frac{1}{[1+(a-1)\,x]}
. . . . . . 8)
Die Division der ersten durch die letzte Gl. 8) bestimmt das Verhältniss der grössten
zur kleinsten Umlaufszahl der Spindel
\frac{n_1}{n_a}=[1+(a-1)\,x_1]\ .\ [1+(a-1)\,x]
. . . . . . . . . 9)
welcher durch den ausschliesslichen Betrieb der Stufenscheiben
erhalten wird.
Auch ist nach dem Vorhergehenden
q
= x . D1
und
q
1
= x1
d1
und weil q = q1 ist, so wird
x
1
d
1
= x D1
also
x
1
= \left(\frac{D_1}{d_1}\right)\,x
sein.
Wird dieser Werth in Gl. 9) eingeführt und entsprechend ausgerechnet, sowie für (a – 1) x = (c – 1) gesetzt, so entsteht das Verhältniss der beiden
kleinen Scheiben
\frac{D_1}{d_1}=\left[\frac{1}{c}\,.\,\frac{n_1}{n_a}-1\right]:(c-1)
. . . . . 10)
oder das Verhältniss der beiden Stufenscheiben zu einander bei
gegebenem Verhältniss in der Stufenscheibe
c=\frac{D_a}{D_1}
und gegebenen
\frac{n_1}{n_a}.
Sonderfall:
Für die Gleichheit der beiden Stufenscheiben ist:
\frac{D_1}{d_1}=1
also nach Gl. 10)
(c-1)=\frac{1}{c}\,\frac{n_1}{n_a}-1
somit
c^2=\frac{n_1}{n_a} und da
c=\frac{D_a}{D_1}
ist
\frac{D_a}{D_1}=\sqrt{\frac{n_1}{n_a}},
was für x1 = x auch aus Gl. 9)
folgt.
Hiernach ist nach Gl. 8)
\frac{n_1}{n}=[1+(a-1)\,x]
\frac{n_2}{n}=\frac{1+(a-2)\,x}{(1+x)}
. . . . . . . . . . . . . . . . .
und
\frac{n_a}{n}=\frac{1}{[1+(a-1)\,x]}
sowie nach Gl. 4) und 5)
\frac{D_a}{D_1}=\frac{d_a}{d_1}=[1+(a-1)\,x].
Hiernach können die verschiedensten Aufgaben leicht gelöst werden, wobei nur eine
Unbestimmtheit bezüglich der Rädervorgelege übrig bleibt.
Da aber diese Bestimmung des Rädervorgeleges mit dem nunmehr zu entwickelnden
Rechenverfahren sich theilweise deckt, so kann dies jetzt, um Wiederholungen zu
vermeiden, zurückgestellt bleiben.
B. Die Stufenscheiben, welche ein stetiges Verhältniss der
Nachbarumlaufszahlen ergeben.
Sei
a die Anzahl der Riemenläufe,
b = 1, 2, 3 . . . . ein Factor,
welcher die Vervielfältigung der Stufenscheibenumläufe durch Räderübersetzungen
angibt, und sei
n1 >
n2 . . . . > na . . . . >
nab,
also
n1 die
grösste, und
na die kleinste Umlaufszahl der Stufenscheibe, sowie
nab die kleinste gegebene Umlaufszahl der Maschinenspindel, und ist
ferner
p =
\frac{n_1}{n_2}=\frac{n_2}{n_3}=.\ .\ .\ .=\frac{n_{a-1}}{n_a}=.\ .\ .\
.\frac{n_{ab-1}}{n_{ab}} das stetige Verhältniss der
Nachbarumlaufszahlen,
so wird demzufolge die Ab- oder Zunahme der Umlaufszahlen nach
den Gliedern einer geometrischen Reihe verlaufen.
Hiernach ist
n1 = n1 : p0
n2 = n1 : p1
n3 = n1 : p2
. . . . . . . .
na =
n1 : pa–1
. . . . . . . .
und
nab =
n1 : pab–1 . . . . . . . 12)
Aus dieser Gl. 12) folgt aber auch
p(ab–1) = n1 : pab–1
also
p=\sqrt[ab-1]{(n_1:n_{ab})} . . . . . . .
13)
der Werth für das stetige Verhältniss p.
Nun ist, wenn y das Räderübersetzungsverhältniss
ist,
nab = na : y . . . . . . 14)
Hiernach folgt, wenn der Werth aus Gl. 12) eingeführt wird
(n1 :
pab–1) = (na : y)
und hieraus
y=\frac{n_a}{n_1}\,.\,p^{ab-1} . . . . . .
15)
Nun ist aber \frac{n_a}{n_1} nichts weiter als das Verhältniss der
kleinsten zur grössten Umlaufszahl der Stufenscheibe, welches aus Gl. 15) für den
Werth b = 1 und y = 1 zu
ermitteln ist.
Es ist hiernach
\frac{n_a}{n_1}\,.\,p^{a-1}=1
\frac{n_a}{n_1}=\frac{1}{p^{a-1}}
welcher Werth, in die Gl. 15) eingesetzt; gibt
y = pab–1 : pa–1
oder woraus
y = pab–a= pa(b–1) .
. . . . 16)
die gesuchte Räderübersetzung ist.
Wenn aber diese gegeben sein sollte, so kann daraus ohne weiteres das stetige
Verhältniss p berechnet werden.
p=\sqrt[a(b-1)]{y} . . . . . . 17)
Wird jedoch die Spindel, wie es bei grossen Planscheibendrehbänken vorkommt,
ausschliesslich durch Rädersätze y1 bis yb von der Stufenscheibe mit a Läufen betrieben, so ist statt y in Gl. 17) das Verhältniss (yb : y1) = y
einzuführen, wobei b die Anzahl der selbständigen
Rädersätze, yb
aber die Gesammtübersetzung derselben angibt, so dass
p=\sqrt[a(b-1)]{y_b:y_1} . . . . . . 17a)
zu schreiben wäre.
Für die Gleichheit der Umfangsgeschwindigkeit zusammenlaufender Scheiben folgt
dann
d
a
n
= D1n1
d
1
n
= Dana
multiplicirt
––––––––––––––––––
d
1
d
a
n
2
= D1Dan1na
woraus
n^2=\left(\frac{D_1}{d_1}\,.\,\frac{D_a}{d_a}\right)\,n_1\,.\,n_a.
Für na = (n1 : pa–1) aus Gl. 12) eingestellt, folgt
\left(\frac{n}{n_1}\right)^2=\left(\frac{D_a}{d_1}\,.\,\frac{D_1}{d_a}\right)\,.\frac{1}{p^{a-1}}
. . . . . . . 18)
Nun ist aber D_1n_1=d_an, also
\frac{D_1}{d_a}=\frac{n}{n_1} u.
\frac{n}{n_1}=\frac{D_a}{d_1}\,.\,\frac{1}{p^{a-1}}
woraus
n=\frac{D_a}{d_1}\,.\,\frac{n_1}{p^{a-1}} . . .
. . . . 19)
die Umlaufszahl des Deckenvorgeleges folgt. Es ist aber
auch
\frac{D_a}{d_1}=p^{a-1}\,.\,\left(\frac{n}{n_1}\right)=i_a.
ebenso
\frac{D_3}{d_{a-2}}=p^2\left(\frac{n}{n_1}\right)=i_3 und
\frac{D_2}{d_{a-1}}=p^1\left(\frac{n}{n_1}\right)=i_2
endlich
\frac{D_1}{d_a}=p^0\,.\,\frac{n}{n_1}=i_1 . . .
. . . 20)
wird, das ist das Uebersetzungsverhältniss der einzelnen
zusammenlaufenden Scheiben.
Nun muss als fernere Bedingung die Summe der Durchmesser zusammenarbeitender Scheiben
unter allen Umständen gleich bleiben, also
(D1 +
da) = (D2 + da–1) = ..... = e . . . . . . .
21)
sein.
Da aber
D1 = i1 . da
D2 = i2 . da–1
. . . . . . . .
Da =
ia
. d1
ist, so wird
(D1 +
da) = da (i1 + 1) = e
werden, woraus
d
a
= e : (i1 + 1)
d
a–1
= e : (i2 + 1)
d
a–2
= e : (i3 + 1)
. . . .
. . . . . . . .
d
1
= e : (ia
+ 1) . . . . . . . 21)
die gesuchten Scheibendurchmesser der Deckentrommel sind.
C. Die zeichnerische Ermittelung der
Stufenscheibenverhältnisse.
Werden die in den Gl. 12) bis 21) angegebenen Berechnungen graphisch durchgeführt, so
hat man ein Mittel gewonnen, verschiedene Aufgaben über Stufenscheiben bequem,
übersichtlich und rasch zu lösen.
Textabbildung Bd. 287, S. 250Fig. 1. Die Genauigkeit dieser Ergebnisse, sowie der Grad der Uebereinstimmung mit
der Rechnung ist selbstredend durch die Sorgfalt der Zeichnung bedingt und von der
Grosse des Maasstabes abhängig.
Gegebene Bestimmungsgrössen können sein:
1)\frac{n_1}{n_{ab}} das Verhältniss der grössten zur kleinsten
Spindelumlaufszahl, oder
2)\frac{n_1}{n_2}=p das stetige Verhältniss der
Nachbarumlaufszahlen, oder
3)y die Räderübersetzungen, und
4)a und b allemal die
Anzahl der Riemenläufe und die Anzahl der Vervielfältigung der
Spindelumlaufszahlen durch Rädervorgelege, wobei (b
– 1) die Anzahl der Rädervorgelege ist, welche eine stetige Folge von
Spindelumlaufszahlen hervorbringen. Endlich kann noch
5) die Annahme der Umlaufszahlen n,
n0 des Deckenvorgeleges in Betracht
gezogen werden.
Die Ermittelung des stetigen Verhältnisses p bei
gegebenen \frac{n_1}{n_{ab}} folgt aus Gl. 13)
p=\sqrt[ab-1]{n_1:n_{ab}}
log\,p=\left(\frac{1}{ab-1}\right)\,.\,log\,\left(\frac{n_1}{n_{ab}}\right)
und bei gegebener Räderübersetzung y aus Gl. 17)
p=\sqrt[a(b-1)]{y}
wobei
log\,p=\frac{1}{a\,(b-1)}\,.\,log\,y
ist.
Textabbildung Bd. 287, S. 251Fig. 2. Graphisch können diese Werthe bei Verwendung einer logarithmischen Spirale
(Fig. 2) gefunden werden, indem man den zwischen
den Fahrstrahlen n1 und
nab = n10 liegenden
Bogenwinkel in (ab – 1) Theile eintheilt, so ist das
Verhältniss zweier Nachbarfahrstrahlen das gesuchte p,
bestimmt durch den Winkel α. (Vergl. 1892 286 7).
Ebenso wird bei gegebener Räderübersetzung y=\frac{y}{1} zum
Fahrstrahl 1 der Fahrstrahl y in der logarithmischen
Spirale bezeichnet und der Bogenwinkel zwischen beiden in a (b – 1) Theile getheilt, so ist das
Verhältniss zwischen zwei Nachbar fahr strahlen das gesuchte p.
Textabbildung Bd. 287, S. 251Fig. 3. Doch mag hier vorbemerkt sein, dass für die Bestimmung von p die logarithmische Rechnung der Ermittelung mit der
Spirale den Vorzug verdient, weil Curven und Bogeneintheilungen das Ergebniss
manchmal doch nachtheilig beeinflussen können.
Hat man p ermittelt, so kann man ohne weiteres im
Verhältnisswinkel YAF = α
für eine gegebene Umlaufszahl n1
maasstäblich die weiteren Umlaufszahlen n2, n3 bis na u.s.w. abstechen, wie es in Fig. 3 gezeigt ist.
Ist nun p bestimmt, so entwickelt man die Potenzen von
p, also p2, p3.... pa für eine beliebig zu wählende
Einheitsgrösse, die jedoch für spätere Rechnungen streng beizubehalten ist.
Textabbildung Bd. 287, S. 251Fig. 4–5. Auf die Geraden AE (Fig. 4) und AF wird (am besten
verhältnissmässig grösser) p0 = 1 und p1 = p aufgetragen, also der Verhältnisswinkel
α = FAE gezeichnet, so
wird
\frac{p^5}{p^4}=\frac{p^4}{p^3}=\ ....\
=\frac{p^1}{p^0}=p
sein, also auch beispielsweise nach Gl. 16)
y = pa(b–1)
für a = 5, und b = 2, also für a (b – 1) = 5,
p5 =
y
die Räderübersetzung sein.
Hierauf wird für eine grösste Umlaufszahl n1 der Spindel und für eine angenommene Umlaufszahl
n der Deckenwelle maasstäblich der
Verhältnisswinkel EAH gezeichnet, so folgt daraus nach
Gl. 20)
ia : pa–1 = n : n1
woraus die Werthe i der einzelnen
Uebersetzungsverhältnisse gefunden werden.
Zieht man im Abstande AB = 1 eine Parallele BG zu AE, so können die
Werthe (ia + 1)
abgestochen werden.
Wird nun der Gl. 21) entsprechend ein Abstand \frac{e}{2} (Fig. 5), welcher der Summe der Halbmesser
zusammenlaufender Scheiben (bezieh. der Achsenentfernung zusammenarbeitender
Stufenräder) entspricht, und werden für die verschiedenen (ia + 1) Werthe Verhältnisswinkel
von C aus gebildet, welche einzeln wieder in
Verhältnissdreiecke
r_1:1=\frac{e}{2}:(i_a+1)
zergliedert werden, so wird r1 Halbmesser der Scheibe, welche n Umläufe macht, also auch der Halbmesser R5 der Scheibe, welche
n5 Umlaufszahlen
erhält, u.s.w. gefunden.
Ist dagegen das Verhältniss (r1 : R5)
gegeben, so kann (ia +
1) gefunden, also auch n : n1 ermittelt werden.
Für die Gleichheit beider Stufenscheiben wird r3 = R3, also dementsprechend die Umlaufszahl n für ein gegebenes n1 zu finden sein.
Sollen jedoch die Uebersetzungsverhältnisse der einzelnen Scheiben eines gegebenen
Trommelpaares ermittelt werden, um hierauf für ein bestimmtes n1 das zugehörige n bezieh. das Verhältniss p zu gewinnen, so wird die Gl. 20) angewendet
\frac{D_a}{d_1}=\frac{R_a}{r_1}=i_a
was durch Verhältnissdreiecke
Da : d1 = ia : 1
(Fig. 6) ausgedrückt werden
kann.
Textabbildung Bd. 287, S. 252Fig. 6. Sind nun die Stufenscheiben nach irgend einem willkürlichen oder bekannten
Gesetze ausgebildet, z.B. nach einer arithmetischen Reihe bezieh. stetigem Zuwachs
an Durchmesser, so folgen verschiedene Werthe für p,
also verschiedene Verhältnisswinkel FAH (Fig. 7).
Textabbildung Bd. 287, S. 252Fig. 7. Aus den Verhältnissdreiecken
Da : d1 = ia : 1
(Fig. 6) folgen für eine
bestimmte Umlaufszahl n der Deckenwelle die
entsprechenden Umlaufszahlen n1
n2 .... na der
Stufenscheibe.
Sollen nun Zwischenumlaufszahlen dadurch erhalten werden, indem mit einer zweiten
Riemenscheibe am Deckenvorgelege derselben die Umlaufszahl n0 ertheilt wird, so handelt es sich, die
Grösse dieser Zahl zu ermitteln.
Wird gewünscht, dass die höheren Zwischenumlaufszahlen möglichst sich dem
arithmetischen Mittel nähern, macht man also
u_1=\frac{n_1+n_2}{2}
so wird sofort n0 gefunden, indem man durch den Schnittpunkt des
Fahrstrahls AF mit der Parallelen durch u1 eine Senkrechte E zieht. Ihr Abstand von Ay ist die gesuchte Umlaufszahl n0 im Verhältniss zu n.
Ist dies auch wieder bestimmt, so können nach den angegebenen Verfahren die
Durchmesser der Antriebsstufenscheiben an der Hauptantriebwelle m (Fig. 1) und dem
Vorgelege mit den Umlaufszahlen n und n0 für gleiche
Riemenlänge ermittelt werden.
Bemerkenswerth ist noch die durch eine Wahl verschiedener Umlaufszahlen n bedingte Uebersetzung zwischen den beiden
Stufenscheiben und der Einfluss derselben auf die Verhältnisse der
Zwischenscheiben.
Der Schnitt der Potenzlinie (pa-1) mit den
Richtungslinien AH für die angenommenen Umlaufszahlen
n des Vorgeleges gibt für eine Umlaufszahl n1 die Uebersetzungen
ia.
Werden nun die entsprechenden Verhältnissdreiecke
\frac{e}{2}:(1+i_a)=r_1:1
von C aus gezeichnet, so können
daraus die verschiedenen Werthe für r1 und weil (r_1+R_a)=\frac{e}{2}
ist, auch die zugehörigen Ra ermittelt werden.
Textabbildung Bd. 287, S. 252Fig. 8–9 Aus Fig. 8 und
9 ist nun leicht der
Einfluss erkennbar, welchen die Umlaufszahlen des Deckenvorgeleges n = 80, 100, 150 und 200 auf die Verhältnisse der
Stufenscheiben ausüben. So ist für das Verhältniss
n1 :
n = 350 : 200
die Richtungslinie AH2 (Fig. 8) bestimmend für
die Grösse (i5 + 1), welche auf der Parallele p4 zwischen BG und AH2 liegt.
Wird nun diese Strecke (i5 + 1) mit \frac{e}{2} in Fig. 9 in bekannter Art
verbunden, so schneidet die im Abstande CE = 1 gezogene
Parallele E die Strecken r1 + R5 auf der
\left(\frac{e}{2}\right) ab.
Ebenso folgt für das Verhältniss
n1 :
n = 350 : 80
die Richtungslinie H0,8 (Fig. 8), welche den
kleineren Werth (i5 +
1) gibt, welcher, in Fig.
9 aufgetragen, die zweiten Werthe für (r1 + R5) zum Ergebniss hat.
Hiernach kann mit geringem Aufwand von Zeit und Mühe der Einfluss der Umlaufszahl der
Deckenwelle auf das Stufenscheibenverhältniss (r1 : R5) nachgewiesen werden.