Titel: | Neue Methoden und Apparate für chemisch-technische Untersuchungen. |
Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 21 |
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Neue Methoden und Apparate für
chemisch-technische Untersuchungen.
(Schluss des Berichtes Bd. 285 S.
283.)
Neue Methoden und Apparate für chemisch-technische
Untersuchungen.
Anwendung von Cadmium beim Probiren von Goldbarren.
Die Anwendung von Cadmium als Ersatzmittel von Silber beim Probiren auf Gold ist
nicht so genau wie die gewöhnliche Methode der Quartation mit Silber und darauf
folgende Kupellation, aber sie ist zweckmässig, wenn man den Silbergehalt in
Goldbarren bestimmen will, weil von einem abgewogenen grösseren Silberzusatze, wie
er für die Quartation erforderlich ist, kleine Mengen ungelöst bleiben, da die
Gegenwart von Blei, dessen Nitrat in concentrirter Salpetersäure unlöslich ist, die
Anwendung verdünnter Säure erfordert.
Die Legirung des Goldes mit Cadmium wird nach Cabell
Whitehead in der Weise hergestellt, dass man 0,5 g Gold mit 10 g Cyankalium
zusammenschmilzt, 1,0 g Cadmium hinzugibt, während des Schmelzens mischt und die
Masse auf Porzellan ausgiesst. Die erhaltene, vom Cyankalium befreite spröde Masse
wird gepulvert, mit 1,004 g Silber vermischt, mit 10 cc Salpetersäure von 32° B.
übergössen und erhitzt. Nach dem Erkalten titrirt man mit Normal-, zum Schlusse mit
1/10-Normal-Chlornatriumlösung. In einer Gegenprobe löst man 1,004 g Silber in
derselben Weise und titrirt; die Differenz der beiden Titrationen ergibt die Menge
des im Golde enthaltenen Silbers. Der Zusatz von abgewogenem Silber zur Goldlegirung
erfolgt deshalb, weil die kleine Menge im Golde vorhandenen Silbers nicht so viel
Chlorsilber gibt, dass dieses beim Schütteln sich schnell absetzt. Die
Goldcadmiumlegirung kann auch ohne Silberzusatz in Salpetersäure gelöst werden. Man
titrirt dann die Lösung mit Rhodankalium unter Anwendung von Ferrisulfat als
Indicator. (Nach Proceedings of the Chemical Section of the
Franklin Institute, 1891 September, durch Chemisches Centralblatt, 1892 Bd. 1 S. 182.)
Einfluss der Temperatur auf die Empfindlichkeitsgrenze der
Jodstärkereaction.
Bei einer Durchsicht der im Laufe eines Jahres täglich gemachten Untersuchungen des
Wassers der Stadt Charkow fand Tschirikow, dass die Trommsdorf'sche Reaction auf salpetrige Säure mit
Jodzinkstärkelösung immer dann eintrat, wenn die Temperatur des eingelieferten und
sofort geprüften Wassers eine niedrige war, dagegen bei höherer Temperatur
ausblieb. Besondere Versuche ergaben, dass dasselbe Wasser, welches bei 9° die
Blaufärbung gab, dieselbe bei 20° nicht zeigte. Es erscheint deshalb zweckmässig,
die Trommsdorf'sche Reaction durch eine solche zu
ersetzen, die von der Temperatur und anderen fremden Einflüssen minder abhängig ist.
(Nach Pharmaceutische Zeitschrift für Russland, Bd. 30
S. 802, durch Chemisches Centralblatt, 1892 Bd. 1 S.
333.)
Darstellung einer unveränderlichen hydrotimetrischen
Normallösung.
Da die nach Vorschrift von Boutron und Boudel bereitete Seifenlösung mitunter gelatinirt, so
schlägt H. Courtonne vor, dieselbe direct aus Olivenöl
darzustellen, und gibt dazu folgende Vorschrift: 28 g Oliven- oder Mandelöl werden
mit 10 cc Natronlauge von 36 Proc. und 10 cc Alkohol von 90 bis 95 Proc. auf dem
Wasserbade verseift, darauf mit 800 bis 900 cc Alkohol von 60° (?) verdünnt und in
einen Literkolben filtrirt, den man bis zur Marke auffüllt. – Enthält die zu
prüfende Flüssigkeit keinen Alkohol, so stört derjenige der Titerflüssigkeit die
Schaumbildung nicht. – Die von Boutron und Boudet vertretene Ansicht, dass Magnesiasalze bezüglich
ihres Verhaltens gegen Seifenlösung Kalksalze in äquivalenten Mengen ersetzen, ist
nach Versuchen des Verfassers irrig, indem 1 Aeq. Bariumnitrat 0,87 Aeq.
Magnesiumsulfat entspricht. (Nach Moniteur
scientifique, Bd. 6 S. 23, durch Chemisches
Centralblatt, 1892 Bd. 1 S. 329.)
Bestimmung des Kaliums als Perchlorat.
Um die Anwendung des theuren Platinchlorids bei der Kaliumbestimmung zu umgehen, sind
verschiedene andere Verfahren vorgeschlagen, von denen dasjenige mit Perchlorsäure
neuerdings von W. Wense so modificirt worden ist, dass
es brauchbare Resultate liefert. Das Verfahren, das von Schlösing angegeben und von Kraut näher
geprüft und verbessert worden ist, besteht darin, dass man die von Schwefelsäure und
nichtflüchtigen Säuren befreite Substanz mit Perchlorsäure in Perchlorate überführt
und das entstandene Perchlorat mit Alkohol fällt. Da Alkohol soviel Kaliumperchlorat
löst, dass die Fehler meistens zu gross werden, so wendet Verfasser, nach näheren
Untersuchungen über die Löslichkeit des Perchlorats in Alkohol, einen solchen von 96
Proc. an dem 0,2 Proc. seines Gewichtes an Perchlorsäure zugesetzt ist. Im Uebrigen
ist die Ausführung der Bestimmung der mit Platinchlorid ähnlich und hat letzterer
gegenüber nur den Vortheil, dass man beim Ausfällen der Schwefelsäure einen
Ueberschuss von Bariumchlorid zusetzen darf, da das Bariumperchlorat in Alkohol
löslich ist. (Nach Zeitschrift für angewandte Chemie,
1891 S. 692.)
Bitartratanalyse für Weinhefe nach der Methode von B. Philips
und Co.
Die von G. Kämmer zuerst angegebene und von B. Philips und Co, mit geringer Abänderung angewandte
Methode beruht auf folgendem Princip: Das Bitartrat wird durch Neutralisation mit
Kali oder Natron in Lösung gebracht, durch Filtriren von den anderen
Hefebestandtheilen getrennt, durch Säure (Essigsäure) wieder abgeschieden und
bestimmt.
Nach B. Balli ist diese Methode für Hefe und anderes unreines Material
nicht unbedingt brauchbar, weil die Gegenwart löslicher und unlöslicher Carbonate,
sowie auch öfters die von Gyps das Resultat bedeutend beeinträchtigt.
Genannte Salze erniedrigen das Resultat. Gyps, der sich in Hefen von gegypsten Weinen
findet, geht bei der Analyse mit in Lösung und zersetzt nach der Neutralisation die
neutralen Tartrate sofort in Kaliumsulfat und Calciumtartrat. Letzteres wird
meistens von dem neutralen Kaliumtartrat in Lösung gehalten und fällt erst beim
Verdünnen oder längerem Stehen aus. Da dieser Fehler sich nicht vermeiden lässt, so
ist nach Ansicht des Verfassers die Kämmer'sche Methode
bei gypshaltigen Hefen nicht anwendbar, um so mehr, weil eine Correctionsanalyse
wahrscheinlich auch nicht zum Ziele führt.
Unlösliche Carbonate (Calciumcarbonat) bedingen ebenfalls Minderbefunde.
Calciumcarbonat und Kaliumbitartrat setzen sich um in neutrales Kalium- und
Calciumtartrat, wobei Kohlensäure und Wasser abgespalten wird. Diese Umsetzung wird
begünstigt durch starke Concentration und Wärme. Kämmer
lässt deshalb auch in der Kälte mit Aetznatron neutralisiren, um die genannte
Umsetzung zu vermeiden. Zum Zwecke der Fabrikation aus der Hefe aber kommt es darauf
an, zu ermitteln, wie viel man aus derselben Bitartrat gewinnen kann, weniger wie
viel thatsächlich in der Hefe enthalten ist. Nach dem Kämmer'schen Verfahren ist ersteres nicht möglich, weil die Hefe stets
Kaliumcarbonat als Zersetzungsproduct des Weinsteines enthält. Das Kaliumcarbonat
führt letzteren in neutrales Tartrat über, das nicht gewonnen werden kann, bei der
Kämmer'schen Analyse aber mit bestimmt wird. Das
„Kämmer'sche Bitartrat“ stellt also
nicht den vorhandenen „constanten“ Weinstein, sondern die Summe dar von
constantem Weinstein plus neutralem Tartrat.
Aus diesem Grunde ändert Verfasser das Kämmer'sche
Verfahren dahin ab, dass er erst durch eine „Hauptanalyse“ den Gehalt an
Weinstein plus neutralem Tartrat ermittelt und durch eine Correctionsanalyse den an
neutralem Tartrat. Die Gehaltsdifferenz der beiden ergibt dann den Gehalt an
constantem Bitartrat, d.h. den in der Industrie durch einfache Krystallisation
gewinnbaren Weinstein.
Zur Ausführung der Hauptanalyse werden 10 g fein gepulverte Hefe mit 100 cc Wasser 10
Minuten lang gekocht und sofort zweckmässig mit eingestellter Kali- oder Natronlauge
neutralisirt. Nach dem Erkalten wird auf 200 cc verdünnt und abfiltrirt. 40 cc des
Filtrats, entsprechend 2 g Hefe, werden mit etwa 2 g Chlorkalium auf etwa 5 cc
eingedampft; sodann langsam unter lebhaftem Rühren 2 bis 3 cc Eisessig und darauf
etwa 100 cc Alkohol (90- bis 95procentig) zugesetzt und so lange gerührt, bis der
Niederschlag krystallinisch geworden ist. Nach kurzem Stehen wird filtrirt, mit
Alkohol oder mit einer 5procentigen, mit Weinstein gesättigten Chlorkaliumlösung
ausgewaschen. Vom Resultate ist die beim Verdünnen auf 200 cc nicht berücksichtigte
Raumeinnahme des Proberückstandes abzuziehen. Dieselbe beträgt (0,6 bis 0,005)
multiplicirt mit dem Producte aus den gefundenen Procenten Bitartrat in den
Quotienten aus dem Gewichte der abgewogenen Substanz durch die Cubikcentimeter ihrer
Gesammtlösung. Da letztere in gegebenem Falle 200, die abgewogene Substanz 10
beträgt, so ist der Quotient \frac{1}{20} und man kann die Formel
für die abzuziehende Raumeinnahme schreiben:
\frac{1}{20}\,(0,6-0,005), worin
x die gefundenen Procente Bitartrat bedeutet.
Die Correctionsanalyse kann direct und indirect ausgeführt werden. Zur Ermittelung
des neutralen Tartrats nach der indirecten Methode sind zwei Bestimmungen nöthig, da
beim Auskochen mit Wasser ausser dem neutralen Salze auch etwas Bitartrat in Lösung
geht. Es werden zunächst 10 g Hefe mit 100 cc Wasser 10 Minuten lang gekocht; nach
dem Erkalten auf 200 cc verdünnt, gut gemischt und abfiltrirt. 40 cc des Filtrats
werden nach Zusatz von etwa 1 g Chlorkalium auf etwa 10 cc eingedampft und dann wie
oben mit 2 bis 3 cc Eisessig versetzt. Nach ungefähr 1stündigem Stehen wird
abfiltrirt, ausgewaschen und titrirt. Von den verbrauchten Cubikcentimetern Lauge
ist nach oben angegebener Formel die Raumeinnahme des Rückstandes abzuziehen. Zur
Bestimmung des gelösten Bitartrats werden weitere 40 cc des Filtrats mit 1 g
Chlorkalium auf 10 cc eingedampft, nach dem Erkalten 2 Minuten gerührt und dann nach
1stündigem Stehen fiitrirt, ausgewaschen und titrirt. Directes Titriren der 40 cc
Filtrat gibt ungenaue Resultate. Aus der Differenz der beiden Resultate erhält man
den Gehalt des in der Hefe gelösten neutralen Tartrats ausgedrückt in Grammen
Bitartrat, welche von dem Resultat der Hauptanalyse abzuziehen sind.
Das neutrale Tartrat kann auch direct bestimmt werden auf Grund folgender
Betrachtung:
Der Hefeauszug ist eine, alles neutrale Kaliumtartrat enthaltende, mit Weinstein
gesättigte Lösung. Wird in derselben durch Zersetzung des neutralen Kaliumtartrats
mittels Essigsäure der Weinstein vermehrt, so muss sich dieses Mehr, constante
Temperatur vorausgesetzt, vollständig ausscheiden. Der Niederschlag ist aber das
neutrale Kaliumtartrat oder die gesuchte Correction, die man also direct und in
einer Operation erhält.
Hierbei ist Bedingung, dass die Hefelösung mit Bitartrat gesättigt ist und während
der Analyse keine erhebliche Temperaturschwankung stattfindet.
10 g Substanz werden mit 100 cc Wasser 10 Minuten gekocht, nach dem Erkalten auf 200
cc verdünnt, kräftig umgeschüttelt und filtrirt. 40 g Filtrat werden mit 2 bis 3 cc
Eisessig versetzt, 1 bis 2 Minuten gerührt und über Nacht stehen gelassen. Den
entstandenen Niederschlag filtrirt man ab, wäscht wie oben aus und titrirt. Das
Resultat ist natürlich nach der angegebenen Formel zu corrigiren.
Beide Methoden ergeben nach dem Verfasser übereinstimmende Resultate. Ihrer
Umständlichkeit halber dürfte ihre Anwendung in der Praxis etwas erschwert werden;
immerhin aber kann sie der Weinsteinfabrikation zum Nutzen gereichen. (Nach Chemiker-Zeitung, 1891 Bd. 15 S. 989.)
Analyse von Schuhwichse.
Der erste ausführliche Gang einer Analyse von Schuhwichse wurde von Victor Hölbling angegeben. J.
Pinette sucht diese Analyse noch zu vereinfachen.
Nach Pinette werden etwa 5 g Wichse abgewogen und in
einer Scheidebürette mit etwa 100 cc Wasser und ebenso viel einer Mischung aus
gleichen Theilen Aether und Petroläther gut durchgeschüttelt. Nach dem Absetzen
liest man den Stand der Schichten ab, pipettirt 25 cc der oberen ätherischen Schicht heraus,
filtrirt durch ein trockenes Filter in ein gewogenes Wägegläschen, wäscht das Filter
mit etwas Aether nach, verdunstet das Lösungsmittel, trocknet und wägt das Fett.
Die freie Säure wird bestimmt durch Titration eines Theiles der unteren wässerigen
Lösung mit \frac{n}{10}-Natronlauge unter Zusatz von
Phenolphtaleïn. Nach dem Verfasser ist die Säure keine Schwefelsäure, wie Hölbling angibt, sondern Phosphorsäure. –
Die durch Titration erhaltene neutrale Lösung verdampft man in einer Platinschale zur
Trockne, wägt, verascht und wägt wieder. Die Differenz ist gleich dem Invertzucker
plus Extractivstoffe.
Einen anderen aliquoten Theil der wässerigen Lösung neutralisirt man mit der
berechneten Menge \frac{n}{10}-Natron, dampft auf dem Wasserbade
bis zum Verschwinden des Aethergeruches ein, filtrirt, füllt auf 25 cc auf und
bestimmt durch Reduction mit Fehling'scher Lösung den
Invertzucker.
Zieht man die Menge Invertzucker von der vorher erhaltenen Summe ab, so erhält man
Extractivstoffe.
Wasser und Asche werden in besonderen Mengen Wichse bestimmt. Die Kohle ergibt sich
dann aus der Differenz sämmtlicher Theile von 100.
Neuerdings kommen auch säurefreie Wichsen in den Handel. Dieselben enthalten keine
Knochenkohle, sondern gewöhnlich einen stark kohlehaltigen bituminösen Thonschiefer.
Die Verkohlung der Melasse fällt somit weg. Es besteht daher eine derartige Wichse
nur aus Fett, Melasse und Kohleschiefer. Die Ermittelung der Melasse kann direct
polarimetrisch oder nach dem Invertiren gewichtsanalytisch geschehen. Der
säurefreien Wichse werden mitunter Conservirungsmittel zugesetzt, um ein Schimmeln
derselben zu verhüten. (Nach Chemiker-Zeitung, 1891 Bd.
15 S. 917.)
Ein neues Hautfilter zur Gerbstoffbestimmung in
Gerbmaterialien.
Die Methoden zur Bestimmung des Gerbstoffes in Gerbmaterialien sind noch nicht so
vervollkommnet, dass sie übereinstimmende Resultate erzielen, was für die Praxis der
Gerberei sehr misslich ist. In einer Abhandlung der Gerber-Zeitung wird dieser Umstand hervorgehoben und betont, dass man sich
über die Feststellung einer Methode einigen müsse, insbesondere über die der
Ausfällung des Gerbstoffes mit thierischer Haut. Der ungenannte Verfasser der
betreffenden Abhandlung ist der Meinung, dass die gegenwärtigen sogen. Hautfilter
für den Gebrauch in der Praxis zu umständlich seien und bringt deshalb ein von ihm
zusammengestelltes Hautfilter in Vorschlag. Der Apparat besteht aus einer unten ⋃-förmig gebogenen Trichterröhre, dem eigentlichen
Hautfilter und einem eigens dafür construirten Stativ. Das eigentliche Hautfilter
besteht aus einem Glascylinder (Filterrohr), der gegen das obere Ende ein
Ausflussröhrchen hat. Unten ist er durch einen durchlochten Kork verschlossen, durch
den das -förmig gebogene untere Ende des Trichterrohres
eingeführt ist. Zwischen der Ausmündung des letzteren und dem Ausflussröhrchen
befindet sich zwischen zwei Lagen von Filtrirpapier das Hautpulver. Das Trichterrohr
ist im Verhältniss zum Filterrohre so lang, dass, wenn beide Rohre zur
Verwendung in einander gesteckt sind, der Trichter des einen sich etwa in gleicher
Höhe mit dem Ausflussröhrchen des anderen befindet. Dadurch erreicht man, dass nicht
mehr durch das Ausflussröhrchen ausläuft, als man in den Trichter eingiesst. An dem
Trichter sind zwei Marken, deren niedrigere die zuerst abzufiltrirende und zum
Weggiessen bestimmte Flüssigkeitsmenge angibt und deren zweite, höhere, anzeigt, wie
weit der Trichter gefüllt werden muss, um die zum Abdampfen erforderliche Menge
Filtrat zu erhalten. Das Stativ besteht aus zwei auf einander geleimten Brettern,
welche an ihrer Innenfläche so ausgearbeitet sind, dass die ganze Filtrirvorrichtung
hineinpasst, so dass das Filterrohr bis zum Ausflussröhrchen, das Trichterrohr bis
zum Trichter im Stativ steckt. Unter dem Ausflussröhrchen ist aussen ein kleines
Brett angebracht, um ein Becherglas unter den Ausfluss stellen zu können.
Die Vortheile dieses neuen Hautfilters bestehen nach des Verfassers Ansicht darin,
dass das Filter in Folge der geringen Druckhöhe ziemlich gleichmässig Flüssigkeit
hindurch lässt, den Gerbstoff gut aufnimmt und geringe Aufmerksamkeit erfordert, da
dasselbe, einmal gefüllt, ohne jede Beaufsichtigung bleiben kann. (Nach Gerber-Zeitung, 1891 Bd. 34 S. 330.)