Titel: | J. W. Hartley's Bohrschloss. |
Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, S. 274 |
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J. W. Hartley's Bohrschloss.
Mit Abbildungen.
Hartley's Bohrschloss.
Zur Sicherung der Gewindeschneidbohrer bringt J. W.
Hartley in Stoke-on-Trent nach dem englischen Patent Nr. 20487 vom 16.
December 1890 das in Fig.
1 bis 4
dargestellte Bohrschloss an Bohrmaschinen zur Anwendung.
Um den in die Bohrmaschinenspindel einsetzbaren Zapfen A
dreht sich eine Nabe N, welche, durch vier Radialstifte
M mit dem Ring O
verbunden, einen einzigen Körper bildet, vollständig frei.
Ebenso sind vier Winkelgetriebe P frei drehend an den
Radialstiften vorgesehen, welche gleichmässig mit einem oberen Winkelrade B und einem unteren Hülsenrade S im Eingriff stehen. Während nun das Rad B
auf dem Einsatzzapfen A fest gekeilt ist, läuft das
Winkelrad S frei um denselben und ist nur vermöge
Ansatz und Mutter an demselben gegen axiale Verschiebung gesichert.
Textabbildung Bd. 285, S. 274Hartley's Bohrschloss. Dagegen gleitet an der Hülse dieses Rades S
ein Rahmen T, durch einen Federkeil geführt und von der
Windungsfeder W getragen, während die Feder V den Andruck des im Rahmen T eingesetzten Schneidbohrers besorgt.
Im Schnittgange wird daher die Tragfeder W entsprechend
dem Vordringen des Schneidbohrers zusammengepresst, die Druckfeder V dafür entlastet, weil die kreisende Bohrspindel
während dieser Arbeitsvorrichtung in der Achsrichtung festgelegt bleibt.
Trifft nun der Schneidbohrer auf dem Lochgrund auf, so würde der fortkreisende
Schneidbohrer sofort abbrechen, wenn keine weitere Sicherheitsvorrichtung vorhanden
wäre, welche alsdann jede weitere Arbeitsbewegung auszulösen hätte. Dies wird
nun in folgender Weise zu erreichen gesucht.
Steht plötzlich der Schneidbohrer U und damit der Rahmen
T still, so wird auch dadurch das untere Winkelrad
S festgehalten, während die vier Winkelgetriebe
durch das fort kreisende Rad B bethätigt werden.
Hiermit ist eine gleichgerichtete Drehung des Ringkörpers O verbunden, die der Bewegungsgrösse nach geringer ist als jene des
Winkelrades B.
Hierdurch wird ein Druck zwischen der am Ring O
befestigten Knagge L und der Nase E eines um den Zapfen C
schwingenden Hebels D veranlasst, welcher am Rade B sich vorfindet. Dieser Hebel presst die Drahtfeder
F zusammen, dreht dabei die Hebelklinke K, wobei die Feder G
zuggespannt und ein Verschluss durch die Ansatznasen 1
und J herbeigeführt wird, welches eine ungehinderte
Drehung des Ringkörpers O gestattet. Wenn aber
unmittelbar darauf der Arbeiter den Ringkörper O durch
das Bremsband zurückhält, so bedingt dieses eine gegensätzliche Drehung des
Winkelrades S, wodurch der Schneidbohrer U aus dem geschnittenen Gewinde herausgedreht wird,
wobei die Tragfeder W diese Bewegung unterstützt.
Wird dagegen vor dem Anlassen des Schneidbohrwerkes zum Schnittgang die Hebelklinke
K ausgelöst, so dass die Hebelnase E in den Bereich der Knagge L kommt, so wird das Triebrad B den
Ringkörper ON mit den vier Winkelgetrieben P und diese ohne weiteres das Hülsenrad S in gleichartiger Drehung so lange mitnehmen, als der
Federwiderstand von F zureicht.