Titel: | Geschwindigkeits- und Spannungsanzeiger von E. C. Mills. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, S. 258 |
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Geschwindigkeits- und Spannungsanzeiger von E. C.
Mills.
Mit Abbildung.
Geschwindigkeits- und Spannungsanzeiger.
Die Wichtigkeit eines selbsthätig arbeitenden, längere Zeit in Thätigkeit
verbleibenden Apparates, welcher durch Schaulinien die Geschwindigkeitsänderungen
eines Motors, vielleicht auch gleichzeitig etwaige Spannungsdifferenzen des Dampfes
bei Kesselanlagen oder des Gases bei Gasometern anzeigt, ist allgemein anerkannt
worden, besonders da, wo es mit Hilfe eines derartigen Apparates möglich war, sonst
unerklärliche Ursachen von Verlusten und schlechter Arbeit festzustellen.
Engineer, Bd. 72 S. 303, beschreibt einen derartigen
Registrirapparat von E. C. Mills in Manchester, der,
wie die Abbildung erkennen lässt, in einem cylindrischen, in seinem oberen Theile
mit einer Glasbekrönung versehenen Gehäuse aus Blech untergebracht ist.
Textabbildung Bd. 285, S. 258Mills' Geschwindigkeits- und Spannungsanzeiger. Von dem Motor aus wird ein kleiner, mittels bedeutender Uebersetzung
angetriebener Ventilator bewegt, der durch eine Leitung mit einem engen, ausserhalb
des mit Wasser gefüllten Gefässes a angebrachten und
mit diesem communicirenden Röhrchen b derart verbunden
ist, dass je nach der Drehgeschwindigkeit desselben, welche von der minutlichen
Tourenzahl der Maschine abhängig ist, ein entsprechender Druck in der Leitung
hervorgebracht wird, welcher den Wasserspiegel im Gefäss a beeinflusst; die Bewegungen des letzteren übertragen sich durch einen
eintauchenden Schwimmer auf eine Stange c, welche an
einem Hebel d befestigt ist, der am äussersten Ende
eine mit Schreibstift versehene Stange e trägt. Die
Aufzeichnung der hin und her gehenden Bewegungen dieser Stange findet auf einem
Papierstreifen statt, der über eine im oberen Theile des Gehäuses sichtbare
Trommel gezogen ist, welche von einem Federwerk angetrieben wird; dieses bewegt auch
gleichzeitig die Zeiger einer Uhr, deren Zifferblatt am Umfange des Gehäuses
festgemacht ist, so dass die Drehung der Papiertrommel jederzeit beobachtet bezieh.
nach Erfordern corrigirt werden kann. Die Trommel ist auf dem oberen Ende der Stange
f gelagert und wird durch einen Mitnehmer g in Drehung versetzt, welcher an einer von dem Uhrwerk
betriebenen Scheibe h befestigt ist; sie dreht sich im
Verlaufe von 24 Stunden einmal herum und rückt nach einem jedesmaligen Umdrehen um
einen gewissen Betrag, entsprechend der Höhe eines der auf dem Papier
vorgezeichneten 7 Längsstreifen, selbsthätig so lange aufwärts, bis sie nach 7 Tagen
ihre höchste Stellung erreicht hat. Dies wird nach Uhland's
Technischer Rundschau, 1892 S. 171, durch eine einfache und sinnreiche
Vorrichtung erreicht; es ist nämlich eine in der Walze i angebrachte schraubenförmige Nuth, welche einen vollen Gang um die Walze
bildet, mit 7 gleich weit von einander entfernten Absätzen versehen, gegen welche
sich nach einander, von unten beginnend, ein mit der Stange f verbundener Stift m legt. Die um eine Rolle
der Stange f, sowie eine Rolle in der Wand des Gehäuses
geführte, auf der Abbildung ersichtliche Schnur mit Gewicht sucht die Stange f nach einer bestimmten Richtung herum zu ziehen,
weshalb der Stift m an der oberen Seite der Nuth, in
welcher auch zwei Absätze eingeschnitten sind, fest anliegt. Bei jeder vollen
Drehung der Trommel wird die Walze i um den siebenten
Theil einer ganzen Drehung herum bewegt; der Stift wird dann von dem betreffenden
Absatz, gegen welchen er angelegen hatte, frei und gleitet unter der Wirkung des auf
die Stange f durch ein zweites auf der Abbildung nicht
ersichtliches Gewicht mit Schnur ausgeübten Zuges in der Nuth aufwärts, um sich
gegen den nächstfolgenden Ansatz zu legen. Dieses Spiel wiederholt sich so lange,
bis der Stift unter den obersten Absatz der Nuth in der Walze i zu liegen kommt. Es sind dann 7 Diagramme auf dem
Papier aufgezeichnet und dieses muss erneuert werden, was in wenigen Minuten
ausführbar ist; hierbei ist die Trommel natürlich wieder unten einzustellen. Die
Siebenteldrehung der Walze i wird durch einen Stift n am Umfange der Scheibe h
erreicht, welcher bei jeder Umdrehung mit einem aus 7 Armen gebildeten, auf der
Welle der Walze i befestigten Strahlenrade in Eingriff
kommt; der Stift schiebt hierbei jedesmal einen der Arme etwas herum und es ist
leicht einzusehen, dass das Strahlenrad und mit diesem die Walze i erst einmal herum bewegt ist, wenn sich die Scheibe
h bereits siebenmal herumgedreht hat. Soll der
Apparat auch zur Aufzeichnung des Dampf- oder Gasdruckes dienen, so ist er noch mit
einem Registrirmanometer zu versehen, dessen Schreibstift gleichfalls auf dem Papier
aufliegt.
Fr.