Titel: | Steinbrecher. |
Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, S. 253 |
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Steinbrecher.
Mit Abbildungen.
Steinbrecher.
Breuer's Sectorator. Einige Verbesserungen, welche die
weitere Zwischenzerkleinerung überflüssig machen sollen, und der Umstand, dass ein
leicht ersetzbarer Theil der Lagerdeckel als Bruchstelle ausgebildet ist, zeichnen
den Sectorator von H. Breuer und Co. in Höchst (D. R.
P. Nr. 52764) aus, mittels dessen man so fein brechen kann, wie auf einem
gewöhnlichen Walzwerke.
Die Construction der Maschine ist aus Fig. 1
ersichtlich. Der gerade Brechbacken ist mit dem soliden Rahmen fest verbunden,
während der bewegliche aufgehängte Sector sich gegen die feste Backe theilweise
abwälzt und so die Zerkleinerung des dazwischen befindlichen Materials bewirkt. Die
Anordnung der beiden Brechbacken bildet einen ziemlich spitzen Winkel, wodurch
grössere Stücke leicht gefasst und der Brechspalte zugeführt werden, während bei
gewölbten Brechbacken insbesondere grössere Stücke nach oben ausweichen können. Die
Spaltweite der Brechbacken ist durch einen Anzugkeil auch während des Betriebes
verstellbar, so dass beliebige Korngrösse bis zu grobem Pulver erzielt werden kann.
Je nach der Feinstellung wird in dem zerkleinerten Material ein entsprechendes
Quantum Mehl enthalten sein, welches abgesiebt wird und den Mahlgängen nicht
mehr zugeführt zu werden braucht. Alle Kniegelenke bestehen aus Stahl und die Lager
des Excenters aus Rothguss. Die hintere gusseiserne Bruchplatte am Excenter
entspricht einem kleineren Querschnitte als irgend ein anderer auf Druck
beanspruchter Theil der Maschine. Im Falle eines Bruches ist diese Gussplatte bequem
und rasch auswechselbar.
Textabbildung Bd. 285, S. 254Fig. 1.Breuer's Steinbrecher. Beim Zerkleinern von Thomasschlacken werden die Maschinen mit flachen
Spiralfedern an Stelle der Bruchplatte angeordnet, die ein Ausweichen des
beweglichen Brechbackens ermöglichen, so dass ein Bruch in Folge der in der Schlacke
vielfach enthaltenen Stahltheile ausgeschlossen ist.
Textabbildung Bd. 285, S. 254Fig. 2.Steinbrecher mit Wasserdruck. Die Case and Redfield Machinery Company in
Brooklyn benutzt zum Betriebe den Wasserdruck. Wie Fig.
2 zeigt, geht der Betrieb in üblicher Weise von einer Riemenscheibe aus,
die Betriebswelle ist durch einen Kurbelzapfen und eine ziemlich schwere Zugstange
mit der Plungerpumpe E verbunden, welche ihre Wirkung
auf den Kolben der Presspumpe F und weiter in
gewöhnlicher Anordnung durch B und H auf das zu bearbeitende Gestein überträgt. Zur
Rückwärtsbewegung dient ein Gummipuffer oder eine Rankenfeder, welche sich bei K befindet. Die Schraube R
gestattet, den Fassungsraum des Hauptcylinders etwas zu ändern, was zur Folge hat,
dass sich der Brechbacken H enger oder weiter stellt,
je nach der Korngrösse des Brechmaterials. Ein Sicherheitsventil mit
Hebelbelastung schützt gegen Brüche; zum Nachfüllen etwa verloren gegangenen Wassers
und zum Ablassen angesammelter Luft dient ein Nachfüllventil. Das Nachfüllventil
soll angeblich wenig in Anspruch genommen werden; wir sind der Ansicht, dass wegen
der immerhin rohen Arbeit und wegen des unvermeidlichen scharfen Staubes ein starker
Verschleiss der Dichtungen stattfinden wird und Reparaturen häufig erforderlich sein
werden.