Titel: | Schleif- und Riffelmaschinen für Mahlwalzen. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 529 |
Download: | XML |
Schleif- und Riffelmaschinen für
Mahlwalzen.
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 28.
Schleif- und Riffelmaschinen für Mahlwalzen.
Zur Herstellung und Instandhaltung der Hartguſs-Riffelwalzen für die Müllerei werden
Maschinen verwendet, deren Bauart sich in der Hauptsache einer Metallhobelmaschine
mehr nähert, als derjenigen einer Drehbank mit Leitspindelbetrieb.
Obwohl der Arbeitsvorgang beim Riffeln demjenigen des Gewindeschneidens entspricht,
so wird naturgemäſs wegen der groſsen Steilheit der Gewinderiffel der Hauptantrieb
auf die Leitspindel verlegt und von dieser die Drehbewegung des Werkstückes der
Riffelwalze abgeleitet. Weil aber bei wechselndem Walzendurchmesser auch die
Riffelzahl veränderlich ist, so folgt die Nothwendigkeit einer ausgebildeten
Theilvorrichtung.
Da nun in den meisten Fällen mit der Riffelhobelmaschine auch ein Schleifwerk
verbunden ist, so wird je nach Anordnung und Betriebsweise desselben sich die
Ausgestaltung der Maschine in erster Linie richten.
Das Haupterforderniſs für die richtige Arbeitsführung dieser, verbundenen Schleif-
und Riffelmaschinen liegt in der Herstellung einer zur Wellenachse der Walze genau
centrischen, geraden Cylindermantelfläche, in welche die nach steilen
Schraubengängen gewundenen Riffel von sägezahnartigem Querschnitte in gleicher
Theilung und in genauer Einschnittstiefe derart eingehobelt werden, daſs die
Genauigkeit des umhüllenden Cylindermantels durch Verschneidung einzelner
Riffelquerschnitte in keiner Weise beeinträchtigt werde.
Da aber die Achsenlage der Walze durch die auf der Maschine befindlichen Wellenlager
gegeben ist, so ist der Vortheil auch leicht ersichtlich, welcher die einmalige
Lagerung für beide Arbeitsvorgänge des Rundschleifens und Riffeins gewährt, obwohl
eine Trennung dieser Arbeiten und die Vertheilung auf zwei gesonderte Maschinen aus
Erhaltungsrücksichten und zur Schonung der feineren Mechanismen des Riffelwerkes
günstig wäre.
Deshalb werden in Fabriken, die in ausgedehnterem Maſse sich Hut dem Schleifen und
Riffeln von Walzen beschäftigen, gesonderte Maschinen für das Rundschleifen und
Riffeln verwendet, während die leisten für den Mühlenbetrieb bestimmten
Hilfsmaschinen mit Schleifund Riffelwerk zugleich versehen werden.
Bei diesen Doppelmaschinen ist das Schleifwerk entweder neben dem Riffelwerke oder
auf der entgegengesetzten Seite desselben angeordnet, oder es wird bei abgehobenem
Riffelwerke das Schleifwerk an dessen Stelle gesetzt.
Es werden ferner bei jenen Riffelmaschinen, bei denen die Drehbewegung der Walze
mittels Versatzräder von der Bewegungsschraube abgeleitet ist, vorzugsweise die Werkzeugschlitten längs
der ruhig gelagerten Walze bewegt, eine Anordnung, die bei entsprechender Bettlänge
die gleichzeitige Riffelung von zwei bezieh. auch drei Walzen gestattet.
Hingegen wird bei der zweiten Hauptgattung, bei welcher jene Drehbewegung der Walze
mittels schräg gestellter Führungsschienen hervorgebracht wird, der Tischschlitten
mit der darauf gelegten Walze gegen das feststehende Werkzeug in Hubbewegung
versetzt. Gewöhnlich ist nur ein Hobelstahl im Eingriff, welcher zur leichteren
Beobachtung der Schnittwirkung an die obere Scheitelstelle der Walze angelegt wird,
während die gleichzeitige Verwendung von mehreren Riffelstählen an einer Walze
selten versucht ist.
Die Hubbewegung der Schlitten wird nach Hobelmaschinenart mit beschleunigtem
Rücklaufe und mittels Schraubenspindelbetrieb durchgeführt. Zur Bethätigung der
Bewegungsspindel werden entweder stark übersetzende Stirnrädersätze, meistens aber
Schneckentriebwerke eingeschaltet, wobei zur Umkehrung bei einfachem Riemen
Wendetriebwerke, beim Doppelriemenbetriebe die Riemenverschiebung Verwendung
findet.
Die zur Erzeugung gewundener Riffelfurchen erforderliche Walzendrehung kann, wie
bereits vorher erwähnt, von der Bewegungsspindel mittels zwischengeschaltener
Versatzräderwerke abgeleitet werden, oder es wird diese Drehung unmittelbar vom
Schlittenhube abhängig gemacht, indem ein zur Schlittenbahn schräg liegendes
Führungslineal in loth- oder wagerechter Ebene festgelegt, welches eine am Schlitten
entsprechend quergeführte Zahnstange verschiebt, wodurch ein mit dem äuſseren
Hülsenrohre der Theilvorrichtung verbundenes Zahnradsegment und damit die
eingespannte Riffelwalze in schwingende Drehung versetzt wird.
Auf dem in das Auſsenrohr eingeschobenen Innenrohr steckt fliegend das Schneckenrad,
dessen Schneckenlager am Auſsenrohre aufgekeilt ist, so daſs hierdurch eine
verstellbare Kuppelung beider Rohrhülsen entsteht. Da ferner im Auſsenbund der
inneren Rohrhülse die Einspannvorrichtung für die Walzenwelle vorgesehen ist, so
kann hierdurch bei einer Drehung der Schneckenwelle jene Relativ Verdrehung der
Walze gegen das Radsegment hervorgebracht werden, welche die Riffeltheilung
bedingt.
Um aber die gewünschten Riffelzahlen zu erhalten, werden Sperrräder oder Schlitzräder
von verschiedener Zähnezahl auf die Schneckenwelle gesteckt und diese nach jeder
Hubvollendung des Schlittens entsprechend selbsthätig geschaltet.
Zur Schonung der Schneide wird im Rücklaufe des Schlittens das Werkzeug aus der
Schnittfurche gehoben, was auch selbsthätig bewirkt wird.
Der Betrieb zweier in einer Maschine verbundener selbständiger Werke mit so sehr
verschiedenen Arbeitsgeschwindigkeiten erfordert auch zwei von einander abhängige
Deckenvorgelege, bei welchen die Verwendung einer dem Schlittenhube (650mm) entsprechend breite Trommel unvermeidlich ist.
Wird ferner während des Schleifens eine gleiche Vor- und Rücklaufbewegung des
Schlittens verlangt, so sind umständliche Verschiebungen von Riemenscheiben auf der
Deckenwelle schwer zu umgehen, sofern nicht im Baue des Maschinentriebwerkes die
Mittel zur Einleitung eines Geschwindigkeitswechsels besonders vorgesehen sind.
Die mittleren Umlaufszahlen und Geschwindigkeiten bei einer Schleifund Riffelmaschine
mit unmittelbarem Schraubenspindelbetriebe sind folgende: erste Deckenvorgelege
welle n = 140 bis 150 in der Minute, zweite Vorgelege
welle an der Decke für die Walzendrehung, nur während des Schleifens im Betriebe,
n1 = 65 und 35, die
gleichen Umlaufszahlen erhält auch die Walze.
Die Schraubenspindel für den Schlittenbetrieb macht 47 bis 50 minutliche Umläufe bei
Schleifen und Riffeln, während der Rücklauf hub beim Hobeln 140 bis 150 Umläufe
erheischt.
Das Schleifrad von 300 bis 350mm Durchmesser bei 40
bis 50mm Breite erhält 1470 bis 1500 minutliche
Umdrehungen, was einer Arbeitsgeschwindigkeit von 23 bis 27m in der Secunde entspricht, während beim
Riffelhobeln Arbeitsgeschwindigkeiten von 10 bis 15mm/Sec. eingehalten werden.
Schleif- und Riffelmaschine
von „Vulkan“ in Chemnitz (Fig. 1 bis 6
Taf. 28).
Die in stellbaren Lagern eingelegte Riffelwalze kann nur um ihre Achse schwingen
bezieh. kreisen, während der Werkzeugschlitten b
auf der parallel liegenden Wange a mittels einer
Schraubenspindel c dadurch in Hubbewegung versetzt
wird, daſs die Betriebsriemen abwechselnd auf die mittlere Triebscheibe d verlegt werden. Die Umkehrung der
Schlittenbewegung wird vermöge des Stellzeuges in der Weise durchgeführt, daſs
ein Anschlag e am Schlittenfuſse an die Klötzchen
f der Hebelstange g am Hubende trifft, wodurch mittels der übersetzenden Hebelverbindung
h, i und eines am Ausschlaggewichte
befindlichen Zahnkranzsegmentes die Riemengabelschiene k verschoben wird.
Auf der Schlittenplatte b ist ein Bock l (Fig. 1 und 2)
aufgeschraubt, an dessen lothrechter Wange ein kleiner Kreuzsupport m stellbar ist, welcher das Stichelgehäuse
enthält.
Von der Bewegungsspindel c wird mittels Versatzräder
n ein doppeltes Schneckentriebwerk o, p bethätigt,
wodurch ein mit dem Gabellager r verschraubtes
Radsegment q in schwingende Drehung versetzt wird.
Auf das freie Wellenende der Walze ist das Theilrad s gekeilt,
während sich auf dem Nabenrande desselben das Gabellager r frei dreht.
Die Kuppelung zwischen r und s wird durch die Schnecke t vermittelt,
auf dessen äuſserem Spindelende das entsprechend ausgewählte Schaltrad u sitzt, welches durch die Anschlagstange v und den Sperrhakenhebel w geschaltet wird, wodurch nach jedem Doppelhube die der
Riffeltheilung zukommende Relativverdrehung der Walze gegen das Gabellager r bewirkt wird.
Zum Betriebe des Riffelwerkes dient die am Deckenvorgelege (Fig. 5 und 6)
befindliche groſse Scheibe x für den Rücklauf des
Schlittens, während die kleinere y für den
Arbeitsgang bestimmt ist.
Weil während des Schleifvorganges dem Schlitten gleiche Geschwindigkeit im Vor-
und Rücklaufe ertheilt wird, so müssen beide Scheiben (x, y) auf deren Welle nach links verschoben und ein Riemen verkürzt
werden. Mit der Riemenscheibe z wird ferner das
zweite Vorgelege getrieben, dessen breite Trommel zur Bethätigung des
Schleifrades dient.
Das Schleifwerk (Fig. 3 und 4) ist aus einem
Winkelschlitten A und einem Lagerschlitten B für das Schleifrad C
zusammengesetzt, welches an Stelle des Riffelsupportes auf die Schlittenplatte
b geschraubt wird, während an das Ende der
Walzenwelle eine Riemenscheibe D gekeilt ist,
welche von der Scheibe E (Fig. 6) betrieben
wird.
Da dem Riffeln das Randschleifen vorangeht, so wird nach beendeter Schleifarbeit
die Scheibe D abgenommen und dafür die
Theilvorrichtung (Fig. 1)
aufgesetzt.
Nur bei feingeriffelten Walzen müssen die alten Riffeln vollständig glatt
weggeschliffen werden, während bei grober Theilung ein Abschleifen der oberen
Riffelschneiden genügt.
Schleif- und Riffelmaschine
von Ganz und Co. in Buda-Pest.
Die für Hartguſswalzen bis 300mm Durchmesser
und 650mm Länge bemessene Maschine ist in Fig. 7 bis
11
Taf. 28 dargestellt.
An die Wange a ist ein Tischwinkel c angegossen, auf welchem ein kleiner Schlitten d stellbar gleitet. Auf diesem wird entweder der
Supportarm f (Fig. 7) mit dem
Stahlhalterschlitten r, s oder das Schleifwerk l1, i1 (Fig. 9)
aufgeschraubt.
Während des Riffelhobelns wird auf dem Walzenzapfen eine der vorbeschriebenen
ähnliche Theilvorrichtung h, l, v aufgesteckt,
während die Schwingung dieser Vorrichtung dadurch hervorgerufen wird, daſs ein
am Gabellager h vorgesehener Arm eine Kugel i trägt, welche in die schräg gestellte
Parallelschiene m einsetzt.
Da nun die Walze W mit der eben erwähnten
Theilvorrichtung sich mit dem Tischschlitten b
gegen das feststehende Werkzeug sowohl, als auch gegen die schräge Linealführung
verschiebt, so wird in Folge der gleichzeitig erfolgenden Drehung der Walze
eine gewundene Riffelfurche entstehen.
Der beschleunigte Rücklauf des Tischschlittens ist nur durch Verlegung der
Riemenscheibe D (Fig. 11) in die Lage
C zu ermöglichen, während das Schleifrad i1 vom ersten
Vorgelege durch F betrieben wird, so daſs die am
Nebenvorgelege befindliche Trommel G nur die
Kreisung der rund zu schleifenden Walze besorgt, wozu der langsam laufende
Riemen auf die Bordscheibe h1 (Fig. 10) gelegt wird.
Die Umkehrung der Schlittenbewegung wird nach bekannter Art mittels Knaggen g und Hebel werke, welche die Riemengabelschiene
und dadurch die Betriebsriemen p, q (Fig. 8)
verlegen, bewirkt.
Schleif- und Riffelmaschine
der Maschinenfabrik Oerlikon bei Zürich (Fig. 12
bis 15
Taf. 28).
Um den Wechsel der Schlittengeschwindigkeit ohne die umständliche Verlegung der
Riemenscheiben am Deckenvorgelege zu erhalten, ist bei der obgenannten Maschine
eine Ausschaltung im Wendegetriebwerke vorgesehen.
Nach Industries, 1889 Bd. 7 * S. 341, liegt das
Schleifwerk auf der einen und das Riffelwerk auf der anderen Seite des
Schlittenbettes auf kurzen Querwangen verschiebbar angeordnet, so daſs dadurch
das Gesammtbett im Grundriſs eine Kreuzform erhält. Auf dem die Führungswange
weit überragenden langen Schlittentische C (Fig. 12
und 13)
ist die Riffelwalze A mit den Lagern B und der Theil- und Drehvorrichtung aufgesetzt,
während das Leitlineal F an einem seitlichen
Ansätze E des Bettes D
mittels Kreisschlitzschrauben angestellt wird. In F
greift mittels eines Gleitbockes die lothrecht geführte Zahnstange G ein, welche bei eintretender Hubbewegung des
Schlittentisches C die Walze A vermöge eines Zahnbogens abwechselnd in Rechts-
und Linksdrehung nach Maſsgabe der jeweiligen Schräglage des Leitlineals
bringt.
Durch diese Verdrehung des Zahnbogens wird auch das auf derselben Hülse, jedoch
an der Auſsenseite des Stützlagers gekeilte Gabellager in Schwingung versetzt,
wodurch das an dem Sperrhaken des stellbaren Böckchens H treffende Sperrrad verdreht und hiermit vermöge Winkelräder die
Schnecke und das auf der inneren Hülse gekeilte Theilrad gesteuert wird. Am
Innenbord dieser inneren Hülse befindet sich die Einspannvorrichtung für den
Walzenzapfen, sowie zur Erleichterung der Riffeleintheilung der Maschine ein
zweites Theilrad beigegeben ist.
Der auf der erhöhten Querwange K verschiebbare
Schlitten trägt das Schneidstahlgehäuse, welches eine Schiebereinrichtung
besitzt, mit welcher das Zurückstellen des Schneidstahles während des
Rücklaufhubes selbsthätig ermöglicht wird, wozu das am Schlittentische
angebrachte Böckchen mit der stellbaren Anschlagleiste, sowie eine ebensolche am
Stützlager der Theilvorrichtung dienen.
In dem Bettgehäuse, auf welchem das Schleifradlager gleitet, ist das in Fig. 14
und 15
dargestellte Triebwerk für die im Schlittenbett befindliche Treibspindel U angeordnet.
Beim Rundschleifen wird der Betriebsriemen auf die Scheibe N (Fig. 12 und 14)
gelegt, welcher vermöge eines Schneckentriebwerkes O,
P das mit dem Schneckrade P verbundene
Winkelrad Q, welches lose auf der durchgehenden
Welle läuft, treibt. Durch das Zwischenrad B wird
das Winkelrad S, und durch Eingriff der
Verschiebungsmuffe W das Winkelrad T im Rechts- oder Linksgange bethätigt. Die
Verstellung der mittels Federkeiles mit der Triebwelle T verbundenen Zahnkuppelungsmuffe W
erfolgt durch Anschlagknaggen des Tischschlittens, welche auf den Winkelhebel
(Fig.
13) wirken.
Indem die an der Theilvorrichtung vorgesehenen Einspannschrauben für die
Walzenwelle gelöst bleiben, wird am entgegengesetzten Wellenende die von der
Deckentrommel bethätigte Riemenscheibe für das Rundlaufen der Walze aufgekeilt
oder aufgeschraubt.
Hingegen wird während des Riffelhobelns derselbe Betriebsriemen, der die Scheibe
N trieb, auf die Scheibe X (Fig. 15) gelegt, das
Schneckenrad P von dem Hülsenrade Q abgeschoben und das Winkelrad S zurückgestellt. Dieses Rad S ist mit dem gröſseren Rade S1 verbunden, beide
aber auf die Zahnhülse gekeilt, welche auf der Trieb welle T lose geht.
Der Betrieb wird nun in der Weise durchgeführt, daſs im Arbeitsgange des
Schlittens die Kuppelungsmuffe W nach rechts an
diese Zahnhülse gestellt wird, so daſs der Riemen X
durch Vermittelung der ins Langsame übersetzenden Räderwerke Y, Z und V, S1 die Radwelle T in
langsamer Gangart bethätigt, während im Rücklaufe des Schlittentisches diese
Bewegung durch den Eingriff der Räder R, Q bei
linksseitig eingerückter Muffe unmittelbar von der Riemenscheibe X bewerkstelligt wird.
Hoerde's Schleif- und
Riffelmaschine (Fig. 16).
An jeder Seite der geraden Wange ist je ein Winkelsupport angeschraubt, auf
welchem der Riffelstahlträger bezieh. das Schleifradlager verschiebbar ruhen,
während der Tischschlitten mit den Walzenlagern von einer Schraubenspindel
getrieben wird, die in der Längsachse der Wange durchgelegt ist.
Das an der Stirnseite der Wange befindliche Triebwerk derselben besteht aus zwei
parallelen Querwellen, die in einem gewissen Abstande von einander abliegen, und
an ihren einseitigen Verlängerungen je eine feste Doppelscheibe tragen, deren
Durchmesser derart bemessen sind, daſs sie die Scheiben am Deckenvorgelege
ergänzen und dadurch gleiche Riemenspannung gewähren.
Da ferner je eine Scheibe dieser beiden Triebwellen sich gleichen, so folgt daraus die
Leichtigkeit, mit welcher eine gleich groſse Vor- und Rücklaufgeschwindigkeit
beim Rundschleifen mittels einfacher Riemenverlegung erhalten werden kann,
während ohne Weiteres der gewünschte Unterschied in der Schlittengeschwindigkeit
beim Riffeln durch entsprechende Wahl der Scheibendurchmesser zu erzielen
ist.
Fig. 16., Bd. 276, S. 535
Jede Querwelle treibt ein gesondertes Schnecken trieb werk, deren lose umlaufende
Schneckenräder vermöge einer zwischen denselben eingelegten Zahnkuppelungsmuffe
abwechselnd die Bewegungsspindel bethätigen.
Am anderen freien Ende der Bewegungsspindel wird ein Stirnrad aufgesteckt,
welches durch Hilfe von Versatzrädern eine zweite Schraubenspindel an der
Wangenlängsseite treibt, welcher die Rolle einer langen Schnecke zufällt und die
frei durch eine Aussparung des Supportwinkels geführt ist.
Da diese Spindel die Drehvorrichtung des wandernden Tischschlittens mittels eines
doppelten Schneckentriebwerkes in Thätigkeit setzt, so ist an derselben nur so
viel Gewinde angeschnitten, als es durch den Tischhub bedingt ist.
Die Schaltung zur Erzielung der Riffeltheilung wird durch ein auf der
Schneckenspindel sitzendes Theilrad besorgt, welches an das erste Schneckenrad
durch einen in dessen Randbord eingelegten Zahn gekuppelt wird.
Wird dieser durch einen Anschlag ausgelöst, der Schlitten aber weiterbewegt, so
wird bei dieser Weiterbewegung eine Relativverdrehung zwischen Schneckenrad und
Schaltrad eintreten, die sich nach der Theilung des letzteren richtet.
Schleif- und Riffelmaschine
von Escher, Wyſs und Co. (Fig. 17).
Um gleichzeitig eine Walze schleifen und eine riffeln zu können, ist diese die
Modellnummer 13 führende Maschine bestimmt. Während die Walzen sich in
festgelegten Lagern drehen oder schwingen können, bewegen sich beide
Supportwinkel gleichzeitig durch den Betrieb einer gemeinschaftlichen
Leitspindel an Seitenleisten der Wange. Wie aus dem Schaubilde Fig. 17 leicht ersichtlich, liegt zwischen den
zwei ungleich groſsen und gegensätzlich umlaufenden Betriebsriemenscheiben, die
lose auf der Spindelverlängerung kreisen, die gezähnte Kuppelungsmuffe, welche
durch eine längsseitsliegende Anschlagstange verschoben wird.
Fig. 17., Bd. 276, S. 536
Werden beide Walzenwellen durch ein Zwischenglied fest verkuppelt und das
Schleifwerk durch einen Riffelsupport ersetzt, so können auf einer solchen
Maschine ganz wohl zwei Walzen gleichzeitig geriffelt werden.
Die Dreh- und Schaltvorrichtung dürfte aus dem Vorhergehenden als bereits erklärt
anzusehen sein.
Riedinger's Riffelmaschine
(Fig. 18).
Fig. 18., Bd. 276, S. 536
Die Bahn für den Werkzeugschlitten liegt auf der Wangenoberseite, und während der
Lagerwinkel mit der Theil- und Drehvorrichtung auf die Hinterseite der Wange
fest verlegt ist, kann auf derselben Seite das zweite Stützlager der
jeweiligen Walzenlänge angepaſst werden. Der Betrieb des Schlittens erfolgt nach
Hobelmaschinenart mit Schraubenspindel, an deren Ende Winkelräder die Bewegung
auf die Drehvorrichtung abzweigen.
Turner's
Riffelmaschine.
Bemerkenswerth ist diese Maschine (Englisches Patent Nr. 7983 vom Jahre 1884) nur
insofern, daſs für jede Walze drei Riffelstähle vorgesehen sind, die an einem
festen Brückenbogen angeordnet gleichzeitig zur Wirkung gelangen, während die am
Schlitten tische gelagerte Walze sich drehend gegen die Schneidstähle
bewegt.
Philippot, Schneider und Jaquet in Straſsburg haben
die Zahl der gleichzeitig wirkenden Riffelstähle in ihren Maschinen beträchtlich
vergröſsert (D. R. P. Nr. 26230).
Riedinger's
Walzenschleifmaschine (Fig. 19).
Bei dieser Schleifmaschine ist eine Trommel am Decken Vorgelege dadurch
überflüssig gemacht, daſs die Walzendrehung vermöge eines Räderwerkes
hervorgebracht wird, welches mit dem Schlittentische wandert und von einer
langen Keilnuthwelle betrieben ist, über welche sich das Getriebe desselben
schiebt.
Fig. 19., Bd. 276, S. 537
Von dieser Welle aus wird aber auch durch ein als Wendegetriebe wirkendes
Räderwerk die an der Tischunterseite lagernde Spindel bethätigt, welche in einer
am Bette feststehenden Mutter einsetzt.
Das auf einer Querwange und in einem Lagerschlitten laufende Schleifrad wird
selbstverständlich unmittelbar vom Deckenvorgelege betrieben.Ueber Walzenriffelmaschinen vgl. Oerlikon, 1881 240 * 93. v. Hößle, 1882 243 * 374. Oerlikon 455. E. Pfaff, 1882 244 * 22. Sondermann
und Stier, 1884 253 * 19 und Philippot u.s.w., 1884 253 * 20.
Pr.