Titel: | T. D. Lockwood's Anordnung zum Schutze der Telephonleitungen gegen Induction aus anderen Leitungen. |
Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, S. 213 |
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T. D. Lockwood's Anordnung zum Schutze der
Telephonleitungen gegen Induction aus anderen Leitungen.
Mit Abbildung.
Lockwood's Anordnung zum Schutze der Telephonleitungen.
T. D. Lockwood in Boston hat sich kürzlich eine
Anordnung patentiren lassen, welche die schädlichen inducirenden Einwirkungen von
Licht- und Motoren-Leitungen beseitigen soll und nicht, wie andere dasselbe
bezweckende Anordnungen, das Telephoniren schwächt, sondern eher noch verbessert. In
der zugehörigen Abbildung ist L eine Telephonleitung,
welche dem Einflüsse einer mit Wechselströmen arbeitenden elektrischen Leitung
ausgesetzt ist. Von ihr wird vor dem Telephone T bei
x eine Abzweigung zur Erde E angelegt, in welche ein Elektromagnet e von
geringem Widerstände, aber hoher Selbstinduction eingeschaltet ist.
Textabbildung Bd. 273, S. 213
Während nun aber die von der Lichtleitung inducirten Ströme in
Folge der verhältniſsmäſsig geringen Anzahl ihrer Richtungs- bezieh. Stärkenwechsel
einerseits und in Folge des geringen Widerstandes von e
der Hauptsache nach ihren Weg über den Elektromagnet e
nehmen, gehen die
Telephonströme wegen des hohen Widerstandes, welchen die hohe Selbstinduction von
e so raschen Stromänderungen, wie sie die Grundlage
der telephonischen Uebertragung bilden, entgegensetzt, im Wesentlichen über T zur Erde E, d.h. die
störende Wirkung der durch die Lichtleitung inducirten Ströme auf T wird erheblich verringert. Das als Geber benutzte
Mikrophon M wird durch die aus der Lichtleitung
inducirten Ströme nicht gestört, und deshalb kann die secundäre Windung seines
Inductors in die Leitung L vor x eingeschaltet werden; es wird dadurch die Wirksamkeit des Gebers
erhöht.
In Mittelstationen kann natürlich eine Abzweigung xE zur
Erde nicht angebracht werden; in ihnen wird daher der Elektromagnet e in eine Nebenschlieſsung zum Telephon gelegt und kann
mittels eines Umschalters ausgeschaltet werden.
Lockwood hat gefunden, daſs für gewöhnlich ein
Elektromagnet mit Eisenkern und Eisenhülle und von ungefähr 10 Ohm Widerstand
genügt.