Titel: | Ueber Neuerungen an Erdölbrennern. |
Autor: | K. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 529 |
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Ueber Neuerungen an Erdölbrennern.
(Patentklasse 4. Fortsetzung des Berichtes S. 491
d. Bd.)
Mit Abbildungen auf Tafel
29 und 30.
Ueber Neuerungen an Erdölbrennern.
Hebevorrichtungen für Brennergalerien.
Mehr und mehr finden in der Brennerfabrikation Constructionen Eingang, welche zum
Reinigen, Anzünden u.s.w. ein Abnehmen der Glocke und des Cylinders dadurch
entbehrlich machen, daſs Brandkappe und Galerie mit Lampenglas mittels einer
Hebelvorrichtung in die Höhe gehoben werden (vgl. auch 1885 257 * 509). Eine Neuerung an der bekanntesten dieser Vorrichtungen bringt
jetzt die Firma Ehrich und Graetz in Berlin auf den Markt (* D. R. P. Nr. 43608 vom 9. November 1887), welche Verbesserung darin
besteht, daſs am inneren Ende des Hubhebels h (Fig. 1 Taf. 29)
ein winkelförmiger, den Zapfen o umfassender Schlitz
ee1 angebracht ist,
welcher als Arretirvorrichtung eine selbsthätige Feststellung des Galerieträgers A in der höchsten Lage bewirken soll. Zur völligen
Freilegung des Brenners sind Ring A und Kappe k nebst Galerie g mittels
Bajonettverschluſs mit einander verbunden.
Eine andere Vorrichtung derselben Firma (* D. R. P. Nr. 45374 vom 27. Mai 1888)
benutzt einen einfachen Kurbelmechanismus zum Heben des Galerieträgers, während zur
Feststellung in der höchsten Lage ein in der Nähe des Kurbelzapfens an der Kurbel
befindlicher Ansatz dient. Durch Drehen der Kurbel ac
wird, wie Fig.
2 Taf. 29 zeigt, mittels Pleuelstange d der
Galerieträger gehoben und gesenkt. Stangen s dienen zur
Führung. Der Anschlag e der Kurbel c ist dabei so angeordnet, daſs die Kurbel, erst
nachdem sie über die höchste Stellung hinweggedreht worden ist, durch denselben
arretirt wird, wodurch die Feststellung eine unbedingt sichere ist.
Gegenüber diesen Hebmechanismen, welche nur in den Endstellungen eine Festlagerung
ermöglichen, besitzt die in Fig. 3 Taf. 29
dargestellte Hebevorrichtung von H. A. Walker in
Epping, England (Amerikanisches Patent Nr. 371865) den Vortheil, in jeder Höhenlage
angehalten werden zu können. Als Hebemittel ist die bekannte Nürnberger Schere d verwendet, welche mittels der Schraube f bewegt wird.
Dochtanordnung.
Von den hinsichtlich der Anordnung und Instandhaltung der Dochte getroffenen
Neuerungen sei zunächst einer Lampenconstruction von F.
Deimel in Berlin (* D. R. P. Nr. 43079 vom 8. Juli 1887) gedacht. Brenner
und Dochtbehälter sind abseits vom Oelbehälter angeordnet, und liegt das Wesentliche
der Neuerung in der Anwendung eines Doppeldochtes zur Ausfüllung des Dochtbehälters
zwecks Verhütung von Explosionen. Der Brenndocht D
(Fig. 4
Taf. 29) ist in seinem unteren Theile von einem Speisedochte C umgeben, der in einer mit Durchbrechungen versehenen
Hülse E festliegt und durch das Röhrchen A mit Brennstoff gespeist wird. Der Brenndocht D wird dabei am Saugedochte C entlang geführt und empfängt durch die Oeffnungen hindurch sein
Brennmaterial. Zur Bewegung des Brenndochtes wird eine Scheibe gedreht, deren Rippen
die Rädchen F bewegen.
Zur Vereinfachung der Lampen schlägt 27. Pieper fils in
Lüttich (D. R. P. Nr. 44124 vom 12. Februar 1888) als Docht einen entsprechend
geformten Körper aus vegetabilischer Substanz (Papier, Holz, Gespinnst, Gewebe u.
dgl.) vor, welcher im geschlossenen Gefäſse oder durch Pressen zwischen
rothglühenden Eisenplatten carbonisirt worden ist (vgl. 1888 267 * 152). Man kann diese Dochte dadurch consistent machen, daſs man sie
vor der Carbonisation einige Zeit in concentrirte Säure, am zweckmäſsigsten in
Schwefelsäure eintaucht. Da die Dochte Abbrand nicht erleiden sollen, so ist eine
Dochtführung überflüssig.
Neue Dochtführungen sind ferner von der bekannten Firma Schwintzer und Gräff in Berlin getroffen worden (* D. R. P. Nr. 42876 vom 23. Juli und Nr. 43383 vom 23. September 1887). Bei der ersteren wird der Docht von
in einer Hülse sitzenden Klauen erfaſst, welche Hülse durch Trieb und Zahnstange auf
und ab bewegt wird. Die Fig. 5 bis 7 Taf. 29 zeigen die
Anordnung an einem Brenner, der aus vier getrennten, im Kreise angeordneten flachen
Dochthülsen besteht:, sie kann jedoch auch für jeden anderen Brenner mit geringen
Aenderungen angewendet werden.
Die Dochthülsen a (Fig. 5) sind mit je einem
Ausschnitte b versehen, durch welchen eine federnde
Klaue c in den Docht eingreift. Diese Klauen hängen
drehbar in dem eingeschraubten Deckel einer Hülse d,
welche durch die mit ihr fest verbundene Zahnstange e
und Trieb f auf und ab bewegt wird; innerhalb der Hülse
d ist eine Kapsel i
verschiebbar, welche die unteren, durch Ausschnitte ihres Deckels r hindurchtretenden Enden der Klauen c umfaſst. Zieht man die Kapsel i in der Hülse d nach unten (Fig. 7), so werden mithin
die unteren Enden der Klauen c aus einander gerückt und
die oberen Enden treten aus den Dochten heraus; beim Einschieben der Kapsel i in die Hülse d greifen
entsprechend die oberen gezahnten Enden von c in die
Dochte ein (Fig.
5). Sobald die Zahnstange e am Ende ihres
Hubes angelangt ist, zieht man daher an dem Kettchen v,
wodurch die Klauen c ausgelöst, und nun Zahnstange e mit Hülse d und Klauen
c wieder abwärts bewegt werden können, ohne daſs
der Docht mitgenommen würde. Unten angelangt (Fig. 7), wird Kapsel i wieder eingeschoben und der Docht wieder gefaſst.
Die zweite neue Brennerconstruction der Firma Schwintzer und
Gräff (* D. R. P. Nr. 43383) zeigen Fig. 8 und 9 Taf. 29. Hier sind die
Dochthülsen a b mit Ausnahme des oberen Endes der
äuſseren Hülse acylindrisch gehalten, und bildet der Docht in der Länge
der äuſseren Dochthülse einen geschlossenen Ring; von da an ist er, nur noch als
Saugedocht dienend, an beiden Seiten aufgeschlitzt.
Die sichere Führung des Dochtes, durch welche ein Verdrehen oder Verschieben
desselben vermieden werden soll, wird durch kleine Rädchen g oder eine ähnliche Vorrichtung erreicht. Diese gezahnten Rädchen sitzen
in beliebiger Anzahl drehbar auf dem als Achse dienenden Drahtringe h und greifen mit ihren Zähnen durch Ausschnitte in der
inneren Dochthülse in den Docht, wodurch sie denselben gegen Verschiebung schützen,
ohne ihn in seiner Auf- und Abwärtsbewegung zu hindern.
Der Brenner besitzt ferner zur Entfernung und Ausnutzung der sich im Oelbehälter
bildenden Gase zwischen den beiden Dochthülsen a und
b zwei oder mehr kurze Röhrchen c, durch welche diese Gase nach dem in der äuſseren
Dochthülse angebrachten Wulste d entweichen, von
welchem aus sie in Längsfurchen der äuſseren Dochthülse nach der Flamme hochsteigen,
hier mit zur Verbrennung gelangen und die Leuchtkraft erhöhen.
Die Regelung der Luftzuführung erfolgt dadurch, daſs die für die innere Flamme
nöthige Brennluft lediglich durch das an beiden Seiten und oben offene, ovale Rohr
f nach der inneren Dochthülse gelangen kann.
Als weiterer Vorzug dieser Einrichtung ist noch anzuführen, daſs diese Lampe sicher
gegen Explosion ist, da die innere Dochthülse nach dem Oelbehälter hermetisch
abgeschlossen ist und der Docht den Abschluſs für die Röhrchen c bildet.
Zu erwähnen ist noch ein Dochtputzer von J. H. A. Meyer
in Hamburg (* D. R. P. Nr. 42729 vom 18. August 1887), welcher aus einem oben
offenen und unten geschlossenen Metallrohre E (Fig. 10 Taf.
29) besteht, aus dessen Wandung zwei einander gegenüberstehende Flügel m und n (Fig. 11) ausgeschnitten
sind, welche Ausschnitte i von solcher Tiefe besitzen,
daſs durch dieselben beim Putzen der Docht über der Dochthülse in der für eine
Normalflamme nöthigen Höhe stehen bleibt, während die abgeschabten Dochttheile in
das Rohr geleitet werden.
In einem Zusatzpatente (* Nr. 44423 vom 28. Februar 1888) ist die Einrichtung für
Brenner mit Brandscheibe behandelt, welche sich nur in formaler Hinsicht von der
Hauptconstruction unterscheidet.
Auslöschvorrichtungen.
Die Mehrzahl der neueren Auslöschvorrichtungen arbeitet selbsthätig, d.h. sie
befinden sich in Ruhe, so lange die Lampe auf einer Unterlage steht oder ruhig
getragen wird, sie treten aber sofort in Thätigkeit, sobald die Lampe stark geneigt
wird oder umfällt. Eine Reihe der neuen Constructionen bedient sich einer auf dem
Dochtrohre gleitenden
Hülse, welche unter dem Einflüsse einer
Schraubenfeder steht, während bei Brennern mit Brandscheibe meist die letztere zum Auslöschen benutzt wird.
Zur ersteren Art gehört die Anordnung von E. Karkulik
und J. Cejka in Wien (* D. R. P. Nr. 40760 vom 5.
September 1886), die Löschhülse ist lose auf das Dochtrohr aufgeschoben und ruht auf
einer um letzteres gelegten Spiralfeder. Das Gewicht der Löschhülse und die Kraft
der Feder sind so gewählt, daſs bei lothrecht stehendem Dochtrohre die Hülse durch
ihr volles Gewicht die Schraubenfeder genügend zusammendrückt, um den Rand des
Dochtes bloſszulegen, während bei geneigtem Dochtrohre, wenn nur ein Theil des
Hülsengewichtes auf die Schraubenfeder wirkt, diese letztere sich ausdehnt und die
Hülse über den Dochtrand schiebt, womit ein Löschen der Lampe eintritt.
Anschläge an der Hülse begrenzen die beiderseitige Bewegung.
Um die Feder in der Ruhelage zu entlasten, ist in einem Zusatzpatente (* Nr. 41241
vom 15. Oktober 1886) eine Aenderung dahin getroffen, daſs für Rundbrenner die den
Brenner von auſsen umschlieſsende Hülse b (Fig. 12 Taf.
29) mit einer zweiten, sich von innen an den Brenner a
anlegenden Röhre c verbunden, und eine der beiden
Hülsen mit einem nach unten gehenden Ansätze d versehen
wird; dieser letztere setzt sich in der Normallage auf den inneren Boden der
Dochthülsen auf und trägt so die Löschhülse. Die Wirkungsweise ist im Uebrigen die
gleiche wie im Hauptpatente.
Von dieser Anordnung unterscheidet sich die Auslöschvorrichtung von A. Breden in Wien (* D. R. P. Nr. 40799 und Zusatz *
Nr. 41670) nur dadurch, daſs das auf der Spiralfeder ruhende, als Löschhülse
ausgebildete Gewicht hier Löschklappen trägt, welche sich beim Umfallen der Lampe
über der Flamme schlieſsen. Eine weitere Ausbildung hat diese Anordnung durch Stefan Siemang und Adalmar
Breden in Wien (* D. R. P. Nr. 40798 vom 19. December 1886) dadurch
erfahren, daſs die Löschhülse nicht lose auf der Dochtröhre gleitet, sondern in
gespannter Stellung erhalten wird. Dies geschieht durch Einschaltung eines
Distanzhalters s (Fig. 13 Taf. 29), welcher
an einem Arme der Dochtröhre b mittels Kugellagers frei
drehbar aufgehängt ist, und welcher den Löscher, indem sein anderes Ende sich auf
einen Ansatz l der Hülse h
aufsetzt, in gespannter Lage festhält. Wird durch irgend eine Erschütterung, durch
Umstürzen der Lampe u.s.w., der mit Gewicht g
beschwerte Distanzhalter s zum Abgleiten vom Ansatze
l veranlaſst, so schnellt der Löscher zu Folge der
gespannten Feder f in die Höhe und bringt die Flammen
mittels seiner Klappe k zum Verlöschen.
So nothwendig es nun ist, zur gehörigen Sicherheit die Lampe mit einer selbsthätigen
Auslöschvorrichtung zu versehen, so ist damit einem Ausflieſsen von Oel beim
Umfallen der Lampe noch nicht vorgebeugt Dieser Gedanke hat, wie erwähnt, zur
Construction des Breden'schen Brenners (vgl. S. 494 ff.)
geführt. Eine andere, diesen Zweck vollkommen erreichende Anordnung wird neuerdings
von S. A. Johnson in Millwall, England, vorgeschlagen (* D. R. P. Nr. 45464 vom 18. April 1888). Bei dieser Lampe ist nicht nur der
Brenner gegen den Oelbehälter fest abgeschlossen, sondern das Dochtrohr c (Fig. 14 Taf. 29) steht
überhaupt in keiner unmittelbaren Verbindung mit dem Brennstoffe, indem dasselbe
einerseits mit der Bodenplatte des Brenners, andererseits mit einem Hohlgefäſse a fest verlöthet ist. Damit aber Oel zum Brenner
gelangen kann, ist das Gefäſs a mit einem zweiten bis
nahe zur Decke des Behälters b aufsteigenden Rohre d versehen, welches den Saugedocht e in der gezeichneten Gestalt enthält. Damit ist ein
unmittelbares Eindringen von Oel in das Dochtrohr c,
also auch ein Ausflieſsen von Oel beim Umfallen der Lampe verhindert. Ferner ist die
Lampe mit der bekannten, von Kugeln j bethätigten
Auslöschvorrichtung h ausgerüstet (vgl. Amerikanisches
Patent Nr. 189826).
Auch die die Brandscheibe zum Auslöschen benutzenden
Löschvorrichtungen sind vorwiegend selbsthätig eingerichtet. Fig. 15 Taf. 29 zeigt
eine derartige Anordnung von E. Phillips und G. H. Funck in London (* D. R. P. Nr. 40048 vom 3.
Oktober 1886). Diese Construction, Shaftesbury Petroleum Lamp genannt, besitzt als
wesentlichsten Theil eine im Inneren der Lampe angeordnete, belastete senkrechte
Stange, welche in normaler Lage auf der Fläche aufruht, auf welcher die Lampe
aufsteht, sich jedoch senken und die Auslöschvorrichtung in Thätigkeit setzen kann,
sobald die Lampe aufgehoben wird oder umfällt. Auf diese Stange ist bei Rundbrennern
die Brandscheibe aufgesetzt, welche mithin sich mit der Stange senkt und beim
Aufsetzen auf den Docht die Flamme erstickt, während bei Flachbrennern mit der
senkrechten Stange eine auf dem Dochtrohre drehbare Kappe verbunden ist, welche beim
Senken der Stange über den Docht gedreht wird. Bei der in Fig. 15 Taf. 29
dargestellten Ausführung hat die Brandscheibe C die
Form eines in der Mitte verstärkten Tellerventiles, dessen äuſserer Durchmesser
gleich oder etwas kleiner ist als derjenige des Brandrohres L, und dessen Verstärkung so groſs ist, daſs sie in das innere Brandrohr
K lose hineinpaſst, so daſs der Docht beim
Herabsinken der Brandscheibe C gleichzeitig von oben
und innen verhüllt wird. Der obere Theil der äuſseren Brandröhre L ist ferner von einem kurzen Blechrohre M umgeben, welches senkrecht verschiebbar ist und von
zwei oder mehr Stangen N getragen wird, an deren
unteren Enden Stifte P befestigt sind, die in längliche
Schlitze der zweiarmigen Hebel Q greifen, deren
Drehzapfen R mit dem inneren Brandrohre K verbunden sind und deren nach einwärts gerichtete
Arme einen in der hier röhrenförmigen Gewichtsstange befestigten Querstift S mit länglichen Schlitzen umfassen. In Folge dieser
Einrichtung wird das Blechrohr M beim Herabfallen der
Gewichtsstange D durch Drehung der zweiarmigen Hebel
R mittels der Stangen N in die Höhe
geschoben, so daſs es die auf den Docht angedrückte Brandscheibe und die Flamme von
auſsen umschlieſst und letztere erstickt.
Der Querarm D2 der
Gewichtsstange D, an der
Stelle des Lampenfuſses angebracht, an welcher man die Lampe beim Tragen umfaſst,
geht durch senkrechte Schlitze des Fuſsgestelles hindurch und ist in einem Wulste
T befestigt, welcher das an dieser Stelle
cylindrische Fuſsgestell umschlieſst, längs desselben verschiebbar ist und von der
Hand des Tragenden gestützt wird, so daſs die Stange D
dann nicht herabsinken kann.
Verwandt mit dieser Anordnung ist die Löschvorrichtung der Erdöllampe von W. Frazer in London (* D. R. P. Nr. 44099 vom 23.
August 1887). Auch hier dient zum Löschen die bewegliche Brandscheibe in Verbindung
mit einem verschiebbaren Rohre, indessen stützt sich hier die die Brandscheibe
tragende Stange auf ein am Oelbehälter aufgehängtes Gewicht, so daſs die
Löschvorrichtung nur dann in Thätigkeit tritt, wenn die Lampe stark geneigt wird
oder umfällt, wobei die Brandscheibenstange von dem sich in die Lothlinie
einstellenden Gewichte abgleitet.
In einer durch den Oelbehälter b (Fig. 16 Taf. 29) gehenden
Führung ist ein Schieber k gelagert, an dessen unteres
Ende ein Arm k2
angeschlossen, welcher wieder an Stangen l2 das im inneren Dochtrohre d geführte, zum Auslöschen dienende verschiebbare Rohr l trägt. Die Brandscheibe m wird von dem im Luftvertheiler r geführten
und unten offenen Rohre m2 getragen, durch welches dem Flammeninneren Luft zugeführt wird. Durch
Stege ist mit der Röhre m2 eine Stange m4 verlöthet, welche in einen Kegel m5 endigt. Dieser Kegel sitzt bei gerade stehender
Lampe auf dem Dorne n2
des am Oelbehälter b aufgehängten Gewichtes n, während er bei fallender Lampe vom Dorne abgleitet
(punktirte Lage). Ringe auf Stange m4 führen das Ende eines Armes eines unter dem
Oelbehälter drehbar gelagerten Hebels m6, welcher mit dem anderen Ende m7 in einen Schlitz des
Schiebers k hineinreicht. Es ist daher ersichtlich,
daſs bei einem Umfallen der Lampe der Kegel m5 vom Dorne n2 abgleiten wird, worauf zu Folge der um Stange m4 gelegten Zugfeder
o das Rohr m2 mit Brandscheibe m
auf den Docht gesenkt, Rohr l dagegen angehoben wird.
Beide schlieſsen den Docht ein und ersticken die Flamme. Durch Niederdrücken des
Schiebers k mittels des Knopfes k3 wird die Brandscheibe m wieder gehoben und Rohr l herabgezogen. Um diese Löschvorrichtung gleichzeitig für das gewöhnliche
Auslöschen verwenden zu können, ist in der Schieberhülse k eine Druckstange p geführt, welche mit
einer Fuſsplatte p2
versehen und von einer gegen das Unterende von k sich
stützenden Spiralfeder p1 im unteren Theile umgeben ist. Beim Niederstoſsen dieser Stange p wird durch Verschieben des Gewichtes n der Kegel m5 vom Dorne n2 abgleiten und durch Fallen von m2
m4 die Lampe
erlöschen.
Mit dem Ein- und Ausrücken der Löschvorrichtung mittels des Schiebers k kann zugleich der Oelzutritt zur Dochtkammer
geschlossen oder geöffnet werden. Zu dem Zwecke ragt in einen Schlitz des Schiebers
k der um j4 drehbare Hebel j3 hinein, an dessen anderes Ende die Stange j2 mit Ventil j angeschlossen ist, welches letztere je nach seiner
Stellung den die Dochtkammer c mit dem Oelbehälter b verbindenden Kanal c3 und eine Oeffnung c1 in der Oelbehälterwandung öffnet oder
verschlieſst. Beim Umfallen der Lampe wird daher zu Folge der oben erwähnten
Verbindung zwischen Löschvorrichtung ml und Schieber
k auch der Oelzufluſs nach der Dochtkammer c abgeschnitten. In der letzteren aber befindet sich
gemäſs der dicht über dem Boden in der Wandung des Oelbehälters angebrachten kleinen
Oeffnung c1 stets nur
so viel Brennstoff, als für die Befeuchtung des Saugedochtes i nothwendig ist. Es kann also bei etwaigem Umfallen der Lampe nur eine
ganz unwesentliche Oelmenge ausflieſsen.
Da der Oelbehälter b luftdicht geschlossen ist, kann der
Oelspiegel in der Dochtkammer c nur bis zur Oberkante
der Oeffnung c1
steigen, wie leicht ersichtlich ist. Beim Oeffnen des Ventiles j wird der Brennstoff' aus b durch die Oeffnung c1 und durch den Kanal c3 nach dem Dochtraume gelangen, während
Luftblasen gleichzeitig durch die Oeffnung c1 so lange in den Oelbehälter b treten, bis das in der Dochtkammer c aufsteigende Oel die Oeffnung c1 abgeschlossen hat, worauf ein weiteres
Ueberflieſsen von Oel nach der Dochtkammer nicht mehr stattfinden kann. Sinkt dann
beim Brennen der Lampe der Oelspiegel in der Dochtkammer bis zur Freigabe der
Oeffnung c1, so wird
wieder Brennstoff nach c übertreten bis zum Abschlusse
von c1 u.s.f.
Die Dochtführung erfolgt durch das mit Zacken e2 in den Brenndocht f
eingreifende, auſsen mit Gewinde versehene Rohr e
mittels der Mutter g.
Als Löschvorrichtung verwendet auch A. Rühle in Berlin
(* D. R. P. Nr. 40736 vom 15. Februar 1887) die Brandscheibe, indem er sie frei beweglich im
Rohre b (Fig. 17 Taf. 29)
anordnet, und ihr durch eine mit einer Schnur d
versehene Feder c Unterstützung gibt. Durch Zug an der
am Oelbehälter über ein Röllchen geführten Schnur d
wird die Feder c zurückgezogen, wodurch die
Brandscheibe f herabfällt und die Flamme erstickt.
Zum Auslöschen von Hängelampen gibt C. Knoop in Dresden
(* D. R. P. Nr. 40327 vom 5. Februar 1887) einen pneumatischen Löscher an, dem die Form einer Pistole gegeben ist.
Der Mechanismus besteht in einem Cylinder A (Fig. 18 Taf.
29), in welchem ein durch eine Feder C nach vorn
gedrückter Kolben B verschiebbar ist. Die Kolbenstange
D ist flach und führt sich in einem Bügel E, welcher hinten am Cylinder A befestigt
ist. Zum Zurückziehen des Kolbens B dient der Drücker
F mit dem Schnepperhaken G, welcher durch eine Feder gegen die Kolbenstange D gedrückt wird. Wenn der Drücker mit der Stange zurückgezogen ist, nähert
sich der hintere Theil des knieförmigen Schnepperhakens G der Stange D, in Folge dessen zieht sich
das hakenförmige obere Ende von G aus der kleinen
Oeffnung d der Kolbenstange heraus, welche somit
freigelassen wird und vorspringt. Die durch das Vorspringen des Kolbens verdrängte
Luft geht durch das am Vorderende des Cylinders angebrachte Röhrchen H und dient, über den Cylinder einer Lampe geleitet,
zum Auslöschen der Flamme.
Der Drücker F kehrt nach dem Freilassen vermöge des
Druckes der Feder f wieder in seine Anfangslage zurück,
so daſs der Haken G wieder in die Oeffnung d einschnappt. Durch einen Fingerdruck wird also der
Kolben nicht nur gespannt, sondern auch ausgelöst.
Auch bei der Anordnung von A. G. Hovde in Hönefos,
Norwegen (* D. R. P. Nr. 44908 vom 7. Februar 1888) erfolgt das Auslöschen der Lampe
durch ein kurzes, rasches Ausstoſsen von Luft. Zur Erzeugung eines derartigen
Luftstoſses ist die Griffscheibe der hohlen Dochttriebwelle mit einem federnden Diaphragma D (Fig. 19 Taf. 69) in
solcher Weise versehen, daſs, wenn durch Druck eine Durchbiegung des Diaphragmas
erzeugt wird, dasselbe von selbst in seine ursprüngliche Stellung zurückspringt. Der
bei der Durchbiegung des Diaphragmas hervorgebrachte Luftstoſs wird durch die hohle
Welle s nach dem in der Nähe der Flamme mündenden
Kanäle k fortgepflanzt, wobei die Platte p gehoben und der Luftstrom gegen die Flamme geleitet
wird.
Erwähnt sei hier noch ein Kerzenlöscher von H. Hurwitz
in Berlin (* D. R. P. Nr. 41863 vom 21. Juli 1887), bei welchem das Kerzenlicht an
gewünschter Stelle sicher und geruchlos selbsthätig gelöscht wird. Derselbe besteht
aus einem elastischen Ringe b (Fig. 20 Taf. 29), dessen
Blattfeder c ein nach vorn zugespitztes, oben offenes
und mit einer unteren Oeffnung a versehenes Röhrchen
A trägt, welches, etwas in das Kerzenmaterial
gedrückt, mit einigen Tropfen Wasser gefüllt wird. Nach erfolgtem Niederbrennen der
Kerze bewegt die Feder c das Röhrchen A nach dem Dochte, worauf das in A befindliche Wasser sich in die Kerze ergieſst und die
letztere zum Erlöschen bringt.
Laternen.
Die in D. p. J. 1887 263 *
376 beschriebene, nach dem Regenerativsysteme gebaute Lampe von J. Roots in London hat neuerdings eine Abänderung dahin
erfahren (* Zusatzpatent Nr. 44436 vom 21. Januar 1888), daſs die gekrümmten Rohre
N, welche das Oel zum Brenner führen, durch
wagerechte oder nahezu wagerechte, flache, einen Brenndocht einschlieſsende
Dochtrohre c (Fig. 21 Taf. 29) ersetzt
werden. Diese Rohre
stoſsen mit ihren freien bogenförmig ausgeschnittenen und als Brenner dienenden
Enden in der Mitte der Lampe zusammen und bilden hier eine kreisförmige Oeffnung
oder einen Rundbrenner, dessen Flamme nach unten brennt. Die Anordnung hat den
Zweck, den Brenner gegenüber dem Oelbehälter höher zu legen und eine starke
Erhitzung des letzteren zu verhüten. Die Brennluft strömt durch die seitlichen
Oeffnungen e in die Erhitzungskammer h und von hier durch Netze d fein vertheilt zur Flamme, während die Verbrennungsproducte durch die
Kanäle f abziehen. Zur Ingangsetzung der Lampe wird
anfangs das Ventil i gelüftet.
Eine Laterne ohne Glascylinder und mit künstlicher Luftzufuhr ist von O. Lippert in St. Petersburg construirt (* D. R. P. Nr. 43069 vom 10. August 1887). Das Wesentliche liegt in der Anwendung eines
Schornsteines senkrecht unter dem Brenner, in dem zur Erzeugung des Luftzuges eine
kleine Flamme brennt. Die Anordnung ist in Fig. 22 Taf. 30
dargestellt, und bezeichnet don den Schornstein, in dem
die Lampe e brennt, wobei o ein schmaler Isolirraum ist, um die bei m
eintretende Luft nicht schon vorzeitig vorzuwärmen und so den Luftzug abzuschwächen.
Der Oelbehälter b ist ringförmig gestaltet, so daſs ein
Isolirraum t geschaffen ist, durch den ein Theil der
bei m eingetretenen Luft zur Kühlung streicht. Die
Lampe ist einfach zu handhaben und kann der Brenner bei a behufs Reinigung u.s.w. abgenommen werden.
Für Signallaternen hat sich K.
Bretschger in Karlsruhe eine zweckmäſsige Stellvorrichtung der Laternenblenden patentiren lassen (* D. R. P. Nr.
43479 vom 6. Oktober 1887). Die Signale erfolgen durch Drehen der mit farbigen
Scheiben versehenen Lampe im Gehäuse und ist die Anordnung derart getroffen, daſs
weder ein Oeffnen der Laterne, noch ein Anfassen der Glasblenden nöthig ist. Zu dem
Zwecke ist die Lampe g (Fig. 23 Taf. 30) mit dem
Drehteller f auf dem am Laternenkastenboden
angegossenen Kreisringe e drehbar, und beide Theile
sind durch einen mit Vierkant, Drehknopf b und
Einsteckstift c versehenen Bolzen a verbunden, der durch die Feder d in seiner Lage erhalten wird. Durch Zurückziehen
dieses Bolzens a entgegen der Feder d so weit, daſs der Stift c aus den Löchern c1 heraustritt, wird mithin die Lampe g leicht
drehbar, und können die am Oelbehälter in Falzen sitzenden Glasblenden i entsprechend eingestellt werden. Die in die Hülsen
m eingeschobenen Stifte l halten die Lampe auf dem Kreistage e.
Die an Handlaternen getroffenen Neuerungen bezwecken in
der Hauptsache bequemere Handhabung und gröſsere Festigkeit der Laternen. H. Warmuth und C. Wintgen
in Brieg (* D. R. P. Nr. 42129 vom 3. April 1887) bringen eine neue Luftzuführung
mit Rücksicht auf Sturm und Windstöſse in Vorschlag, derart, daſs die untere
Luftzufuhr durch den siebartig gelochten Conus a (Fig. 24 Taf.
30) über den Rand b nach den Röhrchen d erfolgt, von denen aus die Luft durch Aufsätze c, welche nach bestimmtem Modelle geschnitten und unter
einem Winkel von 80° angelöthet sind, nach der Flamme geleitet wird. Zur seitlichen
Luftzuführung sind besondere Seitenstäbe construirt, welche an den Ecken nicht
zusammenstoſsen, sondern etwa 2mm von einander
abstehen, und einen derartigen Querschnitt (Fig. 25) besitzen, daſs
die eintretende Luft durch die angeordneten Wulste einen zickzackförmigen Weg
zurücklegen muſs.
Eine Handlaterne mit auſserhalb des Glascylinders
angebrachten drehbaren Reflectorblenden ist von C. Lüben in Gusow construirt (* D. R. P. Nr. 42142 vom
6. Mai 1887). Die Anordnung ist im Wesentlichen derart gewählt (Fig. 26 Taf. 30), daſs
die innere Blende C fest mit dem drehbaren Glascylinder
A der Lampe L
verbunden ist, während die äuſsere Blende B
concentrisch dazu beweglich ist. Die Figur zeigt die Lampe zu ⅔ offen. Wird nun der
Cylinder A (mittels des gewöhnlichen Handgriffes) nach
links gedreht, so wird die Blende C mit vorgeschoben
und die Lampe bis zu ⅓ geschlossen. Bei weiterer Drehung greift die an der
Lampendecke sitzende Zunge r1 am Drahte k der Blende B an und nimmt diese mit, bis die Drähte k und h an einander
stoſsen. Der Reflector C schlieſst dann das letzte, die
Blende B das zweite und die Wand G das erste Drittel des Umfanges, so daſs die Lampe gar
kein Licht nach auſsen gibt. Beim Oeffnen nimmt dann entsprechend die Zunge r die Blende B mit.
Eine besonders mit Rücksicht auf die Festigkeit construirte Laterne wird von der
Firma H. Kelches Erben in Dirschau, W.-Pr., in den Handel gebracht (* D. R. P. Nr. 42634 vom 14. August 1887). Es sind bei derselben
Schrauben, Nieten u. dgl. gänzlich vermieden, und werden die einzelnen Theile der
Laterne hauptsächlich durch Biegen und Durcheinanderfassen zusammengehalten, wobei
nach dem Zusammenpassen aller Theile das Ganze verzinkt oder verzinnt wird. Die vier
Kanten der Laterne werden aus starken Flacheisenstäben aa1bb1 (Fig. 27 bis 29 Taf. 30)
gebildet, von denen die zwei gegenüberliegenden a und
a1 in einem Bügel
c zusammentreffen, während die beiden anderen b und b1 nur bis an das obere Ende der Laterne reichen.
Diese vier Ständer sind nahe am unteren und oberen Ende geschlitzt, und durch diese
Schlitze gehen die Flacheisen d und d1, welche einen Theil
des Laternenkörpers bilden. Um das untere Eisen d ist
der flache Boden e der Laterne herumgefalzt, welcher
innen einen hochstehenden Rand e1 zur Aufnahme der Lampe trägt und im Kreise
vertheilte dreieckige Schlitze f besitzt. Durch diese
Schlitzkerben muſs die Luft in der Pfeilrichtung (Fig. 27) zur Lampe
gelangen; da diese Schlitze nach innen zu gerichtet sind, so können Windstöſse oder
heftige Luftbewegungen nur wenig Einfluſs auf das ruhige Brennen der Lampe
ausüben.
Der Deckel g der Laterne wird aus einem flachen Bleche
gebildet, welches an den
vier Seiten abgebogen ist. Dadurch entstehen an je zwei zusammentreffenden Kanten
hochstehende Rippen g1,
die zur Verstärkung dieses Bleches sehr geeignet sind. In der Mitte trägt das Blech
den Schornstein h, der von einer gerippten Kappe h1 überdeckt ist. Um
die Falze für die Glasscheiben zu bilden, sind dünne Bleche i längs der Ständer ab um dieselben
herumgebogen; jede Glasscheibe wird dann, wie Fig. 29 erkennen läſst,
zwischen dem Ständer a bezieh. b und dem Bleche i gehalten. Unten stöſst die
Scheibe auf das Bodenblech e auf (Fig. 28) und läſst das
Flacheisen d auſsen herumgehen oben befindet sich
dagegen das entsprechende Flacheisen d1 auf der Innenseite der Glasscheibe, es ist daher
auch in den Ständern der Schlitz, durch welchen das obere Flacheisen d1 hindurchgeht, mehr
nach innen gerückt. Zum Schütze der Glasscheiben sind Ringe p angebracht, welche durch Löcher der Ständer ab und der die letzteren umfassenden Bleche i
hindurchgehen, wodurch letztere gleichzeitig mit den Ständern verbunden werden.
Nachdem alle diese Theile zusammengefügt sind, werden sie in bekannter Weise
gereinigt, gebeizt und verzinnt oder verzinkt; das flüssige Metall läuft dann in die
noch offenen Fugen und verbindet sämmtliche Theile fest mit einander.
Eine einfache Vorrichtung, einen Spiralverschluſs, zum
senkrechten Abheben des Obertheiles der Handlaternen vom Untertheile benutzt G. Helbling in Zürich (* D. R. P. Nr. 44414 vom 4. März
1888). Der Lampenkörper a (Fig. 30 Taf. 30) trägt
zwei Säulchen b1
b2, von denen das
letztere, fest aber drehbar bei c damit verbunden, den
aus starkwandigem Materiale gefertigten, mit Spiralnuth s und Hebel d versehenen Säulentheil b trägt. Ueber diese Säulen bb1 wird der Obertheil mit seinen
Gestellrohren ee1
geschoben, von denen e einen Zapfen f trägt, welcher in die Spiralnuth s paſst. Es ist daher ersichtlich, daſs durch Drehen
des Säulentheiles b am Hebel d der Obertheil auf und ab steigt; die Steigung der Spiralnuth s soll zweckmäſsiger Weise derart sein, daſs der
Obertheil in jeder Höhenlage stehen bleibt.
Eine zweckmäſsige Neuerung bringt E. Sommerfeld in Berlin an dem Schutzkorbe der Handlaternen an (* D. R.
P. Nr. 44595 vom 20. Februar 1888). Da der Schutzkorb in seiner bisherigen Form in
den Verpackungskisten viel Raum in Anspruch nimmt, was namentlich für die Massen
Versendung nach überseeischen Ländern von Nachtheil ist, ist er jetzt zusammenlegbar gemacht. Die auf den Gestellrohren r (Fig. 31 Taf. 30) der
Lampe sitzenden Schienen a sind zu dem Zwecke derartig
profilirt, daſs sie Lager für die Ausbiegungen v der
sie durchdringenden Drähte d bilden. Diese
Ringvorsprünge v legen sich gegen die hohen Kanten der
Blechränder der Schienenlöcher und verhindern dadurch bis zu einem gewissen Grade
jede Drehbewegung. Uebt man indeſs auf die Korbtheile einen etwas kräftigen Druck
derartig aus, daſs damit auf eine Drehung in den aus den Drahtringen d und den Schienen a
gebildeten Gelenken
hingewirkt wird, so geben die Blechränder von a federnd
etwas nach und lassen die Ringvorsprünge v frei, so
daſs nun in den Gelenken Drehung möglich ist, und der Schutzkorb flach
zusammengelegt werden kann. Die Vorsprünge v werden vor
dem Zusammenstellen des Korbes den Drahtstücken angebogen, die Drähte werden dann in
ihre Schienenlöcher und mit den Knicken zwischen die Schienenschenkel eingeführt,
was bei dem dünnen Bleche der Schienen und bei geschicktem Wenden und geeignetem
Hin- und Herbiegen der Drahtenden ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden kann. Dann
erst werden die Drähte mittels einer besonderen Maschine durch Anbiegen in einander
fassender Oesen an ihren Enden zu Ringen geschlossen.
Erwähnt sei noch ein Leuchter von L. Chandor in St.
Petersburg, welcher für schwere Mineralöle von 0,855 bis 0,870 spec. Gew., wie
solche im Kaukasus gewonnen werden, bestimmt ist. Zur vollkommenen Verbrennung des
Materiales sind zwei Flammen gebildet, von denen die erste als Vergasungs- die
zweite als Leuchtflamme brennt (vgl. auch Batchelder
1888 269 * 340). Fig. 32 Taf. 30 zeigt den
Leuchter in seiner neuesten Gestalt (Zusatzpatent Nr. 42 797 vom 13. August 1887).
Der als Oelbehälter dienende Untersatz des Leuchters ist in zwei Abtheilungen
getheilt, die nur am untersten Ende mit einander in Verbindung stehen. Dieser
Behälter speist die erste, von einem gelochten Mantel E
umgebene Flamme a, welche mit bläulicher Farbe brennt.
Die von dieser Flamme hochsteigenden, unvollkommen verbrannten Theile verbrennen
dann an der schlitzartigen Mündung des Mantels E mit
einer hellen, weiſsen Flamme b, da sie sich auf dem
Wege zur Mündung mit der zugeführten Luft mischen. Die nöthige Verbrennungsluft wird
sowohl durch h und Rohr g,
als auch durch die Löcher e zur oberen Flamme geführt,
wobei sie sich zwischen E und dem Porzellan- oder
Glasrohre c vorwärmt. Der Oelbehälter ist ferner mit
einem Entgasungsröhrchen i versehen. Dieser Chandor'sche Leuchter kann von E. Cohn in Berlin, Leipzigerstraſse Nr. 88, bezogen werden.
K.