Titel: | Neuerungen an standfesten und tragbaren Bohrmaschinen. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 438 |
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Neuerungen an standfesten und tragbaren
Bohrmaschinen.
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 24 und 25.
Neuerungen an standfesten und tragbaren Bohrmaschinen.
Thorne's tragbare Bohrmaschine mit Schnurbetrieb. Zu
dieser, von Smith und Coventry in Salford bei
Manchester seit vielen Jahren gebauten Bohrmaschine gehört ein besonders
ausgeführtes Deckenvorgelege mit drehbarem Seilrollenlager, wie es manchmal auch zum
Betriebe von Räderfräsemaschinen verwendet wird. Der Zusammenhang ist aus dem, der
Zeitschrift Iron vom 21. Oktober 1887 S. 366,
entnommenen Schaubilde (Fig. 1) verständlich, während
die einzelnen Theile auf Taf. 24 dargestellt
sind.
Fig. 1., Bd. 270, S. 438Das Bohrmaschinengestell ist in einem Kugellager A (Fig.
2 und 3 Taf. 24) gehalten, wodurch der Bohrspindel jede gewünschte Richtung
gegeben wird. Dieses Kugellager A ist am Ende eines
Schlittens c angeordnet, welcher mittels der
Schraubenspindel e beliebige Ausschiebung erhält.
Gehalten wird aber der Lagerschlitten c vermöge eines
Mittelbolzens, der durch den Langschlitz geht und in einer Schneckenradscheibe a sitzt, welche als Kolben verlängert in dem Standfuſse
b in gewünschter Höhe eingeklemmt wird. Eine
Querhülse b am Standfuſse dient für die Befestigung an
wagerechten Wellen o. dgl. Maschinentheilen. An die bloſs im Unterlager geführte und
durch die Nabenhülse des Triebrades gehende Bohrspindel ist die Druckspindel
unmittelbar angekuppelt, welche mittels eines Keiles an der Drehung verhindert,
sonst aber durch das drehbare Mutterrad vorgeschoben wird. Die Schnecke g treibt das Steuerrad durch Vermittelung der kleinen
Stufenscheiben s, während das Handrädchen i zum Handbetriebe, die Zapfenschraube h aber zur Auslösung der Schnecke g dient. Die auf den Wellzapfen lose laufende
Schnurtriebstufenrolle treibt mittels Stirnräderumsetzung und Winkelräder die
Bohrspindel.
Im Böckchen n (Fig. 4, 5 und 6) sind sämmtliche Theile
des Deckenvorgeleges, nämlich die Antriebswelle mit der Schnurrolle m, das Gabellager o mit
der Doppelleitrolle p und die Ausrückgabel des
Antriebriemens mit dem Auslösungsgewichte l
gelagert.
An der Triebrolle m ist in der Schnurschleife die
Spannrolle qangehängt. Hiermit, und vermöge des leicht drehbaren
Leitrollenlagers o ist eine sichere Antriebsweise mit
gleichbleibender Schnurspannung erreicht, das Arbeitsfeld aber an die Nähe des
Deckentriebwerkes angewiesen, daher die Tragbarkeit des Bohrwerkes beschränkt.
Demnach ist die Bohrrätsche, weil unabhängig von Antriebstheilen, in Bezug auf
Tragbarkeit wohl die brauchbarste Bohrvorrichtung (vgl. Breuer und Schuhmacher, 1882 244 * 361. 1884
251 * 11. Brenner, 1887
263 * 415).
Die tragbaren Bohr- und Gewindeschneidvorrichtungen der
Locomotivbauwerkstätten der Eisenbahn Compagnie du Midi in Frankreich.
Der für die Bethätigung der Laufkrahnen bestimmte Hanfseiltrieb ist durch
Einschaltung von beweglichen Zwischentriebwerken auch zum Betriebe von trag- und
fahrbaren Arbeitsmaschinen, wie Bohrmaschinen, Preſspumpen, Feldschmieden u. dgl.,
in den Kesselbau- und Montirungswerkstätten nutzbar gemacht. (Ueber tragbare
Bohrmaschinen vgl. Wegener und Longmann, 1888 269 * 288.)
Nach der Revue générale des Machines-outils, 1888 Bd. 2
Nr. 8 * S. 57, ist das die Kraft des Haupttriebseiles abgebende Zwischenwerk auf
Doppelflachschienen R rollend, welche seitlich an die
Tragsäulen der Werkstätte in Gabelstützen angebracht sind. Das an einem Rollwagen
angehängte Seilrollenlager besteht aus einem leichten aus Flacheisen
zusammengesetzten Rahmen (Fig. 7 und 8 Taf. 24), in welchem die
Seilscheiben a und c und
die Leitrolle bIn Fig.
7 irrthümlich mit d
bezeichnet. für das mit 11m,9
Geschwindigkeit laufende Hauptseil sich frei drehen, während über die mittels
Reibungskuppelung mit der Triebrolle a einrückbare
Seilrolle d die Spannrolle mit dem Gewichte Q und die Querrollen e ein
Nebenseil mit 5m,95 Geschwindigkeit nach den
Arbeitsmaschinen geleitet wird. Die Einrückung dieses Nebenseilbetriebes erfolgt
durch die Kette X, mit welcher eine Rolle g und hiermit ein einseitiger Daumen gedreht und
dadurch die Seilscheibe d an die Triebrolle a gepreſst wird. Die Verlegung des ganzen Triebwerkes
auf den Langschienen R geschieht durch das Zugseil Z mit Hand, während die Feststellung am Orte durch die
Zugfeder S, welche einen Klemmbacken an die Schienen
R spannt, erfolgt.
Das in Fig. 9
und 10 Taf.
24 dargestellte Bohrwerk wird mittels eines Bügels B an
einen Querstab A befestigt und vermöge einer Schraube
E bis zu 50mm
seitlich eingestellt, während die Hochstellung bis zu 135mm durch die winkelrecht dazu angeordnete
Kolbenschraube C vorgenommen wird. In der Kreuzhülse
verschiebt sich das durch die Schiene L an der Drehung
verhinderte Rohr H mittels der Schraubenspindel D bis zu 155mm, eine
Bewegung, welche dem Bohrervorschube entspricht. Auf diesem Kolbenrohre H wird ein Gabelarm K
geklemmt, in welchem
zwei kurze Bohrspindeln in 114mm Mittelentfernung
lagern. Diese werden durch die frei auf H laufende
Seilrolle mittels Stirnräder betrieben, während die Bohrfutter gelenkig mit den
Bohrspindeln verkuppelt sind, stützen sich dieselben auf eingelegte Druckplatten der
Bohrspindeln. Mit dieser Vorrichtung werden auch die viereckigen Köpfe der später in
die Feuerbüchse eingezogenen Stehbolzen abgeschnitten.
Die Anordnung der Bohrvorrichtungen an das Werkstück, welches die Feuerbüchse eines
Locomotivkessels ist, kann aus den Fig. 16 und 17 Taf. 24
ersehen werden. In vorgebohrten Löchern sind Stab Verbindungen befestigt, an welchen
die eben beschriebene Bohrmaschine angebracht wird. Da sich nun dieselbe um den Stab
A (Fig. 9 und 10) beliebig drehen
läſst, ferner das Kreuzrohr um die Spindelachse C und
das Gabellager um H verdreht werden kann, so kann nicht
nur jede beliebige Spindelrichtung eingestellt, sondern damit auch ein Arbeitsfeld
beherrscht werden, in welchem eine gröſsere Anzahl Löcher liegen, so daſs dadurch
eine Verlegung der Stabrahmen beschränkt wird.
Die am Triebseile frei schwebende Gewindeschneid- und Stehbolzen-Eindrehvorrichtung
besteht aus einer Blechtrommel (Fig. 11, 12 und 13) von 448mm Durchmesser und 135mm Höhe, in welcher ein Gegengewicht P das
Eigengewicht der ganzen Vorrichtung mit der Seilspannung in Einklang bringt. Um die
Mittelwelle C dreht sich der das Spannfutter tragende
Arm B frei und wird durch den Sperrstift V in beliebiger Lage eingestellt, so daſs der
Gewindebohrer ein Arbeitsfeld von 380mm
Durchmesser bestreicht. Auf der Mittelwelle C ist das
groſse Stirnrad R aufgekeilt, in welchem das mit der
Seilrolle verbundene Getriebe greift. Da aber der Zapfen der Seilrollenachse
excentrisch im Schilde gelagert ist, so muſs behufs des Eingriffes der Räder dieser
Zapfen mittels des Hebels L (Fig. 13) herabgedreht
werden. Soll nun bei fortlaufendem Triebseile der Betrieb des Gewindeschneidbohrers
abgestellt werden, so braucht der Arbeiter diesen Hebel bloſs auszulösen oder frei
zu lassen, so wird in Folge der Belastungskräfte dieser Hebel zurückschnellen und
dadurch den Rädereingriff aufheben.
Zum Abgleichen vorstehender Stehbolzenenden ist die überaus einfache Fräse
Vorrichtung (Fig.
14 und 15 Taf. 24) bemerkenswerth, welche ebenfalls zum Nach- oder Durchbohren
der Sicherheitslöcher in die Stehbolzen dienen kann. Da der Bohrer verkehrt läuft,
so könnte ein Losdrehen der zu locker eingesetzten Stehbolzen vorkommen, wodurch
eine Untersuchung derselben erspart wird.
Die Betriebsweise dieser beiden Maschinen ist ebenfalls aus Fig. 16 und 17 leicht
ersichtlich, wobei noch besondere an den Stabrahmen befindliche Leitrollen die
Seilführung regeln. Das Eigengewicht der Bohrmaschine beträgt 53k, jenes der Gewindschneidevorrichtung 40k.
Der Arbeitslohn zum Loch bohren und Abstechen der Stehbolzenköpfe einschlieſslich der
Aufstellung der Stabrahmen stellt sich auf 2 Pf. für ein Loch sammt Bolzen, für das Gewindeschneiden
eines Doppelloches auf 2,5 Pf., für das Eindrehen eines Stehbolzens auf 3,2 und für
das beiderseitige Abfräsen auf 1,3 Pf. für einen Stehbolzen, so daſs sich der
Arbeitslohn zum Bohren, Gewindeschneiden, Eindrehen und Abfräsen auf 9 bis 10 Pf.
für einen Stehbolzen stellt.
Die Umdrehungszahl der Seilrollen beträgt 340 in der Minute, die der Lochbohrer 110,
die der Gewindeschneidbohrer 96 und der Kopffräse 750 in der Minute.
John Ramsbottom's tragbare Bohrmaschine mit
Druckwasserbetrieb.
In einem leichten Rahmen lagert eine dreifache Krummachse, welche von einer
dreicylindrigen Wasserkraftmaschine betrieben wird (Text-fig. 18). Die Kolben
derselben haben 22mm,2 Durchmesser und 76mm Hub, sie arbeiten unter einer Spannung von 42
bis 56at. Die Stopfbüchsen sind an Stelle der
üblichen Lederstulpringe mit Packungen versehen, eine Dichtung, welche sich für
diese Wasserpressungen bewähren soll. Die Bohrspindel lagert in einem Reitstock
ähnlichen Körper, ist mit einem Paare Stirnräder angetrieben, erhält mittels Handrad
und Spindel 76mm Vorschub und ist bei der oben
angegebenen Wasserpressung befähigt, Löcher von 25mm,4 Durchmesser zu bohren. Die ganze Bohrvorrichtung wiegt annähernd
56k, so daſs die Verlegung der Maschine leicht
möglich wird (The Engineer, 1888 Bd. 66 * S. 165).
Fig. 18., Bd. 270, S. 441
De Bergue's tragbare Bohrmaschine mit Druckluftbetrieb
(Textfig. 19).
Diese tragbare Bohrmaschine unterscheidet sich von allen anderen dadurch, daſs ihr
Rahmen ein vollständiges System bildet, daher, die Bohrmaschine ganz unabhängig von
Zwischenverbindungen mit dem Werkstücke arbeiten kann. Nach The Engineer vom 10. August 1888 Bd. 66 * S. 114 ist der guſsstählerne
-förmige Rahmen an einem drehbaren Bügel schwebend aufgehangen. Derselbe
besitzt 1830mm Gabeltiefe und 356mm freie Höhe, trägt an der Gabelseite das mittels
Schneckentriebwerkes betriebene Bohrwerk mit Handsteuerung, seitlich eine mit 450
minutlichen Umdrehungen laufende Welle, welche von der am Rücken theile des Tragrahmens angebrachten Brotherhood-Maschine bethätigt wird.
Die letztere arbeitet mit drei Cylindern von je 76mm Durchmesser bei einer Luftpressung von
annähernd 5at, eine Pressung, mit welcher die
Bohrmaschine befähigt ist, Löcher von 50mm
Durchmesser und 100mm Tiefe in Stahlplatten zu
bohren. Das Gewicht der ganzen Maschine ist zu 300k angegeben, so daſs dieselbe an einem leichten Drehkrahne hängend eine
standfeste Flügelbohrmaschine zu ersetzen vermag. Um die Lage dieser Vorrichtung an
der Arbeitsstelle zu sichern, dient der mittels Schraube stellbare Winkelhebel und,
um die Beweglichkeit der Maschine zu erhöhen, ist der Stützzapfen der Aufhängegabel
selbstverständlich in der Schwerachse angeordnet, woselbst auch das Luftventil und
der Gummischlauch von 19mm innerem Durchmesser für
die Zuführung der Betriebsluft angeordnet ist.
Fig. 19., Bd. 270, S. 442Die standfesten Bohrmaschinen haben gewöhnlich
bloſs ein, nur ausnahmsweise eine gröſsere Zahl selbständiger Bohrwerke, welche am
Maschinengestelle in fester oder veränderlicher Lage angeordnet sind. Demnach
unterscheiden sich diese Bohrmaschinen nur in der Form und Anordnung des Gerüstes,
welches freistehend, rahmenartig, als drehbarer Flügel ausgeführt und am Boden, an
der Wand oder an der Decke angebracht wird.
Der Aufspanntisch ist entweder wie bei Hobelmaschinen wagerecht verschiebbar, oder
derselbe erhält Höhen Verstellung und kreuzende Schlittenbewegung oder er schrumpft
zu einer kreisförmigen Auflageplatte oder zu einer festliegenden Grundplatte mit
Spannschlitzen zusammen.
Nur selten wird bei festgelagerter Bohrspindel dem Auflagetische, hiernach dem
Werkstücke die Schaltbewegung zugetheilt, gewöhnlich wird die Bohrspindel gesteuert
(vgl. Gould Eberhardt, 1886 262 * 395. Currier und Snyder, 1888 268 * 20).
Freistehende Bohrmaschine von Smith und Coventry. Nach der Zeitschrift Iron
vom 21. Oktober 1887 S. 366, ist die festgelagerte Bohrspindel (Fig. 20) in zwei Lagerarmen einer Standsäule
angeordnet und mittels Winkelriemen betrieben. Der die Tischplatte tragende
Lagerschlitten verschiebt sich an einer lothrechten Seitenführung der Standsäule und
längs einer daran befestigten Zahnstange durch Vermittelung eines darin
eingreifenden Getriebes, an deren Welle eine Kettenrolle, ein Hand- und ein
Gewichtshebel aufgesteckt sind. Durch eine Kette wird damit ein Tritthebel
verbunden, so daſs vermöge desselben und des oberen Gegengewichtes eine
Rechtsdrehung der Getriebwelle und hierdurch ein Heben der Tischplatte hervorgerufen
wird, während durch die Linksdrehung des Handhebels dieselbe gesenkt und das
Werkstück vom Bohrer entfernt wird.
Fig. 20., Bd. 270, S. 443Fig. 21., Bd. 270, S. 443Die mit der Antriebsscheibe verbundene Stufenscheibe läuft lose auf einem
festen Zapfen. Bemerkenswerth als Gegenstück hierzu ist J. W.
Newall's freistehende Bohrmaschine (Fig. 21), bei welcher der die drehbare Tischscheibe
tragende Arm am abgedrehten Theile der Standsäule stellbar aufgeschoben ist. An der
durch beide Lagerarme gehenden Bohrspindel ist ein geführtes Winkelstück zwischen
Bundringen festgestellt, welches als Zahnstangenkörper durch das Unterlager neben
der Spindelbüchse führend, Eingriff in ein mittels Handhebel bethätigtes Getriebe
hat. Während der Hebeldruck die Bohrspindel nach abwärts führt, wird dieselbe durch
eine über Rollen geführte und an die Zahnstange angreifende Gewichtsschnur entlastet
und hoch gezogen. Der Betrieb wird durch Winkelriemen vermittelt, durch deren obere
Hauptscheibe sich die Bohrspindel mittels Keilnuth schiebt. Die Verschiebung des
Hauptriemens wird durch den Tritthebel erreicht, welcher, sowie das Vorgelege, auf
der Fuſsplatte angeordnet ist (vgl. Huré, 1886 262 * 395. Hetherington,
1887 263 * 225. Garvin, 1887
263 * 492. Fischer, 1887
265 * 60).
Hängende Flügelbohrmaschine von W. M. Moore in Cleveland, Ohio, Amerika. Diese neuere Deckenbohrmaschine
besteht nach American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 37 S.
3, aus einem an der Decke befestigten groſsen, aber leicht gebauten Stirnrade (Fig.
22), an dessen Nabe eine Rohrsäule angeschraubt ist. Um diese dreht sich der
Ausladearm sammt der Zahnstange, welche sich an die Bunde stützt. Die Drehung des
Flügels erfolgt mittels des auf der äuſseren Tragspindel aufgekeilten Getriebes,
welches in das obere Zahnrad eingreift, indem die am Flügelende gelagerte
Mutterbüchse sich frei zwischen Bunden dreht und welche nur durch Klemmschraube
festgespannt zu werden braucht, um die Flügellage zu sichern.
Der Flügel- oder Bohrarm erhält aber Höheneinstellung durch das mittels Kette
betriebene Schneckenradtriebwerk, welches ein in der Schnittfuge des Armlagers
liegendes Zahnstangengetriebe bethätigt und den Arm hebt, sobald die beiden
Flügelmuttern an der Tragspindel gelöst sind. Diese Schraubenspindel wirkt vermöge
des oberen Getriebes als Hängestange, indem die stark ausgreifenden Randscheiben
dieses Getriebes sich an den Zahnkranz des oberen groſsen Rades dicht anlegen. Der
Bohrbetrieb wird von oben durch eine durch die Mittelsäule central laufende Welle
mittels Stirnräder auf eine freistehende Seitenwelle und von dieser mittels
Winkelräder auf die wagerechte Flügelwelle abgeleitet, von wo es wieder mittels
Winkelräder auf das in Winkellagen stellbare Bohrwerk wirkt. Die Steuerung der durch
ein seitlich angebrachtes Gewicht entlasteten Bohrspindel wird mit einer
rohrförmigen Zahnstange vermittelt, deren Triebwerk an der rechtsliegenden
Gewichtsführung angeordnet ist (vgl. Graut, 1888 269 * 354).
Als Gegenstück hierzu sei eine alte Deckenbohrmaschine,
von Constantin Pfaff in Chemnitz herrührend, erwähnt,
welche Bemerkenswerthes bietet. An der Balkenlage a
(Fig. 23
Taf. 25) ist mittels Schrauben b eine Hängesäule c befestigt, welche in den Lagerarmen d und
e die Bohrspindel f
führt. Der durch die Winkelräder g und h vermittelte Betrieb wird mittels des in die
Stufenscheibe i einsetzenden Reibungskegels k durch den Hebel l mit
dem Handrädchen m unterbrochen oder eingeleitet.
Die Steuerung der Druckspindel wird durch zwei gegensätzlich umlaufende Zahnrädchen
erreicht, welche die Druckspindel je zur Hälfte umschlieſsen, so daſs diese
eigentlich als runde Zahnstange wirkt. Indem nun diese Rädchen frei auf excentrisch
gelagerten Wellen laufen, zwei Auſsenrädchen n aber in
eine durch den Hebel o betriebene Schnecke eingreifen
und die Wellchen entfernen können, so wird dadurch der Eingriff der Schalttriebwerke
ausgelöst, die Druckspindel frei und vermöge eines angehängten Gegengewichtes hoch
gezogen.
Pr.