Titel: | G. D. Edmeston's Schärfmaschine für Bohrer und Reibahlen. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 295 |
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G. D. Edmeston's Schärfmaschine für Bohrer und
Reibahlen.
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 14.
Edmeston's Schärfmaschine für Bohrer und Reibahlen.
Es bedarf keines Hinweises auf die Bedeutung, welche ein richtiges Zuschärfen der
Schneidkanten doppelschneidiger Spitzbohrer für den Bohrbetrieb hat. Das freihändige
Anschleifen der Bohrerschneiden bleibt mühevoll, zeitraubend und unvollkommen, denn
es ist schwierig, sämmtliche Bedingungen eines genau geschliffenen Bohrers zu
erfüllen, als da sind: symmetrische Lage der Bohrerschneiden zur Drehungsachse,
gleiche Länge beider Schneidkanten, gleiche Schleif- und Anstellungswinkel an
entsprechenden Stellen der beiden Schneiden u.s.w. Weit empfindlicher treten aber
diese Schwierigkeiten bei mehrschneidigen Reibahlen auf. Das Schärfen auf
entsprechend gebauten Maschinen erfolgt dagegen mit Leichtigkeit und Genauigkeit
(vgl. Reinecker 1886 260 *
113. Brown und Sharpe 1886 261 * 157).
Die Schärfmaschine von G. D. Edmeston in Manchester
besteht nach The Engineer, 1888 Bd. 65 * S. 336, aus
einem Säulenfusse mit aufgeschraubten Lagern für die Schleifscheibe, Bodenvorgelege
an der Rückseite und einer stehenden Tischführung an dessen Vorderseite. Das
kreisende Schleifrad ist durch einen Helm geschützt, auf welchem sich das
Schleifwassergefäſs befindet.
Der in der Lothrechten einstellbare Tischwinkel trägt einen Kreuzschlitten, auf
welchem sich eine kreisbogenförmige Führungsplatte vermöge der Schraubenspindel H (Fig. 4 und 5 Taf. 14) parallel zur
Achse des Schleifrades verschieben läſst. Um den Mittelbolzen dieser Bogenführung
ist eine Viertelkreisplatte bis zu 80° drehbar und durch die in der Ringnuth
laufende Stellschraube D, sowie durch den Einsteckstift
C am Umfange der Bogenführung einstellbar. Darauf
verschiebt sich vermöge der Spindel F eine Platte,
welche in den Führungsarm A
ausläuft, auf welchem
die Einspannvorrichtung B gleitet, wodurch mittels F die Lage der Bohrerachse zur Drehplatte geregelt
wird.
Textabbildung Bd. 269, S. 296Ebenso ist auf dieser Armplatte die Bohrerstütze PV, oder für das Schleifen von Reibahlen die Gegenspitze X (Fig. 4) angeordnet. Durch
die Anschlagschraube T wird bei Flachbohrern die Lage
der Bohrerachse gesichert, während mittels der Spindel N der zu schleifende Bohrer an das Schleifrad angestellt wird. Um den
Anstellungswinkel von annähernd 10° zu erhalten, wird die Bohrerachse in eine Ebene
gelegt, welche die wagerechte Achsenebene des Schleifrades etwas überragt, und damit
die Schleiffläche kegelförmig ausfalle, wird die Hülse S, welche die Spannklammern G trägt, während
des Schleifens um ⅙ Umfang gedreht, die gesammte Bogenführung mittels der Spindel
H aber längs des Schleifrades bewegt. Bei einer
Verdrehung um 180° wird die zweite Bohrerschneide zum Schleifen angestellt, während
bei mehrschneidigen Reibahlen, durch Einstellung eines federnden Sperrstiftes in
entsprechend eingetheilte Löcher des Lagerbordes, die Lage der zu schleifenden
Schneidkante gesichert wird, während mittels der Schraube N die Futterbüchse zurückgezogen und dadurch der Bohrer centrirt und
gehalten wird.
Pr.