Titel: | Neuerungen im Schiffsbau. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 97 |
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Neuerungen im Schiffsbau.
(Patentklasse 65. Schluſs des Berichtes S. 49 d.
Bd.)
Mit Abbildungen auf Tafel
7 und 8.
Neuerungen im Schiffsbau.
Steuervorrichtungen. Ein von der Firma Napier Brothers, Windlass Engine Works in Glasgow, dem
Engineering, 1887 Bd. 44 * S. 148, zu Folge in den
Handel gebrachter Hand- und Dampfsteuerapparat arbeitet mit Hilfe zweier in
festliegenden Lagern nach entgegengesetzten Richtungen umgedrehten Schrauben a (Fig. 1 und 2 Taf. 7), welche entweder
von der Handwelle b durch Zahnräder d und gekuppelte Zwischenwellen e angetrieben werden, oder von den beiden Dampfmaschinen f durch die mittels Pleuelstangen und Kurbelräder g bethätigten Wurmräder h
umgedreht werden. Das im Schieberkasten i
untergebrachte Steuerungsgetriebe für beide Dampfmaschinen wird von der in der
Handsteuerwelle b steckenden Steuerwelle c aus dadurch entsprechend eingestellt, daſs letztere
sich mittels der in festliegender Mutter sich drehenden Schraube k längs verschiebt. Durch die sich immer in
entgegengesetzten Richtungen umdrehenden Schrauben a
werden die auf ihnen laufenden und auf Stangen m
geführten Mutterkloben l in gleichem Sinne hin und her
geschoben, so daſs die durch ein zweiarmiges Querhaupt (Ruderkopf) an die Kloben l angeschlossene Ruderstange n nach der einen oder anderen Richtung dabei um ihre eigene Achse gedreht
wird. Der Ausschlag der Ruderstange n ist in Fig. 1
eingezeichnet. Auf das Ende der Welle b wird ein
groſses Handsteuerrad, auf das Ende der Welle c ein
kleines Dampfsteuerhandrad aufgekeilt. Der Handsteuerapparat kann durch Lösen der
Kuppelung e ausgerückt werden.
Bei dem in Engineering, 1887 Bd. 44 * S. 354,
beschriebenen Steuerrudergetriebe von Taylor and Neate
in Rochester sitzt auf gleicher vom Handrade verdrehter Achse eine linksgängige
Schraube a (Fig. 3 Taf. 7) und eine
rechtsgängige Schraube b. Bei einer Verdrehung der
Schraubenwelle durch das bei e aufgekeilte Handrad
werden die Muttern cd, welche an einer Verdrehung
gehindert sind, einander genähert oder von einander entfernt, so daſs hierbei das
mit den Muttern cd durch Stangen gf verbundene
Ruderhaupt h um die Achse der Ruderwelle i verdreht wird.
Um die Stöſse auszugleichen, welche durch den Wellenschlag bei schwerem Wetter auf
das Ruder und das Steuergetriebe ausgeübt werden und häufig zu Beschädigungen dieser
Theile führen, hat H.F. Moore in Liverpool (*
Englisches Patent Nr. 6660 vom 18. Mai 1886) die in Fig. 4 und 5 Taf. 7 dargestellte
Construction vorgeschlagen. Das Steuergetriebe arbeitet in gleicher Weise wie das
oben beschriebene durch Verdrehung zweier mit entgegengesetzten Gewinden versehenen
Schrauben o, darauf geführten Muttern pg, wodurch mittels der Hebel r das Ruderhaupt B bezieh. die Ruderpinne B1 verdreht werden. Auf
die Ruderpinne B1 ist ein zweiarmiger
Hebel C aufgeschoben, dessen eines Ende zwischen einem
am Speichenrade angeordneten Federmechanismus spielt. Die Wasserschläge sollen nun
durch den Hebel C auf die in dem Gehäuse F untergebrachten Bufferfedern f übertragen und von diesen aufgefangen werden, ohne daſs sie das Ruder
beschädigen. Dasselbe soll gewissermaſsen elastisch gelagert sein. Mit dem
Federgehäuse ist eine kleine Oelbremse H verbunden,
welche die Bewegung, der Federn gleichmäſsiger gestalten soll.
Eine weitere Ausbildung in der Verwendung von Steuerschrauben wird von H. Reinhard in
Oberhausen, Rheinland (* D.R.P. Nr. 38473 vom 6. Juli 1886 und Zusatz * D.R.P. Nr.
40334 vom 31. December 1886) vorgeschlagen. Die Welle l
(Fig. 6
Taf. 7) der Steuerschrauben ist quer zur Triebwelle a
für die Propellerschraube gelagert.
Die Achse l der Steuerschrauben m und n besitzt zwei in rechtem Winkel zu
einander gestellte Kurbeln c und d, welche die Angriffspunkte eines selbständigen Motors
bilden. Die Achse l1
kann durch Kuppelung e, die Achse l2 durch Kuppelung f von Welle l mitgenommen
werden. l1 trägt eine
Schraube m mit Rechtsgewinde, l2 eine Schraube n mit Linksgewinde. Diese Schrauben üben also bei Rotation in gleicher
Richtung verschiedene Wirkung auf das Schiff aus. Hierbei bewegt der Motor die Achse
l in einer constanten Richtung, und je nachdem l1 oder l2 durch e oder f mit l gekuppelt wird, dreht das Schiff im einen oder
anderen Sinne.
Zur Uebertragung der Signale von der Kommandobrücke in den
Maschinenraum dient der Apparat von P. Smith
in Lancashire (* D.R.P. Nr. 42695 vom 28. August 1887). Der Umsteuerungshebel A (Fig. 7 bis 9 Taf. 7) wird zwischen
den Schienen BB geführt, an welche die Gleitschienen
CC angeschraubt sind. Auf diesen Gleitschienen ist
der Schlitten D verschiebbar, der mittels der Ketten
T o. dgl. mit einem entfernt gelegenen
Zeigerapparat QRS in Verbindung steht. Die Kette T ist endlos und läuft über die beiden Rollen U. Auf dem Schlitten D ist
eine Skala angebracht, auf welcher die Kommandos angegeben sind. An den äuſsersten
Enden befinden sich die Worte „ahead“ (vorwärts) und „astern“ (rückwärts). An den Gleitschienen C ist ein Zeiger angebracht, der die Stellung des Schlittens D markirt. Die gleiche Skala, die sich auf dem
Schlitten D befindet, ist auch auf dem Zeigerblatt Q angegeben. Werden deshalb die Kommandos mittels Hebel
R auf der Kommandobrücke etwa an dem Zeigerblatt
eingestellt, so werden dieselben gleichzeitig an der Skala auf D angezeigt.
Damit in dem Maschinenraum der Maschinenführer nicht im Stande ist, den
Umsteuerungshebel anders zu bewegen, als das Kommando gelautet hat, ist folgende
Vorrichtung angebracht: Der Schlitten D bildet einen
hohlen Körper, in welchem zwei Rollenpaare HH (Fig. 9)
gelagert sind. Jedes Rollenpaar hat eine Schiene F
bezieh. F1, die in dem Körper C gleiten. In der Mitte hat der Körper C eine Erhöhung, welche der Höhlung E des Schlittens D
entspricht. Wird nun der Schlitten D von der
Kommandobrücke z.B. auf „vorwärts“ verstellt, so drückt der Schlitten D vermöge der Form der Höhlung E den Hebel F1 herunter und sperrt dadurch den Weg für den Hebel A nach „rückwärts“ ab. Umgekehrt wird der
Schlitten D nun auf „rückwärts“ eingestellt, so
schiebt der Schlitten D den Hebel F herunter und verhindert die Bewegung des Hebels A nach „vorwärts“.
Sollte es aber nöthig sein, daſs der Maschinenführer selbständig die Maschine
umsteuern muſs, so kann er dies dadurch erreichen, daſs er den Hebel J, der um den Punkt K
drehbar ist, nach der einen oder anderen Seite verstellt. Der Hebel J ist nämlich über seinen Drehpunkt hinaus mit der
Schiene L an der Schiene M
befestigt, welche wiederum zwei Nasen NN1 trägt, die gegen die Hebel F bezieh. F1
stoſsen, und zwar an ihren untersten Theilen P bezieh.
P1
, die drehbar mit dem oberen Theile verbunden sind und
mittels der Federn O bezieh. O1 gerade gehalten werden. Durch
Verstellen des Hebels J drückt der Maschinenführer
mithin die den Hebel A festhaltenden Schienen F bezieh. F1 zurück, wie in punktirten Linien gezeigt ist, und
kann dadurch beliebig den Hebel A und damit die
Maschine stellen.
Anker. Ein im Engineer 1887
vom 7. Oktober beschriebener Guſsstahlanker von Hall,
Ingenieur der Firma Jessop und Camp. in Sheffield ist
in Fig. 10
Taf. 7 dargestellt. Derselbe macht die Benutzung eines Ankerstockes überflüssig. Die
Anordnung ist so getroffen, daſs für den Fall des Bruches des Drehzapfens a für die Ankerarme letztere sich nicht vom Schaft
lösen können, sondern daſs in Folge der Abkröpfung b
der Anker immer noch betriebsfähig bleibt.
Auf der Ausstellung in Newcastle wurde von der Firma Hawks,
Crawshey und Comp. der in Fig. 11 und 12 Taf. 7
dargestellte Anker gezeigt, welcher bei einer Prüfung seitens der englischen
Marinebehörde sich nach einer im Scientific American
Supplement, 1887 * S. 9644, gebrachten Mittheilung aus Engineering besonders gut erwiesen haben soll. Die
Ankerschaar B ist aus einem Stück gebildet und quer zum
Schaft C drehbar, soweit es die Ansätze A am Kopfe gestatten (vgl. Hingley und Curry 1887 264 * 244).
Um besonders für Revolverkanonen eine möglichst von den Schwankungen des Fahrzeuges
unbeeinfluſste, wagerechte Auflegeplatte zu erzielen, bringt B. Tower in Westminster, England (* D.R.P. Nr. 41252 vom 21. April 1887)
folgende Einrichtung in Vorschlag. Der in wagerechter Ebene zu erhaltende Kasten A (Fig. 13 und 14 Taf. 7) ist
bei BC und FG nach Art
eines Cardani'schen Gelenkes aufgehängt.
Ein Reactionsrad L ruht auf einem unten in dem Rahmen
A angebrachten Kugellager l, so daſs die vertikale Achse von L sich um
etwas gegen die centrale Achse von A verstellen kann.
Durch den hohlen Zapfen
G, den hohlen Arm E,
den Zapfen C und die Röhre c wird unter Druck stehendes Wasser dem hohlen Zapfen l des Rades L zugeführt,
aus welch letzterem die Flüssigkeit sowohl in tangentialer, als auch durch die
centrale Mündung o in vertikaler Richtung ausflieſst.
Das Gestell A trägt noch vier Cylinder M mit Tauchkolben, von denen zwei mit dem Arm D (und zwar symmetrisch einander gegenüber in Bezug auf
den Zapfen B) verbunden sind, während das andere Paar
dieser Cylinder auf ähnliche Weise mit Arm H verbunden
wird. Von den oberen Enden der Cylinder M gehen Kanäle
m in ein centrales Mundstück N, in welchem dieselben unten in vier entsprechende
Mündungen n auslaufen, die sich direkt über der
centralen Mündung o des Reactionsrades befinden. Da das
Rad L massig ausgeführt ist, so wird dasselbe seine
vertikale Stellung auch bei rascher Drehung selbst dann beibehalten, wenn seitliche
Kräfte auf dasselbe wirken. Ist die Achse des Rahmens A
auch vertikal, so trifft die aus o strömende
Flüssigkeit gleichmäſsig auf alle vier Oeffnungen n und
wird folglich in allen vier Cylindern M einen gleichen
Druck ausüben, so daſs keine Bewegung der Cardäni'schen
Aufhängung stattfindet. Neigt sich aber die Achse von A, so daſs dieselbe nicht mehr genau mit der Achse von L übereinstimmt, so wird in die eine oder andere der
Oeffnungen n mehr Wasser einflieſsen als in die
anderen, und es wird daher in dem entsprechenden Cylinder M ein entsprechend gröſserer Druck als in den anderen stattfinden, wodurch
derjenige Arm der Cardani'schen Aufhängung, mit welchem
dieser Cylinder verbunden ist, eine Bewegung erhält, die den Rahmen A wieder in seine vertikale Stellung zurückbringt.
Ein behufs leichten Transportes zu Land zusammenfaltbares
Boot ist an R. Marth in Berlin (* D.R.P. Nr.
42291 vom 16. Juli 1887) patentirt.
Ein Kiel mit Vorder- und Hintersteven K (Fig. 15 bis 18 Taf. 7),
aus einem Stück ⊺-Eisen hergestellt, dient als
Hauptstütze des Bootsgerippes. In den wagerechten Theil dieses ⊺-Eisens, also in den eigentlichen Kiel, sind senkrecht Gewindezapfen Z mit Scheibe und Mutter fest eingeschraubt, um welche
Zapfen sich die Spanten S aus feinem Rundstahl mit
verbreitertem Drehsitz aus ihrer richtigen Stellung quer zum Kiel in eine Stellung,
welche mit der vertikalen Mittellängsebene des Bootes fast übereinfällt, drehen
lassen. Die Längsspanten P, ebenfalls aus feinem
Rundstahl hergestellt, sind an ihren beiden Enden in Messingklötze M (Fig. 18) kugelgelenkartig
eingelassen. Die Messingklötze sind durchbohrt und werden über Gewindezapfen Z1, welche senkrechtem
den Steventheil des ⊺-Eisens eingeschraubt sind,
geschoben und mit Hilfe von Scheibe und Schraubenmutter fest an das ⊺-Eisen angeschraubt. Die Längsspanten lassen sich sowohl
vermöge der Elasticität und Biegsamkeit des Stahles als auch der kugelgelenkartigen
Verbindung mit dem Steven ebenfalls in die Mittellängsebene des Bootes ohne
Schwierigkeit umlegen.
Zwischen dem Kiel und den Steven K einerseits und den
Scheiben mit darüber gesetzten Schraubenmuttern der Zapfen Z und Z1
sowohl, als auch Scheiben mit darüber gesetzten Schraubenmuttern der ebenfalls
senkrecht in den Kiel und die Steven eingeschraubten Gewindezapfen z, andererseits ist die Bootshaut H, aus wasserdichtem, faltbarem Material (Leder,
gefirniſster Segelleinwand, Gummituch), fest eingeschraubt, und zwar derart, daſs
über der Bootshaut H und über die Zapfen ZZ1 und z noch ein Bandeisenstreifen f mit entsprechenden Löchern für die Zapfen ZZ1 und z
gelegt wird, über welchen Eisenstreifen erst die Scheiben bezieh. die Spanten und
Stevenklötze gelegt werden und dann also die Bootshaut auf der ganzen Länge des
Kieles bezieh. der Steven an das ⊺-Eisen mit Hilfe von
Muttern fest angeschraubt wird. Vorder- und Hintersteven des Bootes sind genau
gleich. Die Verbindung der Längsspanten auf jeder Seite unter einander geschieht
durch Schnüre u.
Die Bootshaut wird am Kiel und den Steven noch derart befestigt, daſs kleine Haken
h in kurzen Abständen an die obersten Ränder der
Bootshaut angenäht werden, welche Haken dann auf beiden Bordseiten über die obersten
Längsspanten P1
P1 geschoben werden.
Dann erst werden die Längsspanten P1
P1 in Schlitze der auf
die obersten Enden der Spanten S geschraubten Knöpfe
O hineingedrückt.
Das Aufbauen des Bootes geschieht folgendermaſsen: Die Spanten S werden quer zum Kiel K
gedreht, hierauf die beiden obersten Längsspanten P1
P1 gefaſst, die Haken
h der obersten Bootshautränder über P1
P1 geschoben und darauf
die Längsspanten in die Schlitze der Knöpfe O gedrückt.
Die Bootshaut ist alsdann ganz straff und legt sich, richtiges Zuschneiden und
Anschrauben derselben vorausgesetzt, fest an die Längsspanten P an, welche ebenfalls richtige Schiffscurven,
hervorgerufen durch strammes Anliegen an die genau gebogenen Spanten, annehmen. Die
Ruderbänke B bestehen aus einfachen, leichten,
hölzernen Sitzbrettern, welche mittels angeschraubter Flacheisenhaken a über die obersten beiden Längsspanten P1
P1 gelegt werden. Der
Fuſsbelag F besteht ebenfalls aus einem auf den
untersten Theil einiger oder aller Spanten aufgelegten, mit Stegen e, welche sich fest auf den Kiel aufsetzen, versehenen
Holzbrett. Ruderbänke und Fuſsbelag werden beim Zusammenfalten des Bootes
herausgehoben und hochkantig wieder in das Boot zwischen die gefaltete Bootshaut
eingelegt.
Panzer. Ein Verfahren zur Herstellung von
Compound-Hartguſspanzerplatten ist an S. Siemang in
Wien (* D.R.P. Nr. 42186 vom 16. März 1887 und Zusatz * D.R.P. Nr. 42492 vom 15. Mai
1887) patentirt. Der Panzer besteht aus zusammengeschweiſstem Guſseisen und
Schmiedeeisen oder Stahl, deren Verbindung in Formen geschieht. Jene Stellen der
Form, an welchen das zu gieſsende Stück eine abgeschreckte Hartguſskruste erhalten
soll, bestehen aus in die Form eingelegten Coquillen d (Fig. 1 Taf. 8) aus Wärme
gut leitendem Material am besten Stahl oder Eisen. Die übrigen Theile der Guſsform
werden wenn das Guſsstück in seinen übrigen Theilen grau bleiben soll, aus Sand,
Lehm, Thon oder anderen feuerbeständigen schlechten Wärmeleitern hergestellt. Der
mit H bezeichnete Theil der Guſsform ist der Obertheil,
in welchem die Einguſstrichter f und in diesen wieder
die Einguſslöcher e sich befinden.
Das einzuschweiſsende Schmiedeeisen- oder Stahlstück ist als Platte c dargestellt. Dieselbe wird, nachdem sie äuſserlich
gut gereinigt wurde, entweder kalt, besser aber bis zur Rothglut angewärmt, in einem
flüssigen Eisen- oder Stahlbad so lange auf und ab getaucht und darin hin und her
gewendet, bis sie sich durch Einwirkung des flüssigen Eisens oder Stahles an ihren
Auſsenseiten und Kanten aufzulösen beginnt, d.h. bis ein Theil der flüssigen Masse
des Bades an diesen Stellen durch Anschweiſsen metallisch haften bleibt. Dieser
Zeitpunkt der Vereinigung beider Eisensorten ist für das etwas geübte Auge leicht
erkennbar. In diesem Moment wird die Platte rasch herausgenommen und möglichst
schnell in die bereit gehaltene Form eingelegt, diese nun bei nicht offenem Guſs
durch den Obertheil E geschlossen und sofort mit Eisen,
welches bei schneller Abkühlung Neigung zum Weiſswerden zeigt (mit sogen.
Hartguſseisen) vollgegossen. Es wird betont, daſs die unter e ersichtlich gemachten Einguſsöffnungen zum sicheren Gelingen unbedingt
längs des schmiedeeisernen oder stählernen Stückes angebracht sein müssen, damit das
Eisen beim Einflieſsen in die Form des besseren Schweiſsens wegen das
schmiedeeiserne oder stählerne Stück der ganzen Breite nach bespült und an demselben
der Länge nach herabrinnt.
Um die Erhitzung der einzuschweiſsenden Platte in der Form selbst vornehmen zu
können, wird der letzteren am Unterrande der Platte eine Sammelrinne gegeben, von
welcher ein Abfluſskanal k1 oder mehrere solcher nach einem Sammelbecken g führt. Auf diese Weise ist die Möglichkeit geboten, durch beliebig lange
Zeit heiſsflüssiges Eisen an jeder einzuschweiſsenden Platte herabflieſsen zu
lassen, und dann, sobald die Platte die erforderliche Temperatur erreicht hat,
sofort Hartguſseisen zuflieſsen und den Abfluſskanal schlieſsen lassen zu
können.
Behufs Ablenkung leichter Geschosse bildet E. Hansen in
Kopenhagen (* D.R.P. Nr. 39985 vom 14. Januar 1887) den Panzer aus drei durch
zweckentsprechende Randbildung, Umbug, Zusammennieten und eventuell Löthen gut
verbundenen Theilen, nämlich aus einer genau nach Art eines Reibeisens durchlochten
harten Metall- bezieh. Stahlblechvorderplatte und einer ebensolchen Hinterplatte,
deren beider Zähne nach vorn (die der Hinterplatte also dem Inneren der Panzerung
zu) gekehrt sind und zwischen welchen beiden sich eine etwa 1cm hohe, aus demselben Material hergestellte
Cassetteneinlage befindet, deren Carreabmessungen so gewählt sind, daſs sie dem
durch die Durchlochung entstandenen Kreuzmuster bezieh. den verbliebenen Bordstreifen der Vorder- und
Hinterplatte genau entsprechen.
Mg.