Titel: | Selbstreinigendes Filter von J.W. Hyatt in Newark (V. St A.). |
Autor: | Stn. |
Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 62 |
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Selbstreinigendes Filter von J.W. Hyatt in Newark
(V. St A.).
Mit Abbildungen auf Tafel
5.
J.W. Hyatt's selbstreinigendes Filter.
Dem unter * D.R.P. Kl. 85 Nr. 42426 vom 14. Juni 1887 an John
Wesley Hyatt in Newark, Essex, New-Jersey, V. St. A., patentirten Filter
liegt die Idee zu Grunde, die Filterflächen ohne
Unterbrechung des Filtrirprozesses zu reinigen. Zu diesem Zwecke werden die
Filtrirelemente (poröse Thonzellen), durch welche die Flüssigkeit von auſsen nach innen filtrirt, in Sand gelagert und
dieser oder die Filtrirelemente behufs Reinigung der äuſseren Oberfläche derselben
in Bewegung gesetzt. Das hiernach construirte Filter hat folgende Einrichtung (Fig. 13 und
14 Taf.
5). In 2 Lagern c2 ruht
mittels zweier hohler Zapfen c1 eine geschlossene Trommel a, welche durch eine Riemenscheibe h
zeitweilig oder ununterbrochen gedreht wird. Durch die hohlen Zapfen c1 der Trommel gehen die Rohre dg, welche mit dem Zulaſs d2 und dem Auslaſs g2 gekuppelt sind. Im Inneren der Trommel
a sind die Rohre dg
durch eine hohle Welle s derart verbunden, daſs deren
Inneres mit dem Rohr g in Verbindung steht, gegen das
Rohr d und das Innere der Trommel a aber abgeschlossen ist. Dagegen steht letzteres mit
d durch die Schlitze c
in Verbindung. Auf dieser Welle s sind hohle Scheiben
e1 angeordnet,
deren Hohlräume mit dem Inneren der Welle in Verbindung stehen. Die Scheiben e1 tragen auf jeder
Fläche 18 Filtrirelemente e aus porösem Thon, Porzellan
o. dgl., welche darauf mittels Kitt befestigt sind. Das Innere jeder Zelle e steht durch eine Bohrung mit dem Hohlraum der
Scheiben e1
, der Welle s und demnach
auch des Rohres g in Verbindung. Noch bleibt zu
erwähnen, daſs die Trommel a ungefähr bis zur Hälfte
mit einem grobkörnigen Sand gefüllt ist. Wird nun durch Rohr d und die Oeffnungen c Flüssigkeit in die
Trommel a geleitet, so durchdringt dieselbe die
Filtrirzellen e von auſsen nach innen, gelangt
gereinigt in das Innere der Scheiben e1 und von hier in die Welle s und das Abfluſsrohr g. Soll nun, wenn die
Filtrirzellen in Folge zu starker Ablagerung von Sedimenten auf denselben nicht mehr
durchlässig genug sind, das Filter gereinigt werden, so schlieſst man einfach den
Hahn g3, öffnet den
Hahn j und läſst die Trommel a rotiren, so daſs die Filtrirzellen e durch
den grobkörnigen Sand hindurchbewegt werden. Hierbei scheuern sich die auf e abgelagerten Sedimente ab, und gelangen mit dem
schmutzigen Wasser durch j in die Abfluſsrinne k. Ist die Reinigung vollendet, so stellt man die Hähne
jg3 wieder um, und
kann nun wieder sofort gereinigtes Wasser bei g2 entnehmen. Natürlich kann man auch die Trommel a stillstehen lassen und die Welle s mit den Filtrirzellen drehen, oder beide in
entgegengesetzten Richtungen rotiren lassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses
eigenthümliche und auf bisher noch nicht angewandtem Prinzip beruhende Filter in der
Praxis bewährt. (Vgl. 1888 267 * 498.)
Stn.