Titel: | Neuerungen an Woll-Waschmaschinen und Maschinen zum Entkletten der Wolle. |
Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 529 |
Download: | XML |
Neuerungen an Woll-Waschmaschinen und Maschinen
zum Entkletten der Wolle.
(Patentklasse 29 und 76. Fortsetzung des Berichtes
Bd. 253 S. 497.)
Mit Abbildungen auf Tafel
27 und 28.
Ueber Neuerungen an Woll-Waschmaschinen.
Das Reinigen der Wolle mit flüchtigen Flüssigkeiten, wie Fuselöl, Aether,
Schwefelkohlenstoff u.s.w., welche fähig sind, Fettsubstanzen aufzulösen, hat sich
allgemeinere Anwendung noch nicht verschafft, theils weil diese Mittel unter
Umständen der Wolle für die nachfolgende Behandlung unerwünschte Eigenschaften
verleihen, theils wohl auch des gefahrvollen Betriebes wegen. Mit ziemlichem Erfolge
soll neuerdings ein Verfahren von T. J. Mullings im
Groſsen angewendet worden sein, bei welchem die Wolle in eine geschlossene
Centrifugalmaschine gebracht und der Einwirkung von Schwefelkohlenstoff unterworfen
wird. Letzterer wird durch Zuleitung von Wasser wieder ausgetrieben, und folgt
hierauf ein Waschen der Wolle mit Wasser in den üblichen Waschmaschinen. Auch der
Gedanke, die Wolle im zusammenhängenden Flieſs zu waschen und erst dann zu sortiren,
hat eine für die Praxis bedeutungsvolle Verwirklichung noch nicht gefunden, und ist
somit wohl die Behandlung im Leviathan noch als die vorherrschende und für die
Praxis die allein in Frage kommende zu bezeichnen.
Um die Zusammensetzung der Bäder möglichst constant zu halten, haben A. Deletombe in Tourcoing und Amédé Prouvost in Roubaix (* D. R. P. Nr. 34494 vom 12. April 1885)
vorgeschlagen, die von den Preſswalzen ablaufende Waschflüssigkeit nicht wieder in
den betreffenden Trog zurückrufen zu lassen, und den so entstehenden Abgang durch
frisches Seifennasser wieder zu ersetzen. Unter dem Lattentuche, welches die aus dem
Troge heraus zu befördernde Wolle den Preſswalzen zuführt, ist deshalb ein mit
Siebblech überdeckter Behälter angeordnet, welcher durch eine Rohrleitung mit der
vorhergehenden Waschkufe in Verbindung gesetzt ist, und dieser die ablaufende
Waschflüssigkeit zuführt. Wie ersichtlich werden sich beim Betriebe auf dem
Siebbleche eine Menge Wolltheilchen ablagern und leicht eine Verstopfung
herbeiführen. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, haben die Erfinder in einer
neueren Abführung (Zusatz-Patent Nr. 35153 vom 28. Oktober 1885) eine endlose Bürste
über dem Siebe angeordnet, welche in der Richtung des abflieſsenden Wassers umläuft,
die Wolltheilchen in die Waschkufe zurückführend und gleichzeitig das Wasser bei
seinem Abfluſs über den Siebrost etwas aufhaltend, so daſs dessen Durchtritt durch
das Sieb erleichtert wird.
Auch das in diesem Journal früher erwähnte Tremsal'sche
Verfahren (vgl. 1884 253 * 499) hat in neuerer Zeit
Erweiterungen und Verbesserungen erfahren, welche verhindern sollen, daſs sich
schwerere Wollen am
Boden des Troges ablagern. Statt der Riffeln sind die Eintauchräder GG1 (Fig. 1 Taf. 27) jetzt mit
kleinen Schaufeln oder Zähnen besetzt (* 1. Zusatz-Patent Nr. 31166 vom 26. Juni
1884) und ist unter denselben ein wellenförmiges, gelochtes Blech R angeordnet, dessen höchste Stellen etwa 10cm unterhalb des Flüssigkeitsniveaus liegen. Durch
diese Anordnung können die Räder so nahe zu einander gelagert werden, als es die
Natur der Wolle erfordert. Um den Flüssigkeitsspiegel im eigentlichen Waschtroge E möglichst constant zu halten, ist noch ein Reservoir
L angeordnet, in welches die Pumpe F ihr Wasser ergieſst und welches mit einem
Ueberlaufrohre N versehen ist. Während im Hauptpatente
durch das in Umlauf gesetzte Wasser im Wesentlichen die Fortbewegung der Wolle
erfolgte, wirken hier die Räder GG1 noch mit, und das Verfilzen der Fasern dürfte sich
bei dieser Anordnung ebensowenig vermeiden lassen, wie bei allen anderen mit Rechen
arbeitenden Maschinen.
Zweckmäſsiger erscheint die neueste Bauart (* 2. Zusatz – Patent Nr. 40164 vom 23.
November 1886), bei welcher Eugène Tremsal (Loth,
Belgien) Preſswalzen innerhalb des Entfettungsbades angeordnet hat und die
Fortbewegung der Wolle durch rechenartige Stangen bewirkt, welche eine ähnliche
Bewegung machen, wie die Nadelstäbe der Gillstöcke, indem sie vorn in das Bad
eintauchen und am Ende des Troges wieder ausgehoben werden.
Auf das die Wolle eintauchende Rad G folgen ein oder
mehrere Paare Preſswalzen cc1 (Fig.
2 Taf. 27), welche in das Entfettungsbad eintauchen, um die erdigen und
schweiſsigen Bestandtheile der Spitzen der Stapel aufzuweichen und niederfallen zu
machen. Die Preſsvorrichtung kann aus einer oder mehreren hohlen, cannelirten oder
mit Löchern oder Rinnen versehenen Walzen c aus Metall
bestehen, welche auch aus runden oder prismatischen Stäben, oder aus gelochten
Blechen gebildet sein können und auf einer oder mehreren glatten oder cannelirten,
aus Holz, Metall oder einem anderen harten Material gefertigten Walzen c1 rollen und durch ihr
eigenes Gewicht wirken. Die Pumpe F, deren Kolben durch
ein Hebelsystem f und Kurbel F1 getrieben wird, ist auf der Seite des
Behälters angeordnet.
Um die Wolle in den Behältern fortzubewegen, werden nach den Preſswalzen quer
liegende und sich fortbewegende Stangen D angeordnet,
welche mit Rechen versehen sind, die in das Bad eintauchen.
Diese Stangen D liegen in gleich weit von einander
entfernt stehen e Einschnitten d auf ⊏-förmigen Winkelschienen a (Fig. 3) des Behälters E und werden durch den nachstehend beschriebenen
Mechanismus langsam und periodisch gehoben und fortgeschoben, und bringen so die
Wolle zum Austrittspunkt aus dem Behälter. Die Stangen D werden alsdann auf eine von den Streben E1 getragene Transportvorrichtung gehoben
und von dieser wieder auf einer zweiten Schiene zurückgebracht, worauf dann eine nach der anderen
wieder niedergelassen wird, so daſs sie vor den Preſswalzen wieder in das Bad treten
und ihren Weg von Neuem beginnen.
Zur Erzielung dieser Bewegung sind auf jeder Seite des Behälters (Fig. 3 Taf. 27) Stangen
F2
F3 angebracht, welche
eine zweifache Bewegung ausführen, indem sie 1) durch die Kurbeln F1 des Balanciers I und die Verbindungsstangen I1
I2
I3 in horizontaler
Richtung derartig hin und her bewegt werden, daſs ihr Ausschlag genau gleich ist der
Entfernung der Stangen D von einander, wenn diese sich
in Ruhe befinden (im vorliegenden Falle 20cm), und
dann auch 2) in vertikaler Richtung auf- und niederbewegt werden. Diese letztere
Bewegung wird durch einen Mechanismus hervorgebracht, welcher aus excentrischen
Hebedaumen J besteht, welche auf horizontal liegende
Stangen M wirken, die ihrerseits die Winkelhebel K in Thätigkeit setzen. Letztere sind mit Rollen
versehen und heben periodisch die Stangen F3, und mittels der an den Rollen sitzenden
vertikalen Stangen N auch gleichzeitig die Stangen F2.
Die Stangen F2
F3 werden so hoch
gehoben, daſs sie die mit Zinken oder Rechen versehenen Stangen D über die Einschnitte d
der Schienen a heben, um sie fortzuführen und in die
nächsten Einschnitte niederzulegen, worauf sie unter den Stangen D in ihre vorherige Stellung zurückkehren. Ist eine der
Stangen am letzten Einschnitte d beim Austritt aus dem
Bade angekommen, so wird sie durch die Gabeln O, welche
mittels mit F3 sich
bewegenden Winkelhebeln P und Verbindungsstangen Q in Bewegung gesetzt werden, über das Niveau der
oberen Transportvorrichtung gehoben und auf die hierzu gehörenden Stangen F2 niedergelegt. Die
Stangen D werden nun in Folge der Hin- und Herbewegung
der oberen Transportvorrichtung in entgegengesetzter Richtung wie bei der unteren
Transportvorrichtung zurückgeführt und dann mittels einer mit Gegengewichten
versehenen Vorrichtung ohne Stöſse auf die unteren fangen F3 niedergelassen.
Sobald nämlich die oberen Stangen F2 die Stangen D bis zum
Ende der Transportvorrichtung gebracht haben, legen sie dieselben auf einen Träger
z, welcher an dem einen Ende einer über die Rolle
r geführten Kette C
hängt; an dem anderen Ende der Kette befindet sich ein Gegengewicht u.
Durch das Auflegen der Stange D auf den Träger z wird dessen bisheriges Gleichgewicht nunmehr durch
das Gewicht von D gestört und in Folge dessen sinkt
derselbe in einer an X angebrachten Führung Nieder auf
die Winkelschiene a des Behälters E. Hier wird die Stange D
von der Stange F3, die,
während F2 ihre
Rückwärtsbewegung vollzog, ihre Vorwärtsbewegung machte, aufgenommen.
Da der Träger z etwas unter den Einschnitt d der unteren Stange F3 sinkt, so nimmt letztere bei ihrer Bewegung nach
rückwärts die Stange D
mit sich. Der hierdurch
erleichterte Träger z steigt in Folge des Gewichtes u wieder nach oben, um eine andere inzwischen von F2 zugeführte Stange D
aufzunehmen und mit dieser niederzugehen, worauf sich der oben geschilderte Vorgang
wiederholt. Die Bewegungen der Stangen D erfolgen somit
intermittirend, aber immer in derselben Richtung; ferner bleiben die die Wolle
führenden Rechen immer eingetaucht und treten nur an den Enden des Behälters ein
bezieh. aus dem Bade.
Die Transporttücher, welche die Wolle unter die Preſswalzen führen und welche bisher
aus Holz- oder Metallstäbchen, auf Riemen aus Leder oder Kautschuk befestigt
bestanden, sind jetzt durch ein besonderes Metallgewebe gebildet, welches entweder
aus in einander greifenden Spiralwindungen gebildet ist und die Gestalt einer Muffe
hat, oder in derselben Weise wie die bei der Papierfabrikation gebrauchten
Metallgewebe aus Kupferdraht hergestellt ist.
Einer ähnlichen Bearbeitung wie in den älteren Tremsal'schen Anordnungen wird die Wolle auch in der von Walter Cook in Bradford (* Englisches Patent Nr. 4028
vom 30. März 1885) angegebenen Waschmaschine unterworfen. Hier sind im Waschtroge
mehrere Walzenpaare gelagert, zwischen denen die Wolle durchpassiren muſs und welche
Walzen so als Eintauchräder wirken. Die Wolle soll in dieser Maschine im ganzen
Flieſs oder in Theilen derart behandelt werden, daſs der Stapel möglichst erhalten
bleibt. Um dies zu erreichen, wird die Wolle auf einem endlosen Tuche durch die
Waschtröge geführt und von Zeit zu Zeit der Wirkung der in der Waschflüssigkeit
arbeitenden Quetschwalzen ausgesetzt, unter Zuhilfenahme von Gebläsen, welche durch
die Wolle einen Strom von Waschflüssigkeit hindurch treiben.
Die Wolle wird bei n (Fig. 4 Taf. 27) auf dem
endlosen Tuche a in den Waschtrog eingetragen und
gelangt von hier unter das erste der Walzenpaare bc,
deren obere Walze c eine hohle gelochte Trommel mit
radialen Wänden ist, während die untere voll ist. Um diese letzteren Walzen b läuft unter dem Haupttransporttuche a, welches in der aus der Figur ersichtlichen Weise
durch die Maschine geführt ist, ein zweites endloses Tuch a1, welches bestimmt ist, den aus der
Wolle ausfallenden Schmutz und Sand fortzuführen und in eine Vertiefung r des Troges A fallen zu
lassen. Zwischen diesem Tuche a1 und zwischen den Walzen ist noch der gelochte
Boden d eingesetzt. Die Trommeln c, deren Umfange aus perforirtem Metall oder
Drahtgewebe gebildet sind, bewegen sich mit derselben Geschwindigkeit wie das
Transporttuch a und dienen dem doppelten Zwecke, die
Wolle unterzutauchen und auszupressen und eine Strömung des Wassers und damit
Fortbewegung der schwimmenden Wolle hervorzurufen. Nachdem die letztere so mehrere
Walzenpaare bc passirt hat, gelangt sie auf dem Tuche
a unter eine ähnlich wie c gestaltete Trommel g, von welcher sie
niedergehalten wird, während ein darunter angeordnetes Gebläse e einen Strahl der Waschflüssigkeit hindurchtreibt, um den Rest des
noch anhaftenden Schmutzes auszuwaschen. Von hier wird die Wolle unter Walzen u hindurch in einen Spültrog B eingetragen, in welchem sie von einem Rade x untergetaucht und gespült wird, indem dessen auf der Unterseite gelochte
Achse als Spülwasserzuleitungsrohr dient. Nach Passirung eines zweiten wie e wirkenden Gebläses z und
einer Trommel y wird die gereinigte Wolle mittels der
endlosen Tücher ah und k
aus der Maschine herausbefördert.
In einer einfacheren Ausführungsform ist auf das endlose, umlaufende Transporttuch
a und a1 das Gebläse e mit
Walze g und auf den Spültrog B verzichtet, und die Wolle wird auf einem Speisetuche zugeführt, welches
bis dicht an die erste Walze b reicht, während die
weitere Auflage der gelochte Boden d gewährt. Beim
Betrieb dieser Maschine aber zeigte sich, daſs namentlich bei kurzer Wolle
beträchtliche Mengen derselben von der Walze b
mitgenommen und unter den Boden d geführt wurden. Um
dem zu begegnen, ist die in Fig. 5 dargestellte
Einrichtung getroffen worden (* Englisches Patent Nr. 1263 vom 26. Januar 1887), bei
welcher zwischen der Walze b und dem Boden d ein dünner Strom von Luft oder Dampf hindurchgeblasen
wird mittels der gelochten Pfeifen a. Der gelochte
Boden d ist hier aus Wellblech mit sehr tiefen Wellen
gebildet. Die Anordnung der Trommeln ist im Uebrigen dieselbe, nur ist bei den am
Ende des Troges gelagerten, die Wolle dem Abführtuche überliefernden Walzenpaare die
untere gelocht, während die obere vollen Umfang hat.
Bei der Waschmaschine von J. B. und W. Whiteley in
Huddersfield, Yorkshire (* Englisches Patent Nr. 15600 vom 30. November 1886) ist
ebenfalls von der Anwendung der die Wolle führenden und bearbeitenden Rechen oder
Gabel des Leviathans abgesehen, und sind statt dessen zwei über einander liegende,
nahezu durch die ganze Länge des Troges reichende Gitterroste angeordnet, zwischen
denen sich die zu reinigende Wolle befindet. Beide Roste erhalten von Hubscheiben
eine auf und ab steigende Bewegung, und der untere die Wolle tragende Rost auſserdem
noch eine horizontal hin und her gehende, so daſs sie die Wolle in das Bad
eintauchen und zugleich durch den Trog führen.
Die Fig. 6 Taf.
27 läſst die Anordnung klar erkennen, und ist B das
endlose Speisetuch, welches die Wolle in den Trog A
einträgt. Die zur Bearbeitung der Wolle dienenden gelochten Platten oder Roste C und G sind an Stangen
D und H, bezieh. D1 und H1 aufgehängt, welche
an die Winkelhebel E und E1 angelenkt sind, wobei E fest auf der Welle F,
E1 dagegen lose auf F1 sitzt. Der Hebel E1 muſs mittels der
Verbindungsstange W an der Bewegung von E theilnehmen. Dieser Hebel E vermittelt nun die auf und ab steigende Bewegung der Roste C und G in der Weise, daſs
die letzteren durch ihr eigenes Gewicht in die Waschflüssigkeit herabsinken, während
die auf die Rolle b der Zugstange X1 wirkende, sich um
die Welle X2 drehende
Hubscheibe X
das Ausheben und
Emporsteigen veranlaſst, In gleicher Weise ist Hebel E1 thätig. Die horizontal hin und her
gehende Bewegung des Rostes C bewirkt dagegen ein auf
der Welle F1
festsitzender zweiter Hebel E2, dem mit Hilfe der Nuthenscheibe I und der
Zugstange V ebenfalls eine schwingende Bewegung
ertheilt wird. Diese wird mittels der Verbindungsstange Y auf den über seinen Drehpunkt D2 am Hebel E1 hinaus verlängerten Träger D1 des Rostes C übertragen, was mithin eine horizontale Bewegung des letzteren
hervorruft. Beide von den Scheiben X und I veranlaſsten Bewegungen setzen sich nun in der Weise
zusammen, daſs Rost C und mit ihm Rost G aus der Flüssigkeit emporsteigt, damit die Wolle
aushebend, sich dann gegen die Quetschwalzen zu bewegt und hierauf wieder in das Bad
eintaucht. Die Wolle wird auf diese Weise getragen und durch den bei der
absteigenden Bewegung von C nachfolgenden Rost G vollständig untergetaucht, während der Rost C im Bade gegen das Speisetuch zurückkehrt. Um zu
verhindern, daſs die Wolle unter die gelochte Platte C
gelangt, ist an deren einem Ende die biegsame Platte M
angeschlossen, während am anderen Ende eine Rolle gelagert ist, über welche das die
Wolle den Quetschwalzen zuführende endlose Tuch J
geführt ist. Eine Modification dieses Theiles der Maschine zeigt Fig. 7 Taf. 27. Hier sind,
um die Welle S drehbar, genuthete Arme R mit gelochter Platte Q
angeordnet, während am Roste C die Hebel T1 sitzen, deren Rollen
T sich in den Nuthen von R führen. Es ist so ebenfalls eine nachgiebige Verbindung zwischen den die
Wolle aus dem Troge herausbefördernden Theilen und der gelochten Platte C geschaffen. Die erstere Anordnung dürfte indeſs
zweckmäſsiger sein. In beiden Figuren sind die tiefsten Stellungen von C in punktirten Linien angedeutet. Beide Roste C und G haben zu Folge des
Angriffes ihrer Stangen D und H bezieh. D1
und H1 am Hebel E bezieh. E1 eine verschieden groſse Vertikalbewegung, und
läſst sich diejenige von G in gewissen Grenzen
verändern.
Es ist ersichtlich, daſs bei dieser Whiteley'schen
Anordnung der Wolle im Troge eine gewisse Bewegungsfreiheit gelassen ist, welche mit
dazu beitragen wird, den Stapel möglichst unversehrt zu erhalten. Mit Schmutz stark
durchsetzte Wollen werden in Folge ihres gröſseren Gewichtes sich mehr auf der
gelochten Platte C ablagern, und weniger an der
Oberfläche des Bades schwimmen, als dies leichtere, gereinigte Wolle thut.
Schmutzige Wolle wird demnach auch weniger schnell wandern und länger im Bade
verweilen. Es folgt daraus, daſs die Wolle den Trog mit einer Geschwindigkeit
passirt, welche in einem gewissen Verhältnisse zu ihrem Schmutzgehalte steht, ein
Vortheil, welcher bei Anordnung von die Wolle durch das Bad führenden Rechen oder
Gabeln nicht so vollständig vorhanden ist.
Die von Henry W. Church in Graniteville, Mass.
(* Amerikanisches Patent Nr. 339379) angegebene Waschmaschine arbeitet statt mit
Gabelpaaren mit zwei
neben einander liegenden, durch die ganze Länge des Troges reichenden rahmenartig
ausgebildeten Rechen, welche wie gewöhnlich von Kurbeln bewegt werden. Zum
Herausschaffen der Wolle aus dem Troge ist an jedem Rahmen ein kürzerer, ebenfalls
rahmenartig gestalteter Rechen angelenkt, dessen anderes Ende auf Geleisen am Trog
läuft. Diese Rechen schieben die Wolle in Verbindung mit dem zahnartig gebildeten
und gegen die Quetschwalzen aufsteigenden Boden des Troges den letzteren zu.
Ein System beständig umlaufender Rechen verwendet F. Bernhardt in Fischendorf bei Leisnig bei seiner Wollwaschmaschine (* D. R. P. Nr. 40756 vom 22. März 1887). Es soll dadurch, daſs nur ein einmaliges Erfassen
der Wolle von dem betreffenden Transportelement am Eingange des Troges stattfindet
und ein wiederholtes, zeitweiliges Loslassen und Wiedererfassen wie bei den bisher
angewendeten mechanischen Vorrichtungen nicht erfolgt, ein Verfilzen der Wolle
gänzlich vermieden werden. Die Anordnung zeigt damit bis zu einem gewissen Grade
eine Verwandtschaft mit der in dem englischen Patente Nr. 9635 vom J. 1886
enthaltenen Waschmaschine von A. Deletombe in Tourcoing
und A. Pronvost in Roubaix, bei welcher gleichfalls an
endlosen Ketten hängende Rechen Verwendung finden, deren Bewegung durch Rollen und
feste Führungen in der Weise geregelt wird, daſs sie parallel hinter einander durch
den Waschtrog wandern.
Bei der Bernhardt'schen Maschine sind die parallelen,
sich beständig in der Pfeilrichtung bewegenden, endlosen Ketten k (Fig. 8 und 9 Taf. 27) über je zwei
Kettenräder r geführt, und sind in den einzelnen
Kettengliedern Rechen z gelagert, welche auch durch
Siebe oder Schaufeln ersetzt werden können. Auf den Zapfen dieser Rechen z sind Hebel h aufgekeilt,
welche durch die Führungen f sämmtlichen Rechenzinken
zwangsläufige Bewegung ertheilen, indem sie bewirken, daſs jeder Rechen am
Speisetische l eine Partie Wolle erfaſst, und diese,
ohne sie loszulassen, durch den bis nahe an den Rand mit Waschflüssigkeit gefüllten
Trog führt. Die Wolle wird dann auf dem gegen die Quetschwalzen W ansteigenden Siebboden den letzteren übergeben und
aus der Maschine herausbefördert. Zur Verminderung der Reibung sind sowohl die Hebel
h als die Ketten k mit
Rollen ausgerüstet. Die Waschtröge, deren zwei oder drei auf einander folgen, sind
aus Schmiedeeisen hergestellt und zeigen in ihren übrigen Einrichtungen keine
wesentlichen Abweichungen von den sonst üblichen Anordnungen. Die Maschine gewährt
eine milde Behandlung der Wolle und hat nach den Angaben der betreffenden Firma in
der Praxis auch gute Resultate gegeben.
Auf der vorjährigen (1887) Königin-Jubiläumsausstellung in Manchester waren (nach
einem Berichte von Ernst Müller, Zeitschrift des Vereines
deutscher Ingenieure, 1888 * S. 149) die Wollwaschmaschinen nur in einer
Ausführung vertreten, und zwar von der bekannten Firma
J. und W. Mc Naught in Rochdale (vgl. 1874 212 * 20 und 1884 251 * 303).
Die ausgestellte Maschine war in der Hauptsache für sehr schmutzige Wollen bestimmt,
wie sie Montevideo, Buenos-Ayres u.s.w. liefern, welche sich bei einem Durchgange nicht genügend reinigen lassen. Für
solche Wollen erhöhen J. und W. Mc Naught, ohne mehrere
Maschinen hinter einander zu setzen, die Einwirkung der Waschflüssigkeit auf die
Wolle dadurch, daſs sie einem Theile der Rechen eine öftere Hin- und Herbewegung
geben.
Der an den Ketten b aufgehängte Hauptrahmen a trägt nur vorn und hinten Zinken, während im
mittleren Theile sich ein zweiter Rahmen a1 (Fig. 10 Taf. 27)
befindet, welcher sich auf dem ersteren auf Rollen k
hin und her schieben läſst. Beim Waschen reinerer Wollen wird dieser zweite Rahmen
einfach mit dem Hauptrahmen festgekuppelt, die Stangen l werden zurückgeschlagen und fassen mit ihren Gabeln über Zapfen m des Hauptrahmens. Sollen aber schmutzigere Wollen
gewaschen werden, so wird der mittlere Rahmen noch besonders für sich bewegt.
Während der Hauptrahmen eine Vorwärtsbewegung in der Waschflüssigkeit macht,
vollführt der zweite Rahmen eine Vorwärts-, eine Rückwärts- und noch eine
Vorwärtsbewegung; dann steigen beide gemeinschaftlich empor und gehen zurück, um
aufs Neue in das Bad einzutauchen. Die Fig. 10 Taf. 27 läſst die
Anordnung zur Erzielung dieser Bewegung erkennen. Auf der Welle u, welche auch die Daumenscheibe für das Heben und
Senken des Hauptrahmens trägt (vgl. 1884 251 * 303),
sitzt zunächst der Kufe noch eine zweite Curvenscheibe o, aufweiche sich die Rolle des Hebels p
auflegt. Durch eine Stange q wird von p aus die Schwinge r
bewegt, an welche die Schubstange l angelenkt ist. Das
Einhängen der letzteren kann auch während des Ganges erfolgen. In der Figur ist
auſserdem noch die Anordnung dargestellt, mittels zweier Dampfstrahlpumpen s die Waschkufe zu reinigen und auszuwaschen, ohne daſs
man nöthig hätte, den falschen, gelochten Boden d
herauszunehmen. Wenn der Trog ziemlich ausgelaufen ist, werden die Dampfstrahlpumpen
in Betrieb gesetzt; es entsteht ein heftiger Kreisstrom, welcher den Schlamm u.s.w.
mit sich fortreiſst, so daſs er unten mit ausflieſst. Nöthigenfalls kann man, um die
letzten Schmutztheile zu entfernen, denselben mit etwas reinem Wasser
nachspülen.
Alle Zinken u.s.w., welche mit nasser Wolle in Berührung kommen, sind aus Messing
verfertigt; der falsche Boden aus gelochten Kupfer- oder Messingplatten. Der Trog
ist im Lichten 940mm (37'') weit und beträgt seine
Länge bei den verschiedenen Gröſsen 4,15 oder 6,00 oder 10m. Wenn, wie gewöhnlich, mehrere Tröge zu einem
Leviathan vereinigt sind, wird die Waschflüssigkeit ebenfalls durch
Dampfstrahlpumpen in die einzelnen Tröge überführt.
Die Société Anonyme de Filature et Tissage in Puteaux (*
D. R. P. Nr. 33314 vom 20. November 1884) benutzt zum Waschen der Wolle, wie dies bereits von Plantrou fils im J. 1860 vorgeschlagen wurde, gepreſste
Luft; das Waschen der Wolle findet aber in solcher Weise statt, daſs dieselbe durch
die gepreſste Luft beständig dem Waschwasser entgegen weiter befördert wird, und
ohne daſs die Wolle während des Rührens, Auflockerns und Waschens in irgend welche
Berührung mit harten und starren Körpern kommt.
Der Waschbottich a (Fig. 11 Taf. 27) ist
durch eine Anzahl Scheidewände m, deren Oberkante unter
dem Niveau der Waschflüssigkeit liegt, in Abtheilungen b,
c getheilt, in dem Boden einer jeden solchen Abtheilung befinden sich
mehrere schräg gerichtete Luftaustrittskanäle n für die
comprimirte Luft. Der Zufluſs des Wassers in den Bottich erfolgt bei f, während die Wolle, wie üblich, am entgegengesetzten
Ende bei b in den Bottich gelangt. In dieser Abtheilung
b wird die Wolle durch den am Boden austretenden,
schräg gerichteten Luftstrom nicht nur aufgelockert und gewaschen, sondern auch in
der Richtung des Luftstromes nach der Abtheilung c hin
bewegt und so fort, bis dieselbe schlieſslich aus der letzten Abtheilung durch den
Luftstrom auf das endlose Transporttuch p befördert
wird.
Eine Maschine zum gleichzeitigen Waschen und Strecken der Wolle hat C. Delerue in Roubaix construirt (* Englisches Patent
Nr. 16787 vom Jahre 1886). Diese Maschine soll ein Band liefern, welches direkt auf
die Kämmmaschine gelangt; die der Wolle anhaftenden Kletten werden bei der Vornahme
des Waschens und Streckens unversehrt gelassen, um in der Kämmmaschine aus der Wolle
ausgeschieden zu werden.
In dem Waschbottich a (Fig. 1 Taf. 28) befinden
sich die mit elastischem Material überzogenen Streckwalzenpaare bb1, zwischen denen die
Nadelwalzen cc1
angeordnet sind. Die Wolle wird zwischen den Streckwalzen hindurch und über die
Nadel walzen hinweggeführt, die etwa an den oberen Walzen bb1 anhaftende Wolle wird von den auf
diese Walzen sich ergieſsenden Wasserstrahlen dd1 abgelöst. Von der letzten Nadelwalze gelangt die
Wolle auf ein endloses Transporttuch und sodann zu den Walzen e, welche das Wasser aus der Wolle auspressen.
Aug. Frayssé in Antwerpen bewirkt das Entkletten der
rohen oder gewaschenen Wolle auf einer Maschine unter Anwendung von Wasserstrahlen,
wobei die Wolle zugleich gründlich gewaschen wird (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 21582 vom
6. September 1882). Die Wolle wird beim Aufrufen auf die mit Nadel- oder einem
anderen geeigneten Beschlag versehenen Walzen der Maschine durch Wasserstrahlen in
die Nadeln hineingedrückt, die Kletten bleiben auf den Nadeln zurück und werden von
rotirenden Messerwalzen abgeschlagen, die Wolle wird durch Wasserstrahlen wieder aus
den Nadeln der Walzen ausgelöst. Bei diesem Entkletten soll weder die Länge der
Wollfasern, noch deren natürliche Beschaffenheit und Stärke beeinträchtigt
werden.
Die Maschine ist in Fig. 2 und 3 Tafel 28 dargestellt.
Die Wolle gelangt von dem endlosen Zuführtuch B zu den
Speisewalzen CC1,
welche dieselbe der mit Nadelbeschlag besetzten Walze D
zuführen. Da der Umfangsweg der letzteren gröſser ist als derjenige der Walzen CC1, so wird die Wolle
von D zertheilt und mitgenommen. An der Stelle, wo die
Wolle von der Walze D aufgenommen wird, ergieſst sich
auf dieselbe aus einem darüber angeordneten, unten der Länge nach geschlitzten Rohr
R ein Wasserstrahl, der die Wolle in die Nadeln
hineindrückt. Die Messerwalze E streift die auf den
Nadeln hängenbleibenden Kletten ab und wirft sie in den Behälter S. An der anderen Seite der Walze ergieſst sich auf
dieselbe mittels des Rohres H1 ein Wasserstrahl, welcher die Wolle aus den hier abwärts gerichteten
Nadeln auslöst. Die Wolle wird von der Walze F
aufgenommen, und von derselben zur Walze G geführt,
welche mit feineren Nadeln besetzt ist und in derselben Weise wie die Klettenwalze
D ein Entkletten und Waschen der Wolle bewirkt. Die
aus Walze G abgelöste Wolle wird durch die Bürstenwalze
H in den Bottich O
befördert, welcher mit einem doppelten Boden V aus
gelochtem Blech versehen ist, durch dessen Oeffnungen Sand und anderer Schmutz
hindurchfällt, der dann zeitweise aus dem Auslaſs x
entfernt wird.
Mit dem bei O1
ausflieſsenden Wasser kommt die Wolle auf den Nadelrost N, welcher aus runden Stäbchen von etwa 3mm Durchmesser besteht, die eine oder zwei Reihen stumpfer Nadeln tragen,
welche 2mm aus einander und senkrecht zur
Stäbchenachse stehen. Die Stäbchen liegen horizontal und haben unter einander einen
Zwischenraum von 1mm,5; sie sind in sechs
Abtheilungen segmentförmig auf einer Scheibe montirt (Fig. 3). Die Scheibe dreht
sich lose auf ihrer Achse und bietet dem aus dem Ausfluſs O1 stürzenden Wasser immer eine der
Abtheilungen dar. Unter diesem Nadelrost befindet sich, am Bottich O befestigt, das Riffelwalzensystem I. Die Walzen dieses Systemes haben einen Durchmesser
von 1cm,5; sie werden mittels Federn gegen
einander gedrückt, so daſs sie mit einander in Eingriff kommen und in Folge
Antriebes einer Walze gleichzeitig Rotationsbewegung ausführen. Die von der Strömung
des Wassers zugeführte Wolle fällt auf die Nadeln der Stäbchen N und ein Wasserstrahl unter 4at Druck aus dem Rohr R4 treibt sie in diese Nadeln hinein und
auf die Stäbchen; dann wird sie durch die Zwischenräume zwischen den Stäbchen
hindurchgedrängt und gelangt zwischen die Walzen I,
welche sie abführen. Bei dieser Behandlung bleiben die in der Wolle haftenden
Kletten auf den Nadelspitzen oder zwischen den Stäbchen hängen, von wo dieselben
mittels einer Bürste entfernt werden. Bei kurzen Wollen kann der Nadelrost durch
einen aus dünnen Metalldrähten bestehenden Rost ersetzt werden.
Um die rohe Wolle auf einer solchen Maschine in ein aus parallelen Wollfasern
bestehendes Flieſs umzuwandeln, haben A. Frayssé und
A. Mols in Antwerpen (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 24634 vom
21. März 1883) an der Seite der Klettenwalze, an welcher die Auslösung der Wolle
durch einen Wasserstrahl bewirkt wird, eine schnell umlaufende Bürstenwalze E angebracht (Fig. 4. Taf. 28), deren
aus Kupferdraht bestehende Borsten in die Nadeln der Walze B eingreifen und die Wolle aus derselben entfernen. In Folge der
Centrifugalkraft der Walze E sowie des Gewichtes des in
der Wolle enthaltenen Wassers nehmen die Wollfasern in der Walze E eine radiale Stellung zur Achse dieser Walze an. Die
letztere schleudert die Wollfasern in gegenseitiger paralleler Anordnung auf ein
endloses Transporttuch G, auf welchem die Fasern
bezieh. noch durch ein Kammwalzensystem c gleichförmig
ausgebreitet und gestreckt werden.
Die von A. Frayssé zum Entkletten der Wolle verwendete
Maschine hat nach J. Carette in Merxem und E. Bunge in Antwerpen Abänderungen dahin erfahren (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 25166 vom 3. April 1883), daſs die Wolle eine der Klettenwalzen,
auf welche sich Wasserstrahlen für die Eintreibung der Wolle in die Nadeln, sowie
für die Auslösung der Wolle ergieſsen, passirt, wobei zwischen dem ersten für die
Zuleitung des Wasserstrahles dienenden Spritzrohr und der Messerwalze ein Volant
eingeschaltet ist der zur Lockerung der Kletten dient, und ferner, daſs an Stelle
des Nadelrostes mit darunter befindlichem Riffelwalzensystem eine zweite hohle
Klettenwalze verwendet wird, deren Mantel Längsschlitze besitzt und bei welcher das
Abwerfen der entkletteten Wolle durch Wasserstrahlen erfolgt, welche aus
Querschlitzen der hohlen Welle der Klettenwalze sich ergieſsen.
Der zur Lockerung der durch den Wasserstrahl zu tief zwischen die Nadeln der
Klettenwalze D eingetriebenen Kletten dienende Volant
S (Fig. 5 Taf. 28) besteht
aus einer mit langen, biegsamen Nadeln dicht besetzten Walze. Die von der
Klettenwalze D in den Bottich O beförderte Wolle wird aus letzterem mittels eines endlosen Zuführtuches
b zu den Speisewalzen cc1
c2 gebracht und gelangt
sodann auf die hohle Klettenwalze d. Der Mantel dieser
Walze ist aus einzelnen Stäben gebildet, welche mit radial zur Achse stehenden
Nadeln oder Zähnen versehen sind; diese Stäbe sind so dicht neben einander
angeordnet, daſs die Wolle wohl zwischen die Nadeln gedrängt werden, nicht aber
zwischen den Stäben hindurchgehen kann. Die Spritzrohre r und r1 sind
hier nicht der Länge nach geschlitzt, sondern mit Querschlitzen versehen, so daſs
das Wasser einen gröſseren Theil des Mantels der Walze benetzt; damit die
Wassermasse gleichmäſsig vertheilt wird, vollführen die Rohre eine schnelle hin und
her gehende Bewegung. Der aus dem Rohr r fallende
Wasserstrahl drängt die Wolle zwischen die Nadeln der Klettenwalze, während der
Wasserstrahl aus dem Rohr r1 die Wolle wieder auslöst. Die rotirende Bürste h bewirkt die Entfernung der auf den Nadeln der Klettenwalze haftenden
Kletten. An Stelle der
mit Querschlitzen versehenen Spritzrohre würden sich auch Rohre mit Längsschlitz
verwenden lassen, dieselben müſsten dann an Stelle der traversirenden Bewegung eine
alternirende Drehbewegung ausführen. Die aus der Klettenwalze abgeworfene Wolle wird
von dem Behälter p aufgenommen.
Eine weitere Abänderung ist den Maschinen zum Entkletten der Wolle von J. Carette und E. Bunge (*
D. R. P. Kl. 76 Nr. 28858 vom 29. Februar 1884) noch durch die Ausrüstung der
Klettenwalze mit Arbeitswalzen gegeben worden, deren Häkchen so gestellt sind, daſs
die von ihnen aufgenommene Wolle nach Ablösung der Kletten mittels eines von auſsen
wirkenden Wasserstrahles auf die Klettenwalze zurückgeworfen wird.
Die hohle Klettenwalze D (Fig. 6 und 7 Taf. 28) besteht aus
zwei Seitenscheiben, auf welchen die gezahnten Stäbe b
aus Phosphorbronze befestigt sind. Der zwischen je zwei solchen Stäben gebildete
freie Raum erweitert sich, wie aus dem Querschnitt (Fig. 7) ersichtlich, nach
der Achse hin, so daſs das Ausspülen der Wolle besser erfolgen kann. Die von dem
Transporttuch B und den Zuführwalzen C der Klettenwalze D
zugeleitete Wolle wird von dem aus dem Spritzrohr r2 kommenden Wasserstrahl zwischen die Zähne der
Klettenwalze eingedrückt. Ueber der letzteren befinden sich die beiden mit Häkchen
versehenen Arbeitswalzen xx1, welche sehr langsam und entgegengesetzt zur Klettenwalze rotiren. Die
Kletten umhüllende Wolle hakt sich in die Häkchen der Walze x ein, die Wollfasern werden von den Kletten mittels des aus dem Rohr r fallenden Wasserstrahles abgewaschen und zwischen die
Zähne der Klettenwalze gedrückt. Die zweite Arbeitswalze x1 wirkt ebenso wie x; das Wollknäuel setzt der Walze x1 aber die früher nach
unten gekehrte Seite aus, so daſs, wenn in einem solchen Knäuel zwei Kletten auf
einander liegen, die Wirkung eine vollständige ist. Zur Entfernung der Kletten von
der Kletten walze dient die Walze F, welche letztere
wieder von der Bürstenwalze H ausgeputzt wird.