Titel: | Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen). |
Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 401 |
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Neuerungen an Elektromotoren
(Dynamomaschinen).Vgl. auch * S. 62 und * 212 d. Bd.
(Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes Bd.
265 S. 433.)
Mit Abbildungen im Texte sowie auf Tafel 19 und 20.
Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen).
J. und E. Hopkinson benutzen bei ihren im J. 1886
angestellten Versuchen auſser der bereits in D. p. J.
1884 253 * 481. 1886 262 54
erwähnten Construction auch die in Fig. 5 und 6 Taf. 19 abgebildete
Anordnung, bei welcher der magnetische Kreis getheilt ist. Die über und unter dem
Anker angebrachten guſseisernen Polstücke umfassen denselben bis auf einen 41°
betragenden Ausschnitt; sie sind dann über die den Anker umfassenden Ansätze hinaus
verlängert, um die lothrecht gestellten, cylindrischen, ziemlich kurzen,
schmiedeeisernen Magnetschenkel aufzunehmen. Die Verhältnisse sind so gewählt, daſs
die Berührungsfläche zwischen den guſseisernen Polstücken und den schmiedeeisernen
Magnetschenkeln etwas gröſser ist, als der Querschnitt der letzteren. Jede
Magnetisirungsspirale besteht bei Modell Nr. I aus 2196 Windungen von Kupferdraht
Nr. 17 der Birmingham Lehre (1mm,473 Durchmesser),
bei Modell Nr. II aus 2232 Windungen. Bei dem Modell Nr. I haben die Magnete 260mm Länge zwischen den Polstücken, 86mm Durchmesser, die Polstücke haben eine Bohrung
von 257mm und sind in Richtung der Achse 241mm lang; der Zwischenraum zwischen den Ansätzen
der Polstücke zu beiden Seiten des Ankers beträgt 86mm. Der Anker, dessen Welle in zwei auf Verlängerungen des unteren
Polstückes ruhenden Lagern läuft, besteht aus einer Anzahl isolirter, von weichem
Eisenblech hergestellter, ringförmiger Scheiben, die durch zwei Endplatten
zusammengehalten und von einem bronzenen Rahmen getragen werden. Der Anker (Fig. 6) ist mit
Gramme'scher Wickelung in 160 Windungen ausgeführt,
deren jede aus einem einzigen Draht Nr. 10 (3,4mm)
besteht. Der äuſsere Durchmesser des Ankers ist 241mm; der innere 140mm; die Länge bis zu
den Endplatten 241mm. Der Commutator hat 40
Abtheilungen. Die Maschine hat eine gemischte Wickelung, ist für eine Normalleistung
von 105 Volt und 130 Ampère bei 1050 Umdrehungen in der Minute berechnet und hat
0,047 Ohm Widerstand im Anker, 53,7 Ohm in der Nebenschluſswickelung (Centralblatt für Elektrotechnik, 1887 * S. 335).
T. A. Garett in London verwendet in seiner durch das
Englische Patent Nr. 3183 am 6. März 1886 geschützten Dynamomaschine einen Anker
ohne Spulen. Die beiden elektromagnetischen, einander gegenüber gestellten Polstücke
N, N und S, S (Fig. 7 und 8 Taf. 19)
werden durch die eisernen Stangen B, B mit einander
verbunden und durch die aus isolirtem Drahte gewickelten Spulen C, C erregt. Durch das Mittel dieser Elektromagnete
geht die Ankerwelle, welche zwischen den beiden Polen die eiserne Nabe E trägt, auf welcher eine cylindrische Hülse befestigt
ist, die aus einzelnen, von einander und von E
isolirten Stangen a und d
besteht. An den entgegengesetzten Enden der Stangen a
sind die Ringe g und h von
nicht magnetischem Metall befestigt, die in elektrischem Contact mit den Stangen a stehen, aber von d und
ebenso unter sich isolirt sind. Auf den Ringen g und
h liegen die Stromsammler. In Fig. 9 sind statt der
einen cylindrischen Hülse deren zwei, nämlich a und d angewendet, die von einander isolirt und mit den
Ringen g, h, e und l
ausgerüstet sind. Die magnetischen Kraftlinien gehen radial durch die Hülsen,
während der elektrische Strom in der Längenrichtung der die Hülsen bildenden Stangen
sich bewegt (Engineering vom 3. Juni 1887 * S.
535).
Wenström in Oerebro (Schweden) umgibt die Elektromagnete
seiner Dynamomaschinen vollständig mit einem eisernen Gehäuse, weshalb dieselben in
England als „Iron clad dynamos“ bezeichnet
werden. Der Erfinder bezweckt mit dieser Anordnung ein kräftigeres magnetisches Feld
zu erhalten, weil sich dasselbe, nach seiner Annahme, nicht durch die ganze Maschine
zerstreuen kann. Die Maschinen werden in zwei verschiedenen durch die Fig. 10 und
11, sowie
durch die Fig.
12 und 13 Taf. 19 dargestellten Anordnungen ausgeführt.
Bei der ersteren Anordnung (Fig. 10 und 11) wird ein
aufrecht stehendes cylindrisches Gehäuse C angewendet,
dessen beide Deckel B mit den nach innen
vorspringenden, den Anker umgebenden Polstücken N und
S versehen sind, die zugleich als Kern für die
Erregungsspulen A dienen. Die Spitzen der Polstücke
erscheinen in der Fig. 11 unsymmetrisch, doch kommt dies daher, daſs die Kanten derselben
keine gerade, sondern eine gebrochene Linie bilden, wodurch die schnelle Abnutzung
dieser Kante vermieden werden soll. Der Anker ist in der aus der Zeichnung ersichtlichen
Art gelagert und vermuthlich nach Art der Siemens-Trommelanker gewickelt.
Die nachfolgende Tabelle gibt die Hauptabmessung von verschiedenen Modellen der Wenström-Dynamo (Centralblatt
für Elektrotechnik, 1886).
Bezeichnung der Theile
Modellzeichen der Maschine
\mbox{H}\,\frac{110}{60}
\mbox{J}\,\frac{110}{35}
\mbox{L}\,\frac{110}{190}
\mbox{L}\,\frac{110}{260}
1)
Umdrehungen in der Minute
900
900
460
600
Klemmenspannung in Volt
110
110
110
110
Stromstärke in Ampère
60
35
190
260
Gewicht der Maschine in Kilogramm
696
375
2230
–
Durchmesser des Wickelungsdrahtes der Magnete in
Millimeter
1,5
1,25
2,6
–
Länge desselben in Meter
4095
3190
4144
–
Widerstand desselben in Ohm
37
42
15,5
–
Gewicht desselben in Kilogramm
65
35
195
–
Gewicht des Eisenkernes der Magnete in
Kilogramm
4922)
2822)
11513)
–
Anzahl der Segmente des Stromsammlers
50
34
90
–
Zahl der Nuthen im Kerne
25
17
45
–
Gesammtzahl der Abtheilungen
50
34
39
–
Zahl der Abtheilungen in jeder Nuth
4
4
4
–
Zahl der Windungen jeder Abtheilung
3
6
4
3
Anzahl der Drähte in einer Nuth
24
24
16
12
Durchmesser des Drahtes in Millimeter
2,64)
2,6
3,6
4,3
Länge desselben in Meter
361
191
440
330
Berechneter Widerstand5) in
Ohm
0,07
0,15
0,02
0,01
Gewicht des Drahtes in Kilometer
17
9
40
–
Gewicht des Eisenkernes
50
26
127
–
Gesammtgewicht des Ankers, einschlieſs- lich Welle
und Stromsammler
120
47
330
–
1) Die Maschine
\mbox{L}\,\frac{110}{260} ist in ihren Verhältnissen der
Maschine \mbox{L}\,\frac{110}{190} ähnlich.
2) In diesen Zahlen ist das
Gewicht der Polstücke und Umhüllung einbegriffen.
3) Das Gewicht der Grundplatte
mit etwa 489k ist hier mit einbegriffen.
4) Der Wickelungsdraht besteht
aus zwei Drähten von 2mm,6 Durchmesser.
5)
Jeder
Draht
wird
durchlaufen
bei
H
durch
¼
des
Stromes.
„
„
„
„
„
J
„
½
„
„
„
„
„
„
„
L
„
⅙
„
„
Die Feldmagnete sind parallel geschaltet.
Die andere in Fig.
12 und 13 dargestellte Construction des Modelles L
zeigt eine mehrpolige Maschine, welche drei Nord- und drei Südpole N bezieh. S besitzt, die
hier den bedeutend kürzer gehaltenen Anker auf seinem ganzen Umfange umfassen. Die
Nordpole N werden gebildet durch die nach auſsen
vorspringenden Ansätze der beiden inneren Scheiben B
(Fig.
12), während die Südpole S durch die nach innen
gerichteten Ansätze der äuſseren Scheiben B1 gebildet sind. Zwischen den inneren Scheiben B und den äuſseren Scheiben B1 befindet sich die Wickelung A; das Ganze wird mit Hilfe der beiden schalenförmigen
Hälften C des Gehäuses zusammengehalten.
Die Anker dieser Maschine bieten noch insofern eine besondere Eigenthümlichkeit, als
ihre Wickelungsdrähte in kreisförmige, dicht neben einander liegende Längsnuthen am
Umfange der eisernen Ankertrommel eingezogen sind (Fig. 11 und 13). Durch
diese Anordnung kann der Zwischenraum zwischen Anker und Polstücken auf das
geringste Maſs verkleinert werden. Auſserdem sollen, nach der Ansicht des Erfinders,
die zwischen den einzelnen Wickelungslagen verbleibenden Eisenstreifen des Ankers
das magnetische Feld mehr nach dem Inneren der Maschine vereinigen. Eine Bestätigung
dieser Ansicht erblickt Wenström darin, daſs sich bei
normalem Gange der Maschine kein Magnetismus in ihren äuſseren Theilen bemerkbar
macht.
Die in Fig. 1
und 2 Taf. 20
dargestellte Wechselstrommaschine von Elwell-Parker
(vgl. 1887 264 * 534) besitzt ein kräftiges,
cylindrisches, eisernes Gehäuse, an dessen innerem Umfange 22 radial gestellte
Magnete angebracht sind, innerhalb welcher der Anker sich dreht. Derselbe besteht,
wie auch bei anderen Maschinen dieser Firma, aus Eisendraht, welcher über einen
Metallrahmen gewickelt ist, der durch eingesetzte, mit der Nabe aus einem Stück
gegossene Arme getragen bezieh. mit der Welle verbunden ist. Früher wurden die Arme
vom Ankerkern mittels Streifen aus Faserstoff isolirt, doch hat sich diese
nachgiebige Zwischenlage als nachtheilig für die Festigkeit und in elektrischer
Hinsicht unwesentlich erwiesen, so daſs jetzt die Arme ohne Zwischenmittel in den
Ankerkern eingesetzt werden. Auch sind Elwell-Parker
dazu übergegangen, die Arme und Nabe in Eisen, statt wie bisher in nicht
magnetischem Metall zu gieſsen. Der Draht des Ankers ist, entsprechend den 22
Feldmagneten, ebenfalls in 22 verschiedene Spulen gewickelt, die hinter einander
geschaltet sind. Die Drahtenden sind nach einem Paare von Contactringen geführt,
gegen welche, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die
Bürsten schleifen. Eine derartige Maschine arbeitet auf der Eastbourne-Centralstation für die dort aufgestellten Transformatoren. Der
Anker hat 915mm Breite, 762mm Länge; der Draht ist in einer einfachen Lage
auf den Kern gewickelt, macht 640 Windungen, je zwei benachbarte Spulen haben 25mm Abstand von einander. Bei 600 Umdrehungen in
der Minute wird ein Strom von 30 Ampère und eine elektromotorische Kraft von 2000
Volt erzeugt. Die gesammte Drahtlänge ist 1042m,
wovon 406m auf der äuſseren Oberfläche liegen. Der
Widerstand des Ankers ist 2,4 Ohm, der der Feldmagnete 19 Ohm; ein Strom von 10
Ampère einer besonderen Dynamomaschine bewirkt die Erregung. Die Maschine arbeitet
mit 220 Stromwechseln in der Secunde (Industries, 1887
Bd. 3 * S. 329).
Die Scheibendynamomaschine von Jehl und Rupp unterscheidet sich von anderen Maschinen mit
Scheibenanker hauptsächlich dadurch, daſs bei ihr nur wenige Elektromagnete, jedoch
mit groſsen Querschnitten Verwendung finden, während bei anderen derartigen
Maschinen eine gröſsere
Anzahl kleinere Elektromagnete, parallel zur Achse des Ankers gelegt, das
magnetische Feld bilden. Durch diese groſsen Magnete wird ein magnetisches Feld von
gröſserer Stärke erzielt, weil geringere Verluste an magnetischen Kraftlinien
stattfinden, und in Folge dessen wird für gleiche Leistungen eine geringere Menge
von Kupfer gebraucht.
Wie Fig. 3 Taf.
20 zeigt, verwenden die Erfinder vier, zu einem Quadrat zusammengestellte
Magnetkerne, daſs einerseits die beiden Nordpole N,
andererseits die beiden Südpole S sich gegenüber
stehen. Der Anker dreht sich nun zwischen zwei derartigen, parallel gestellten
Systemen, in welchen, wie ersichtlich, die Achsen der Magnetkerne rechtwinkelig zur
Achse der Ankerwelle liegen. Hierdurch werden auch diejenigen Kraftlinien, welche
von einem Schenkel zum anderen gehen, gezwungen, den Anker zu schneiden.
Auch der Anker dieser Maschine ist verschieden von den sonst gebräuchlichen
Scheibenankern. Während diese entweder kreisförmige, oder im Zickzack um den
Mittelpunkt verlaufende Wickelungen von Kupferband, oder auch Spulen mit sehr vielen
Kupferbandwindungen besitzen, die immer einen Theil des Ankerraumes frei von Kupfer
lassen oder auch sehr groſsen Widerstand bieten, so ist es Jehl und Rupp gelungen, den Gesammtraum ihres
Scheibenankers mit Kupferwindungen auszufüllen, die auch sämmtlich gleiche Gröſse
und Form besitzen. Jede Windung wird nämlich aus einem in Fig. 4 Taf. 20
dargestellten, in der Mitte bis nahe zum Ende aufgeschlitzten und hier mit 2
Ausklinkungen (oder Ansätzen, wie die punktirten Linien) versehenen Kupferstreifen
hergestellt, der dann nach Art der Fig. 5 gebogen wird. Bei
letzterer Figur ist jedoch zu beachten, daſs dieselbe nicht eine Windung für sich darstellt, sondern daſs auf der linken Seite die
Hälfte der einen, auf der rechten Seite aber ¾ der nächstfolgenden Windung und
gleichzeitig die Verbindung zweier benachbarten Windungen durch die kleinen Kappen
a zu sehen ist. Die Befestigung dieser, unter sich
genau gleichen und von einander isolirten Windungen geschieht mit Hilfe zweier
Nabenscheiben, die mit vorstehenden Ringen (bezieh. mit ausgedrehten Vertiefungen)
um den unteren Ausschnitt (bezieh. über den unteren Ansatz) der Streifen greifen.
Die flach gelegte Ankerscheibe besteht hiernach aus zwei Schichten: die eine
derselben wird von den rechtsseitigen Hälften der Windungen gebildet und ist gedeckt
durch die zweite, alle linksseitigen Hälften der Windungen enthaltende Schicht.
Diese Anordnung zweier parallelen Schichten unterscheidet den vorliegenden Anker von
anderen, welche durch theilweises Uebergreifen von Windungen (gleicher Breite)
entstehen würden, wobei die Ebene der einzelnen Windungen gegen die Hauptebene des
Ankers geneigt wäre. Fig. 6 zeigt etwa den 4. Theil des Ankers; a
ist ein zum Commutator führendes Ende, b bezeichnet die
Einschnitte, in welche die Flanschen greifen, c ist ein
nach innen gezahnter Holzring, dessen Zähne die äuſseren gelötheten Enden der Windungen von einander
trennen und festhalten, und der mit einem Drahte bewickelt ist, um der Fliehkraft
Widerstand zu leisten.
Die Wickelung kann auch aus Kupferblech, welches nach Art der Fig. 7 ausgestanzt ist,
hergestellt werden, wodurch eine Anzahl Windungen aus einem Stück besteht und die
Löthstellen vermieden sind. Fig. 8 zeigt eine Gestalt
der Windungen, die sich etwas von Fig. 5 unterscheidet und
eine gröſsere Fläche besitzt. Die äuſseren Enden sind bei a und b rechtwinkelig umgebogen und durch ein
Querstück c1 verbunden,
welches T-förmigen Querschnitt besitzt; von der Seite
gesehen erscheint dies wie Fig. 9. Wird nun über den
Polschuhen N und S in
gewisser Höhe ein Weicheisenstück A angebracht, so wird
ein Theil der Kraftlinien gezwungen, durch die vorstehenden Theile a, b und das Querstück c1 zu gehen.
Da die Zahl der Windungen vom Durchmesser des inneren Kreises abhängt, so wird sich,
wenn auch der innere Kreis vollkommen mit Kupfer ausgefüllt ist, nach auſsen hin
immer mehr Zwischenraum zwischen den Windungen ergeben, wie Fig. 6 erkennen läſst.
Dies kann vermieden werden, wenn man den inneren Theil der Windungen schwächer und
unter Beibehaltung des Querschnittes breiter macht; hierdurch lassen sich denn auch
mehr Windungen anbringen.
Die von Jehl und Rupp
gebrauchte Form der Wickelung kann auch in der in Fig. 10 angedeuteten Art
auf die Anker mit Zickzackwickelung angewendet werden.
Fig. 1., Bd. 267, S. 406Fig. 11 und
12 zeigen
die Methoden der Verbindung der Spulen (deren jede etwa 3 bis 5 Windungen enthält),
wenn ihre Anzahl durch 4 theilbar ist. In Fig. 11 sind nämlich die
diametral gegenüber liegenden Commutator-Abtheilungen mit einander verbunden, so daſs
die gegenüberliegenden Spulen neben einander geschaltet werden, während in Fig. 12 diese
Parallelschaltung durch Bürsten besorgt wird; in beiden Fällen sind die 4 Quadranten
des Ankers in Parallelschaltung. – Bei ungerader Spulenzahl werden die
gegenüberliegenden Spulen, wie in Fig. 13 angegeben, hinter
einander geschaltet; die Bürstenstellungen unterscheiden sich um 90°. – Ist die
Spulenzahl durch 2, aber nicht durch 4 theilbar, so werden die Spulen nach Fig. 14Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden.
verbunden; bei dieser Methode scheinen die Commutator-Abtheilungen abwechselnd ganz
ohne Verbindung zu sein, leiten jedoch den Strom von den bezieh. diametral
entgegengesetzten Spulen ab; auch hier stehen die Bürsten unter 90°. – Bei den
Verbindungen in Fig. 12 und 13 ist die
elektromotorische Kraft doppelt und die Stromstärke halb so groſs, als in den Fig. 11 und
12. – Die
in Textfig. 1 in der Ansicht dargestellte Maschine
liefert bei 735 Umdrehungen in der Minute 110 Volt und 350 Ampère. Die
Magnetwickelungen beanspruchen ungefähr 5 Proc; das Kupfergewicht im Anker beträgt
24k. Die Maschine ist 80cm hoch, 130cm
lang (Zeitschrift für Elektrotechnik, 1887 * S.
393).
Fig. 2., Bd. 267, S. 407
Fig. 3., Bd. 267, S. 408W. E. Fein in Stuttgart (vgl. auch * S. 62 d. Bd.)
verwendet für gröſsere Leistungen mehrpolige
Dynamomaschinen, von denen eine solche mit 4 Polen in Textfig. 2 nach Fein, Elektrische Apparate
u.s.w. * S. 373 (vgl. S. 48 d. Bd.) abgebildet ist. Sie besitzt 2 Elektomagnete von
rechteckigem Querschnitt, deren Polstücke radial nach innen gerichtet sind, wie dies
der Durchschnitt Textfig. 3 sehen läſst Beide Magnete
sind mit dem sie verbindenden Ringe aus einem Stück hergestellt, von
verhältniſsmäſsig groſsem Querschnitte und sehr kurz gehalten, da bei dieser
Anordnung der Magnetschenkel schon eine geringe Windungszahl genügt, um ein
kräftiges magnetisches Feld zu erhalten. – Diejenigen Maschinen, welche für
gleichzeitige Parallelschaltung von Bogen- und Glühlampen, oder auch einer dieser
beiden Gattungen bestimmt sind, erhalten zur Erzielung constanter Klemmspannung eine
gemischte Wickelung, die sich auf alle 4 Elektromagnetschenkel vertheilt. Die dünnen
Drähte der Nebenschluſswickelung sind dann hinter einander, die starken Drähte der
Hauptwickelung aber parallel geschaltet. Der Anker hat einen bedeutenden Querschnitt
und ist aus mehreren Hundert ganz dünner Eisenblechscheiben gebildet, die durch
Papierzwischenlagen von einander getrennt sind und durch Bolzen zusammengehalten
werden. Auf dem Ringe befindet sich nur eine einzige Draht- bezieh. Kupferbandlage.
Hierdurch wird ein leichter und rascher Polwechsel bei der Drehung ermöglicht. Die
Seitenflächen des ringförmigen Magnetkörpers sind mittels durchbrochener Platten
abgeschlossen, so daſs sowohl die Wickelungen der Magnete, als auch der Anker gegen
äuſsere Beschädigung gesichert sind.
Zur Ableitung des Stromes sind nur zwei, unter einem bestimmten Winkel stehende
Bürsten nothwendig, da die entsprechenden zugehörigen Theile des Stromsammlers unter
sich entsprechend verbunden sind. Um die Bürsten leicht auf die neutrale Linie
einstellen zu können, was bei mehrpoligen Maschinen besonders wichtig ist, ist der
Bürstenträger aus zwei von einander getrennten Theilen hergestellt worden, die sich
sowohl gegen einander, als auch concentrisch zur Achse verschieben und durch Stellschrauben in den
gewünschten Lagen befestigen lassen. Bei richtiger Bürstenstellung erfolgt die
Stromabgabe, in Folge der geringen Windungszahl des Ankers und wegen des sehr
kräftigen magnetischen Feldes, beinahe funkenlos und ist dann die Abnutzung des
Stromsammlers und der Bürsten äuſserst gering.
Fig. 4., Bd. 267, S. 409 Die Leistungen dieser Maschinen sind sehr günstig, so gibt z.B. das
kleinste mit MDI bezeichnete Modell, dessen Gewicht
605k beträgt, bei 1000 Umdrehungen in der
Minute eine Stromstärke von 70 Ampère und 110 Volt Klemmenspannung, also einen
äuſseren elektrischen Effect von 7700 Volt-Ampère. Der warm gemessene Widerstand des
Ringes beträgt 0,04 Ohm, die Hauptwickelung der Magnete gibt 0,027 Ohm, die
Nebenschluſswickelung 23 Ohm, so daſs sich das elektrische Güteverhältniſs der
Maschine auf 90 Proc. berechnet. – Bei der oben angegebenen Umdrehungszahl beträgt
die lineare Geschwindigkeit der äuſseren Drahtlagen des Ringankers 15m in der Secunde, der Draht wird mit 3,5 Ampère
auf 1qmm beansprucht, während die Stromdichte in
der Hauptwickelung nur 2 Ampère und die in der Nebenschluſswickelung 2,06 Ampère
beträgt, so daſs sich die Maschine bei voller Beanspruchung und anhaltendem Betrieb
nur wenig erwärmt. Die Ringwickelungen enthalten 8k,5 Kupfer.,
es liefert also bei den angegebenen Verhältnissen 1k Kupfer 816 Volt-Ampère.
Die gröſseren Maschinen dieser Art erhalten 6 bis 8 Pole, und bei ihnen stellen sich
diese Verhältnisse noch günstiger.
Eine ganz ähnliche Construction wird auch von der Firma J.
Einstein und Comp. in München ausgeführt, deren im Querschnitt
quadratischer Ringanker durch 4 Magnete inducirt wird; die aus Schmiedeeisen
hergestellten Kerne derselben sind in das cylindrische Gehäuse der Maschine
eingegossen, welches zugleich mit der Grundplatte und den Lagern der Ankerwelle ein Guſsstück bildet. Die Maschine ist ebenfalls mit
gemischter Wickelung versehen (Textfig. 4).
Eine solche Maschine von 307k Gesammtgewicht, 0,11
Ohm Widerstand des Ankers, 0,055 Ohm bezieh. 29,0 Ohm Widerstand in der Haupt-
bezieh. Neben Wickelung ergab bei 1100 Umdrehungen in der Minute 100 Volt und 45
Ampère, wobei der elektrische Effect von 4500 Volt-Ampère mit einem Aufwände von
35k Kupfer erzeugt wurde (Centralblatt für Elektrotechnik, 1887 * S. 433).
(Fortsetzung folgt.)