Titel: | Tischhobelmaschine mit freier Arbeitsseite. |
Autor: | Pregél |
Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 161 |
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Tischhobelmaschine mit freier
Arbeitsseite.
Mit Abbildungen.
Tischhobelmaschine mit freier Arbeitsseite.
Langhobelmaschinen mit freier Arbeitsseite gewähren den besonderen Vortheil, daſs mit
kleinen Maschinen verhältniſsmäſsig groſse Werkstücke bearbeitet werden. Namentlich
ist dies bei jenen Hobelmaschinen leicht erreichbar, wo über das festgelegte
Werkstück die Schneidwerkzeuge laufen (vgl. Richards
1886 262 * 300).
Doch wird bei diesen Maschinen wegen der einseitigen Schlittenführung die
Schnittwirkung empfindlich herabgemindert, sofern man Anspruch auf möglichst genaue
Arbeit macht; nichtsdestoweniger können solche Seitenhobelmaschinen doch in Fällen
recht brauchbar sein, wo groſsbemessene Werkstücke nur an wenigen und noch dazu
schmalen Streifen behobelt werden sollen, wie dies bei getheilten Riemenscheiben u.
dgl. oft vorkommt.
Fig. 1., Bd. 267, S. 161 In Bezug auf Schnittwirkung günstiger gestellt sind zwar jene
Tischhobelmaschinen mit freier Arbeitsseite, bei welchen das auf einen Tisch
gespannte Werkstück sich gegen das auf einen frei vorragenden Arm gesetzte Werkzeug
bewegt, doch wird bei diesen durch eine einseitige Belastung leicht ein Ueberhängen
des Tisches der Breite nach um so eher zu befürchten sein, je gröſser das
Miſsverhältniſs zwischen Werkstück und Maschinenbettung ist. Ueberdies wird der
Vortheil, welchen die ruhige Lage des Werkstückes bietet, aufgegeben. Eine solche
Tischhobelmaschine ist nach American Machinist. 1887
Bd. 10 Nr. 28 * S. 5 von Detrick und Harvey in Baltimore ausgeführt,
welche sich gut bewähren soll. (Textfig. 1.)
An einer Langseite des Bettes ist ein breiter aufrechter Ständer angeschraubt, an dessen
lothrechter Seitenführung ein durch Gegengewichte entlasteter quer über den Tisch
reichender Rahmen wagerecht festzustellen ist, an welchem der Stichelsupport sich
verschiebt. Die Hauptbewegung wird mittels Schneckeneingriffes in der Zahnstange des
Tisches erhalten, während der raschere Rücklauf durch entsprechende Uebersetzung in
den Antriebsriemenscheiben hervorgebracht wird. Der Hubwechsel erfolgt durch
Anschlagknaggen an ein um senkrechte Achsen sich drehendes Hebelsystem, an welchem
die Riemengabeln angelenkt sind. Um das so störende, gleichzeitige Auflaufen beider
entgegengesetzt wirkenden Antriebsriemen auf ihre zugehörigen Festscheiben möglichst
zu verhüten, ist durch eine Vorrichtung Vorsorge getroffen worden, welche jener von
Seller's ähnlich ist Zum besseren Verstandniſs ist
diese in Fig. 2 dargestellt, woselbst der durch den
Anschlaghebel beim Hubwechsel in Schwingung versetzte Bogenquadrant mit groſser
Uebersetzung und auslösend die um selbstständige Bolzen drehbaren Riemengabeln nur
nach einander bewegt, so daſs niemals beide Riemen gleichzeitig auf Festscheiben
auflaufen.
Fig. 2., Bd. 267, S. 162
Pregél.