Titel: J. Robson und Pinkney's Gashammer.
Autor: Pregél
Fundstelle: Band 267, Jahrgang 1888, S. 12
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J. Robson und Pinkney's Gashammer. Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 3. Robson und Pinkney's Gashammer. Diese seit dem J. 1885 bekannten Hämmer befinden sich in den Cornwall Works in Birmingham in stetiger Verwendung und zeichnen sich durch die Billigkeit ihres Betriebes sehr vor den Dampfhämmern aus (vgl. Robson 1887 264 * 591). Auch sind Neuerungen an Gashämmern zu verzeichnen, die bei der Wichtigkeit dieses Werkzeuges für den Kleinbetrieb Beachtung verdienen. Nach der Revue générale des machines outils, 1887 * S. 77 ist bei den in Fig. 10 bis 14, Taf. 3 dargestellten Gashämmern der Explosionscylinder C auf dem Hammergestell derart hoch aufgesetzt, daſs die zum Hochheben des Hammerbärs dienende Doppelspiralfeder G zwischen der Kolbenstangenführung und dem Druckkolben D Platz findet. Durch zwei im Hammergestell vorgesehene Seitenöffnungen (Fig. 13) entweicht die beim Niedergang des Hammers verdichtete Luft aus dem Federgehäuse, während eine Spiralfeder Y die Hubbegrenzung des Hammers im Aufstieg mildert. An der oberen Hubstellung des Druckkolbens D tritt durch eine Oeffnung V in der Cylinderwandung Leuchtgas und Luft ein, deren Zufluſs durch einen Mischungshahn geregelt wird, wobei an dieser Oeffnung eine durch ein Kegelventil O verdeckte Zündflamme W die Explosion des Gasgemisches veranlaſst. Dieser Kegelverschluſs O wird durch einen Keil M zurückgestellt, welcher an der Steuerstange L angebracht ist, und nur in der tiefsten Lage derselben in Wirksamkeit tritt. An dieser Steuerstange L ist mittels eines Doppelhebels K ein Kolben A angelenkt, welcher die Aufgabe eines Steuerungsorganes oder eines Saugkolbens erfüllt. Ist nämlich der Handhebel X in die Lage 1 eingestellt, so liegt der Steuerkolben A beinahe am Druckkolben D auf, der Hammer befindet sich in seiner Ruhelage. Wird dagegen der Handhebel X nach 5 umgelegt, wobei der Vorsprung S als Anschlag dient, so schlieſst der Steuerkolben A in seiner Hochstellung die Austrittsöffnung R, saugt aber während seiner Bewegung beständig Gas und Luft an, welches den Raum zwischen den beiden Kolben A und D erfüllt. Sobald aber der Steuerkolben die Hubgrenze erreicht, wird durch den Keil M die Zündflamme freigelegt, die Explosion des Gasgemisches und der Niederfall des Druckkolbens D mit dem Hammerbär C1 veranlaſst, während durch die beiden Kolbenventile II eine vollständige Druckausgleichung am Steuerkolben herbeigeführt wird. Erfolgt nun die Umsteuerung, also die Niederführung des Steuerkolbens A, so wird die Oeffnung R für den Austritt der Explosionsgase frei, welche durch den sich wieder erhebenden Hammerkolben förmlich ins Freie gepreſst werden. Es muſs daher der Mischungshahn für die Einströmung mit einer Rückschlagklappe versehen sein. Um aber eine Aenderung der Schlagstärke des Hammers herbeizuführen, kann dieses wohl nicht durch eine geringere Hubhöhe des Steuerkolbens erreicht werden, was offenbar einer, der kleineren Füllung zukommenden, kleineren Gasmenge entsprechen würde, weil der Entzündungsmoment von der Höchststellung des Steuerkolbens A, bezieh. der Tieflage des Ausrückkeiles M abhängt und eine Aenderung nicht thunlich erscheint. Deshalb wird zwar das zu einem vollen Hub gebrauchte Gasgemisch zugeleitet, dieses aber während oder gleich nach der Explosion in einem gröſseren Raum expandirt, wodurch natürlich der Mitteldruck geringer, dementsprechend die Schlagstärke schwächer wird. Zu diesem Behufe wird der Cylinderraum unter dem Steuerkolben durch eine Oeffnung U mittels eines Seitenrohres in Verbindung mit einem geschlossenen Raum Z im Hammergestell gebracht, diese Zuleitung aber durch ein Ventil H geregelt, dessen Stange durch das Zwischenrohr auf einen Handhebel N sich stützt. Hiernach würde für jede Schlagstärke immer die gleiche Gasmenge gebraucht, was aber nur ausnahmsweise gebraucht und bei der Billigkeit des Betriebsmittels bedeutungslos erscheint. Textabbildung Bd. 267, S. 14 Einen Gashammer mit Fuſshebelsteuerung stellt Fig. 13 und 14 dar, worin XT der Tritt für die Hubsteuerung des Kolbens A, und R1 der Tritthebel für Regelung, bezieh. Abminderung der Schlagstärke ist. In dem in der Textfigur gezeichneten Indicatordiagramme stellt die vollgezogene Linie a die Expansionscurve einer, in einer kalten Maschine stattgehabten, Explosion dar, während die strichpunktirte Linie b ein Arbeitsdiagramm darstellt, welches bei angewärmtem Cylinder nach 200 Schlägen aufgenommen worden ist. Der mittlere Druck stellt sich auf pm = 1,57, bezieh. 1k/qc,42. Da nun das Hammergewicht 36k beträgt, der Cylinderdurchmesser von 179mm eine Kolbenfläche von 250qc ergibt, der Hammerkolben 152mm, der Steuerkolben 127mm Hub besitzt, so folgt daraus ein Arbeitsvermögen von 56 bezieh. 50km für jeden einzelnen Hub. Der Gasverbrauch stellt sich daher bei einem annähernden Mischungsverhältniſs von 10 : 1, Luft zu Leuchtgas auf 30l für 100 Hübe, woraus je nach den örtlichen Gaspreisen der Betriebsaufwand dieses Gashammers leicht berechnet werden kann. Pregél.

Tafeln

Tafel Tafel 3
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