Titel: | Ueber die Bestimmung von Arsen in Pyriten. |
Autor: | P. N. |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 523 |
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Ueber die Bestimmung von Arsen in
Pyriten.
Ueber die Bestimmung von Arsen in Pyriten.
Das gewöhnliche Verfahren zur Bestimmung von Arsen durch Schmelzen mit Salpeter und
Soda, Fällen von arsensaurem Silber und Titriren nach der Methode von Volhard liefert in den meisten Fällen genaue Endzahlen.
Es hat aber den Nachtheil, daſs bei Vorhandensein von Phosphorsäure diese leicht
mitbestimmt wird. Auch die Bestimmung kleiner Mengen Arsen, wie sie in Pyriten
vorkommen, bietet nach diesem Verfahren Schwierigkeiten wegen der groſsen Menge
vorhandener Alkalisalze und der Löslichkeit von Silberarseniat in
Ammoniumnitrat.
Wie J. Clark im Journal of the
Society of Chemical Industry, 1887 Bd. 6 S. 352 mittheilt, werden beim
Arbeiten nach folgendem Verfahren diese Schwierigkeiten fast ganz beseitigt: 3g Pyrit werden in einem offenen Platintiegel mit
dem vierfachen Gewicht einer Mischung von. gleichen Theilen arsenfreiem Aetznatron
und Magnesia 10 Minuten lang ziemlich schwach erwärmt. Dann wird in heiſsem Wasser
gelöst, filtrirt und ausgewaschen. Das grüne Filtrat säuert man mit Salzsäure an,
wobei Schwefelwasserstoffentwickelung stattfindet; dann wird gekocht und zur
völligen Fällung von Arsensulfid noch etwas Schwefelwasserstoff eingeleitet. Der
Niederschlag wird auf einem Filter ausgewaschen, mit Ammoniak gelöst, die Lösung zur
Trockene verdampft, der Rückstand mit etwas Salpetersäure behandelt und nun das
Arsen mit Magnesiamischung gefällt oder nach Volhard
titrirt. Mittels dieses Verfahrens kann noch 0,03 Proc. Arsen bestimmt werden,
während nach der gewöhnlichen Methode durch Schmelzen mit Salpeter Arsen in Pyrit,
Welcher weniger als 0,1 Proc. enthält, nicht nachgewiesen werden kann.
Nach einem anderen neuen Verfahren, welches ebenfalls Clark ausgearbeitet hat, schlieſst man eine gewogene Menge Pyrit (etwa
1g,7) durch 1stündiges Erwärmen mit dem 6
fachen Gewicht der Mischung von Magnesia und Natron auf. Die aufgeschlossene, jedoch
nicht geschmolzene Masse bringt man trocken in einen Kolben, befeuchtet mit Nasser
und fügt etwa 70cc Salzsäure zu und spült den
Platintiegel, in Welchem die Aufschlieſsung vorgenommen wurde, mit etwas Salzsäure
nach. Dann wird der Kolben mit einem kleinen Glaskühler verbunden und ein bis in die
Flüssigkeit reichender Scheidetrichter eingesetzt. Durch diesen läſst man nun
langsam eine Lösung von Kupferchlorür in starker Salzsäure einflieſsen. Dann
destillirt man vorsichtig während 1 Stunde und fängt die entweichenden Dämpfe von
Chlorarsen in Wasser auf. Nach dieser Zeit fügt man etwas Salzsäure zu und
destillirt weiter eine halbe Stunde. Nun ist es rathsam, sich, nach Zufügen von
weiterer Salzsäure und Vorlegen von frischem Wasser, zu überzeugen, ob alles Arsen
ausgetrieben ist. Wenn dies der Fall, so fällt man das Arsen im Destillat mit
Schwefelwasserstoff, wäscht den Niederschlag auf einem Filter aus und titrirt, bei
Gegenwart von viel Arsen, mit Jod oder wägt das Sulfid, wenn nur geringe Mengen Arsen vorhanden sind.
Auch zur Bestimmung von Arsen in metallischem Kupfer läſst sich dieses Verfahren von
Clark leicht anwenden. Dasselbe ist das schnellste
bis jetzt bekannte Verfahren zur Bestimmung von Arsen und es liefert nach
zahlreichen Belegen von Clark sehr genaue Endzahlen.
Auch im gewöhnlichen Aetznatron des Handels läſst sich mit demselben Arsen
nachweisen (vgl. auch 1886 261 212 und 1887 266 190).
P.
N.