Titel: | Zerkleinerungs- und Mahlmaschine mit schwingendem, walzenförmigem, stehendem Mahlstein; von Julius Roemheld in Mainz. |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 16 |
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Zerkleinerungs- und Mahlmaschine mit
schwingendem, walzenförmigem, stehendem Mahlstein; von Julius Roemheld in
Mainz.
Mit Abbildung auf Tafel
3.
Roemheld's Zerkleinerungs- und Mahlmaschine.
Diese Zerkleinerungs- und Mahlmaschine (* D. R. P. Kl. 50 Nr. 39 724 vom 31. Oktober
1886) besteht aus einem dem Läufer einer Kollermühle ähnlichen Mahlstein a (Fig. 17), der in seinem
unteren Theile von einem trogartigen Behälter b
umschlossen ist, dessen Bodenfläche nach einem etwas gröſseren Radius gekrümmt ist,
als die Umfangsfläche des Mahlsteines; hierdurch werden zu beiden Seiten des
Mahlsteines keilförmige Oeffnungen c gebildet, über
welchen sich Trichter zur Zuführung des Mahlgutes befinden. Der Mahlstein ist mit
einer wenig excentrisch, etwas unter seiner Mitte liegenden Achse und einem radialen
Arm d versehen, an dessen äuſserem Ende eine
Kurbelstange e angreift, um den Mahlstein in eine
schwingende Bewegung zu versetzen. Hierdurch werden die vorerwähnten keilförmigen
Zwischenräume c zu beiden Seiten des Mahlsteines
abwechselnd erweitert und verengt, und auf das Mahlgut eine ähnliche Wirkung des
Brechens, wie durch den Maulbrecher ausgeübt, welche Wirkung aber durch die
gleichzeitige achsiale Verschiebung der beiden Druckflächen gegen einander, und die
daraus entstehende Wirkung des Zerreibens noch verstärkt wird. Das Mahlgut wird
durch die Bewegung des Mahlsteines, und durch sein eigenes Gewicht immer tiefer in
die keilförmigen Zwischenräume hineingezogen und dabei immer feiner zermalmt, um
endlich durch die im tiefsten Punkt des Trogbodens angebrachte Oeffnung f abzuflieſsen.
Um die Maschine vor Beschädigungen durch die mit dem Mahlgut in dieselbe etwa
eindringenden harten Körper zu bewahren, werden die die Achse des Mahlsteines
tragenden Lager entweder in nach oben offene Führungen, oder, wie in der Zeichnung
angedeutet ist, in eine mit Gelenkachse versehene Gabel g gelegt, so daſs der Mahlstein sich heben kann. Der für verschiedene
Sorten Mahlgut etwa erforderliche gröſsere oder geringere Druck wird durch
Vergröſserung oder Verminderung des Mahlsteingewichtes oder, wie in der Zeichnung
angedeutet ist, durch Federdruck erzielt. Ebenso ist, entsprechend dem zu
verarbeitenden gröberen oder feineren Mahlgut, die Excentricität der Mahlsteinachse,
sowie der Krümmungshalbmesser für den Boden des Mahltroges gröſser oder kleiner zu
nehmen.