Titel: | F. Löwenfeld's Tränkapparat für Eisenbahnschwellen. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 559 |
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F. Löwenfeld's Tränkapparat für
Eisenbahnschwellen.
Mit Abbildung.
Löwenfeld's Tränkapparat für Eisenbahnschwellen.
Zur Ermöglichung eines fortlaufenden beständigen
Betriebes bei Apparaten zum Durchtränken von Eisenbahnschwellen (vgl. Chaligny 1886 260 * 75) hat
F. Löwenfeld in Wien (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 34577
vom 3. Juli 1885) eine Reihe von Tränkkesseln
angeordnet, welche einen Vordertheil mit Stutzen und Röhren zum Anschlusse an den
Dampfkessel, die Pumpen zur Förderung des Tränkmittels und zur Aussaugung der Luft
und einen auf Schienen beweglichen Hintertheil zur Aufnahme der Schwellen besitzen.
Die Schwellen sollen zunächst mit Dampf ausgelaugt, dann die Luft im Kesselräume
verdünnt und endlich die Tränkflüssigkeit eingeführt werden. In den Kesseln der
ganzen Reihe wird nun die Arbeit so geleitet, daſs in jedem der Kessel ein anderer
dieser Vorgänge zur gleichen Zeit ausgeführt wird.
Bei der nachstehend veranschaulichten Einrichtung, welche bloſs
einen der Sättigungskessel zeigt, ist angenommen, die Durchtränkung erfolge mit Chlorzinklösung, in welchem Falle die Schwellen in der
Regel während einer Stunde mit Dampf von 1at,5
Ueberdruck ausgelaugt werden, worauf man die Kessel durch eine weitere Stunde bis zu
einer Luftverdünnung von 60cm Quecksilbersäule
auspumpt, um die Hölzer schlieſslich während 3 Stunden bei 7at Druck mit der Chlorzinklösung zu behandeln.
Textabbildung Bd. 264, S. 560
Da die Gesammtdauer dieser Behandlung 5 Stunden beträgt
und in einem Kessel beständig das Entleeren der gesättigten Schwellen und die
Neubeschickung stattfindet, sind sechs Kessel vorhanden; in einem derselben wird
gedämpft, aus einem die Luft ausgepumpt und in drei anderen findet in jedem
gegebenen Zeitraum das Durchtränken durch die erste, zweite oder dritte Stunde
statt, während der sechste Kessel sich zum Entleeren oder Beschicken auf dem
Schwellenlagerplatze befindet. In jeder Stunde läſst man durch entsprechendes
Stellen der Ventile die Sättigungsflüssigkeit aus dem Kessel, in welchem sie bereits
durch 3 Stunden eingewirkt hat, in jenen treten, in welchem das Auspumpen
stattgefunden hat, während man den Dampf aus dem ersten Kessel der Reihe in den
frisch beschickten treten läſst, der hierauf mit dem Dampfkessel selbst verbunden
wird. Bei Beginn der dritten Stunde wird der Kessel, in welchem das Auspumpen
beendet ist, aus dem Behälter L mit Tränkflüssigkeit
gefüllt.
Es sind zwei Pumpen vorhanden, deren jede Saug- und
Druck-Windkessel besitzt: eine Kaltwasserpumpe, welche
den Zweck hat, den Wasserbehälter M und den Behälter
L für die Tränkflüssigkeit mit dem nöthigen Wasser
zu versorgen; das Saugrohr dieser Pumpe führt dem entsprechend nach irgend einem
Wasservorrathsbehälter. (Bei natürlichem Wasserzuflusse wird diese Pumpe
entbehrlich.) Das Saugrohr der Preßpumpe wird durch
einen Schlauch mit dem Behälter L verbunden, so daſs
man die Tränkkessel mit der Flüssigkeit desselben füllen und dann die Flüssigkeit
unter Druck zu setzen vermag.
Die aus Stahlblech hergestellten cylindrischen Tränkkessel sind
liegend angeordnet und aus einem unbeweglichen Vordertheil K und einem beweglichen Rücktheil K1 zusammengesetzt. Die unbeweglichen Vordertheile
oder Deckel sämmtlicher Kessel stehen durch Ventile mit den Röhren N, O, P, R und S in
Verbindung, von welchen die Röhren N und O nach der Luftpumpe bezieh. der Preſspumpe führen,
während das Rohr H die Verbindung mit dem Dampfdome und
das Rohr S mit dem Behälter L herstellt; die Leitung P dient zum
Einlassen von Luft in die Kessel. Das Ventil, welches die Verbindung zwischen dem
Tränkkessel und dem zur Luftpumpe führenden Rohre N
vermittelt, ist ein Schwimmerventil und mit einem Lufthahne versehen, welches den
Zweck hat, die Flüssigkeit einfach aus einem Kessel in den anderen hinübersteigen
lassen zu können; dazu wird aus dem zu füllenden Kessel die Luft gesaugt, während
man an dem zu entleerenden Kessel den Lufthahn und an beiden Kesseln die Leitung S öffnet. Sobald die übersteigende Flüssigkeit den
Schwimmer erreicht und hebt, sperrt dieser die Verbindung nach der Luftpumpe ab.
Jeder Kesseldeckel ist mittels zweier Sättel mit den Schienen fest
verbunden, auf welchen die Kesselhintertheile K1 beweglich sind. Diese Kesselräume dienen zur
Aufnahme der Schwellen, welche lose, d.h. ohne Wagen, eingeschichtet werden. Jeder
dieser Hintertheile ruht auf Rädern mit Spurkränzen, welche auf kurzen Geleisen
laufen, wobei die Kessel von diesen kurzen Geleisen mittels einer Schiebebühne Z auf das nach dem Schwellenlagerplatze führende
Geleise geschafft werden können. Der Boden des Kesselhintertheiles K1 ist gewölbt, während
sein vorderes, offenes Ende eine Flansche mit Feder zur Verbindung mit dem
Vordertheile K besitzt. Diese Verbindung geschieht
durch einen um einen Drehbolzen drehbaren und mit einem Schraubengewinde versehenen
Haken, der mittels einer Schraubenmutter je nach Bedarf angezogen und gelockert
werden kann. Auſsen ist der Kesselhintertheil K1 mit einem isolirenden Mantel umgeben.