Titel: | E. J. Homan's Zeugdruckapparat mit abwechselnd arbeitenden Druckwalzen. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 436 |
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E. J. Homan's Zeugdruckapparat mit abwechselnd
arbeitenden Druckwalzen.
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 26.
Zeugdruckapparat mit abwechselnd arbeitenden
Druckwalzen.
Wenn ein Druckmuster sich nicht in kurzen Entfernungen wiederholt, so daſs der sogen.
Rapport, d. i. die ganze Länge der immer wiederkehrenden Zeichnung, sich aus zwei
oder mehreren noch dazu verschieden langen Theilen zusammensetzt, so läſst sich der
Druck mittels einer Musterwalze nicht gut ausführen, da deren Durchmesser zu groſs
ausfallen würde. Für solche Fälle, welche namentlich beim Bedrucken von Fenstervorhängen, Läuferteppichen, ferner von Tapeten u. dgl. vorkommen, ist ein von E. J. Homan in Bowdon, England (vgl. * D. R. P. Kl. 8
Nr. 35793 vom 7. Februar 1885) angegebener Walzendruckapparat (Fig. 10 und 11 Taf. 26)
bestimmt; beistehend ist die Art der mit demselben zu druckenden Muster
veranschaulicht, welches aus zwei Theilen, einem viereckigen Vollmuster und einem
Randstreifenmuster zusammengesetzt ist; jedes dieser verschiedenen Muster wird in
einer Walze eingearbeitet und diese beiden Walzen kommen dann abwechselnd in
Thätigkeit.
Textabbildung Bd. 264, S. 436Die beiden Musterwalzen C und D lagern schräg geneigt gegen die eigentliche
Druckwalze B, über welche der zu bedruckende Stoff
gelegt ist, der durch die Walze B mitgenommen und unter
den Musterwalzen weggeführt wird. Die letzteren sind gegen die Walze B in Schlitzen des Maschinengestelles verschiebbar
gelagert, so daſs sie je nach ihrer Thätigkeit mit dem laufenden Stoffe in Berührung
sind oder von demselben abgestellt werden können. Das Anstellen der Musterwalzen zum
Drucke vermitteln die erhöhten Theile von Curvenscheiben, welche auf den Wellen F1 und F2 sitzen und auf
Gleitklötze K bezieh. mittels der Stellschrauben L auf die Walzenlager wirken. Zum Abstellen der
Musterwalzen dienen kräftige, unter die Lager gelegte Federn M.
Die richtige Aufeinanderfolge des Arbeitens der beiden Musterwalzen wird nun dadurch
erzielt, daſs die Wellen F1 und F2 von
der Walze B aus mittels der durch die Rolle H anspannbaren Kette F
getrieben werden. Die Durchmesser der drei Walzen B, C
und D und die Zähnezahlen der Kettenräder für dieselben
haben für ein gegebenes Muster in einem bestimmten Verhältnisse zu einander zu
stehen. Die Musterwalzen
D und C werden nicht bloſs
von dem zu bedruckenden Stoffe durch Reibung mitgenommen, sondern unmittelbar von
der Walze B aus durch Räderübersetzungen G, E bezieh. G1
E1 getrieben. Damit nun
die abgestellte Musterwalze sofort beim Auseinandertreten der Räder stehen bleibt
und ihre ruhige Lage für einen genauen Einfall bei der Wiederholung ihres Druckes
beibehält, sind an den Rädern G bezieh. G1 der Dauer des
Stillstandes entsprechend lange glatte Bogenstücke O
angebracht, auf welchen dann Nasen N an den Rädern E bezieh. E1 schleifen. Wie hier für zwei Musterwalzen läſst
sich ein solcher Apparat auch für drei und mehr abwechselnd druckende Musterwalzen
einrichten.