Titel: Windumsteuerung bei Staubfängern durch einen in die Windleitung eingebauten Windmotor.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 117
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Windumsteuerung bei Staubfängern durch einen in die Windleitung eingebauten Windmotor. Mit Abbildungen auf Tafel 9. [Windumsteuerung bei Staubfängern durch einen in die Windleitung eingebauten Windmotor.] Die Reinigung der Filterflächen von Staubfängern, wie sie z.B. in der Müllerei (vgl. 1886 259 * 388) ausgedehnte Verbreitung gefunden haben, sucht man in der neueren Zeit dadurch herbeizuführen, daſs ein Strom reiner Luft in dem zur Filtrationsrichtung entgegengesetzten Sinne durch die Filterflächen getrieben wird. Während nun bisher die hierzu erforderlichen Mechanismen durch ein von auſsen zugeführtes Bewegungsorgan angetrieben wurden, benutzt Moritz Martin in Bitterfeld (* D. R. P. Kl. 27 Nr. 37783 vom 2. März 1886) den in dem Apparate vorhandenen Windstrom als Kraftquelle, indem er in den betreffenden Windkanal ein Windrad einbaut und dieses als Motor für den Umsteuerungsmechanismus verwendet. Bleibt der Wind ström sowohl in dem Zuführungskanale für Staubluft, wie in dem Abführungskanale der reinen Luft unveränderlich, so kann das Windrad in den einen oder den anderen Kanal gelegt werden, anderenfalls jedoch nur in denjenigen Kanal, in welchem stetige Strömung vorhanden ist. Der von M. Martin angegebene Apparat ist in Fig. 5 und 6 Taf. 9 zur Darstellung gebracht. In dem Gehäuse B ist im Anschlusse an den Windabzugskanal C das Windrad A angeordnet; das Schneckenvorgelege D überträgt die Bewegung des Windmotors auf die Achse E, von wo aus die weitere Fortpflanzung des Antriebes auf die Achse m des Umsteuerungsmechanismus durch die Schnecke F erfolgt. Diese Anordnung bildet übrigens keinen Theil der vorliegenden Erfindung und kann beliebig ausgeführt werden. Der in der Zeichnung beispielsweise angegebene Umsteuerungsmechanismus besteht in Folgendem: Auf der Achse m sind die drei Curvenscheiben u, t und r angebracht, von denen die mittlere (t) in Verbindung mit der Feder o die gleichzeitige Verstellung der 3 Schieber f bis f2 bewirkt, die obere (n) im Vereine mit der Feder o1 den Schieber f3 bewegt und die untere (r) zusammen mit der Feder o2 die Klappe q schlieſst und öffnet. Hierdurch wird der erlangte Wechsel in der Richtung der durch die Filterflächen a und b hindurchgehenden Luftströme erzielt. Durch den Betrieb mittels des Windmotors A wird der Staubfänger von jeder Triebwerksanlage unabhängig, so daſs derselbe an allen Orten aufgestellt werden kann, wo sich die erforderlichen Rohrleitungen anbringen lassen. Ein fernerer Vortheil dieser Betriebsart besteht darin, daſs die Zeiträume, in welchen die Umsteuerung des Windes erfolgt, um so kürzer ausfallen, je gröſser die Geschwindigkeit des Windstromes ist.

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