Titel: | Ueber Lastenhebmaschinen; von Prof. H. Gollner in Prag. |
Autor: | H. Gollner |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 97 |
Download: | XML |
Ueber Lastenhebmaschinen; von Prof. H. Gollner in Prag.
(Patentklasse 35. Fortsetzung des Berichtes Bd.
263 S. 401.)
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 7, 12 ff.
H. Gollner, über Lastenhebmaschinen.
Die Dampfkrahne kommen hauptsächlich in folgenden
Hauptformen vor: als reine Drehkrahne, als rollende Drehkrahne, ferner als
schwimmende Hebekrahne mit fester oder veränderlicher Ausladung und endlich als
Laufkrahne, bei welchen der Krahnwagen zum Ausladekrahn (Drehkrahn) ausgebildet ist.
Die Dampfkrahne sind mit Dampfmaschinen ausgerüstet, welche mit Hilfe von vollkommen
eingerichteten Triebwerken und Zwischenhebmaschinen Kraft und Bewegung behufs
Förderung der Lastgröſsen und Bewegung des Krahnes zu entwickeln haben. Diese
Dampfmaschinen werden zweckmäſsig als Zwillingsmotoren ausgeführt, deren Hauptwellen
entweder die einsinnige, oder auch die doppelsinnige Drehbewegung erhalten; im
ersteren Falle muſs das Zwischentriebwerk mit besonderen Auslös- und Einlös- wie mit
Umkehreinrichtungen versehen werden, um die Senkung und Hebung der Förderlast, sowie
deren Horizontalverschiebung nach den gegebenen zwei Hauptrichtungen durchführen zu
können; im letzteren Falle ist die Kraftmaschine mit Steuerungseinrichtungen
versehen, welche die Umkehrung der Drehbewegung der Maschinenwelle veranlassen.
Bei vollkommenen Hebmaschinen dieser Art wird die Kraftmaschine zur Durchführung
sämmtlicher Bewegungen der Förderlast wie des Krahngerustes ausgenutzt und jeglicher
Handbetrieb erscheint ausgeschlossen. Der Motor ist je nach dem Typus der
Hebmaschine entweder unmittelbar mit dem Krahngeruste in Verbindung, oder auch erst
durch ein Zwischentriebwerk mit demselben in mechanischen Zusammenhang gebracht. Die
verwendeten Dampfkessel erhalten hohe Betriebsspannungen, um möglichst knapp
bemessene Maschinenanordnungen zu erreichen.
In den meisten Anwendungsfällen sind die Dampfkrahne wegen der benutzten
Zwischenhebmaschinen solche von mittelbarer Wirkung, wodurch der Wirkungsgrad der
eigentlichen Hebmaschine nicht unwesentlich vermindert wird. Die unmittelbar
wirkenden Hebmaschinen an Dampfkrahnen sind trotz ihrer anerkannten Vortheile
selten. Der Techniker, 1885 * S. 13 beschreibt die
Anordnung und Verwendung von unmittelbar wirkenden
Dampf- (und Preſswasser-) Krahnen für
Blechwalzwerke und Gieſsereien, welche von Craig Ridgway und
Sohn in Coaterville gebaut werden. Das Wesentliche der durch Einfachheit
und Billigkeit hervorragenden Anordnung besteht in der Ausnutzung eines senkrechten
Dampf- (Preſswasser-) Cylinders, welcher, auf einem Laufwerke ruhend, längs des
Auslegers eines Werkstättenkrahnes bewegt werden kann und zugleich durch Bethätigung
des zugehörigen Dampf-(Preſswasser-) Kolbens mittels des Kolbengestänges zur Hebung
und Senkung von Lasten
ausgenutzt wird. Dampf (oder Preſswasser) wird am unteren Cylinderende mittels eines
elastischen Schlauches zugeführt, der in ein steifes Rohr übergeht, welches wieder
in der Drehachse der Krahnsäule gelagert ist. Eine passend eingerichtete
Steuervorrichtung vermittelt die Zu- und Abströmung des Dampfes (Preſswassers) für
den Treibcylinder. Zu bemerken ist, daſs bei solchen Anordnungen sämmtliche Ketten
und Zwischenhebmaschinen, wie Rollen, Flaschenzüge und Haspel, überflüssig werden
und hierin ein wesentlicher Vortheil der unmittelbaren Hebemethode gelegen ist.
Ein sehr vollkommen eingerichteter Dampfkrahn als reiner Drehkrahn für 40t Förderlast ist nach Armengaud's Publication industrielle, 1884 Bd. 29 * S. 105 in der
Gieſserei der Société des Ateliers de la Chaléassière
bei St. Etienne (Loire) von Biétrix und Comp. im
Betriebe. Daselbst befinden sich vier Kupolöfen zum Schmelzen von 25t Roheisen, ferner zwei Handkrahne für 3t und drei groſse Dampfkrahne, zwei für 15t, einer für 40t
Förderlast, letztere um mittelgroſse und groſse Werkstücke zu bewältigen.
Fig. 1 bis
8 Taf. 7
lassen die wesentliche Einrichtung des 40t-Dampfkrahnes vollständig erkennen. Das Gerüst des Krahnes ist aus genieteten
Eisenträgern von I-förmigem Querschnitte hergestellt. Alle Gerüsthaupttheile, wie
Krahnsäule, Ausleger und Strebe, bestehen aus zwei solchen in bestimmter Entfernung
gehaltenen Trägern, deren Verbindung zum ganzen Krahngerüste in sorgfältiger Weise
ausgeführt ist. Die beiden Träger der Strebe sind „geknickt“, um den
Uebergang von der gröſseren Entfernung der beiden die Krahnsäule bildenden I-Träger
zu den beiden näher an einander gesetzten Trägern des Auslegers erreichen zu lassen.
Die an den Enden der Krahnsäule angeordneten guſseisernen Kästen P nehmen die Drehzapfen des Krahnes auf, von welchen
der untere in der Grundplatte C seine Lagerung findet.
Der obere Krahnzapfen kann sich in senkrechter Richtung in seinem Lager verschieben,
um einer etwaigen (in dem vorliegenden Falle vorauszusehenden) Senkung der
Grundplatte C folgen zu können; derselbe ist hohl, um
sowohl den Zu- wie Abdampf der Krahndampfmaschine entsprechend leiten zu können, und
zu diesem Zwecke mit Rohrleitungen d und d1 in Verbindung
gesetzt. Die Einzelheiten für diese Dampfzu- und -Ableitung sind aus Fig. 1 und 2 sofort ersichtlich.
Der Krahn wird durch eine Zwillingsmaschine A, A1 getrieben, deren Hauptwelle eine einsinnige
Drehung erhält, von welcher sämmtliche Bewegungen der Förderlast sowie des
Krahngerüstes abgeleitet werden. Die Maschinen welle trägt an den beiden Enden
fliegende Kurbelscheiben e1, welche zugleich als Riemenscheiben dienen, und ist zwischen denselben
mit zwei Aus- und Einlös- wie Umkehrmechanismen versehen, deren bekannte Einrichtung
aus Fig. 3 und
4 näher zu
entnehmen ist. Die Einrichtung I1 wird zur Bethätigung des eigentlichen Krahnhaspels
ausgenutzt, welcher aus
dem Wurmrade G sammt Kettenrad g und der Schraube f1 besteht. Die übereinstimmende Einrichtung I wird nach Fig. 2 und 3 zur Drehung des ganzen
Krahngerüstes mittels des Schraubenvorgeleges f2, f3 und des Hohlstirnrades C1 in Eingriff mit c1 verwendet.
Für die Lasthebung und Senkung wird die Laschenkette benutzt, deren Kraft- und
Leerstränge aus Fig.
2 zu erkennen sind; als Zwischenhebmaschine ist lediglich eine Kraftrolle
(Kettenrad) angeordnet, zu welcher behufs Kraftleitung noch mehrere aus Fig. 2
ersichtliche Leitkettenräder gehören. Die Verschiebung der Förderlast längs des
Krahnauslegers V erfolgt unter Verwendung einer
flachgängigen Bewegungsschraube v, deren Mutter v1 in einem Querstücke
B des Laufwagens (Fig. 8) versenkt ist.
Behufs Reinigung der Schraubengänge vor Einlauf in die Schraubenmutter sind Kämme
angebracht.
Die Bewegungsschraube v wird von der Krahndampfmaschine
A, A1 aus mittels
der beiden Riemen M, welche einerseits über die
Kurbelscheiben e1,
andererseits über die Riemenscheiben h1 geschlungen sind, ferner unter Verwendung der aus
Fig. 7
ersichtlichen Kuppelungsvorrichtung H am oberen Ende
der Krahnsäule bethätigt. Die Trieb welle i2 (Fig. 5 und 6) bewegt das Spiralrad
i1
, um eine Verschiebung der Hülse h, welche die Kegelreibungsräder H1 trägt, zu
erreichen.
Das Eigengewicht des beschriebenen 40t-Krahnes ist
mit 42t veranschlagt. Die Ausladung desselben kann
zwischen den Grenzen von 8m,7 und 2m,9 geändert werden, wobei die Länge der
Krahnsäule 9m,1 erreicht.
Im Engineering, 1885 Bd. 40 * S. 564 ist über einen
60t-Dampf-Drehkrahn berichtet, welcher für den Hafen zu Glasgow von G. Russell und Comp. in Glasgow construirt wurde.
Dieser trotz der gewaltigen Abmessungen des Krahngerüstes durch Einfachheit in
Anlage und constructiver Durchführung hervorragende Krahn ist in gewissem Sinne zu
den Scherenkrahnen zu zählen und bestreicht bei einem Drehwinkel von nahe 270° und
von rund 11m Halbmesser eine Bogenlänge von 52m. Der Unterbau des mächtigen Krahnes ist in
besonderer Weise durchgeführt. Zunächst ruht das untere Lager der Krahnsäule,
welches an der Verbindungsstelle der Fuſsstreben liegt, auf einem Steinblocke,
während für das obere Lager derselben Krahnsäule an der Vereinigungsstelle zwei
Diagonalzugbalken dienen, deren Füſse mit den äuſsersten Enden der erwähnten
Fuſsstreben in gelenkige Verbindung gebracht sind. Das Ende dieser Fuſsstreben ruht
gleichfalls je auf einem mächtigen Steinblocke, so daſs die Feststellung des
Krahngerüstes in der solidesten und einfachsten Weise durchgeführt erscheint. Die
ihrerseits wieder entsprechend fundirten Steinblöcke nehmen die Fundamentschrauben
zur Befestigung der Fuſsstreben an den drei Stellen auf; die Entfernung der
Steinblöcke, zwischen welchen Bahngeleise ausgeführt sind, erreicht 4m,25. Die bewegliche Strebe, deren Fuſsstück mit
dem unteren Ende der
Krahnsäule drehbar verbunden ist, hat eine Länge von 18m,24 und erreicht eine gröſste wagerechte Ausladung von 10m,5. Die Zwischenhebmaschine besteht aus einem
vierrolligen Kettenflaschenzuge, welcher von dem einen der beiden Haspel bewegt
wird, wenn es sich um eine Hebung oder Senkung der Last handelt. Die Veränderung der
Ausladung wird durch den zweiten an der Krahnsäule angeordneten Haspel mit Hilfe
eines vierrolligen Kettenflaschenzuges als Zwischenhebmaschine erzielt. Beide Haspel
können jeder für sich oder gleichzeitig durch die gleichfalls auf der Krahnsäule
angeordnete Krahndampfmaschine in Betrieb gesetzt werden, welche den Dampf aus einem
auf der Maschinenbühne stehenden Röhrenkessel erhält. Durch passende
Zwischenmaschinen wird sowohl die selbstständige Förderung der Last oder Bewegung
der Krahnsäule, als auch eine beliebige Verbindung dieser Hauptbewegungen
erreicht.
Textabbildung Bd. 264, S. 100Der von L. Stuckenholz in Wetter a. d. Rh.
ausgeführte 60t
-Dampf-Drehkrahn
für die holländische
Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Rotterdam, welcher in Fig. 11 Taf. 7 skizzirt,
ausführhlich jedoch im Engineering, 1884 Bd. 37 * S.
308 bezieh. im Praktischen Maschinen-Constructeur, 1884
* S. 232 dargestellt ist, hat eine feste Ausladung von 17m,65. Das Krahngerüst, in welchem die Strebe eine
Länge von 21m,75, der Hauptausleger eine Länge von
20m,65 erreicht, ruht auf einem Grundrahmen
von 8m Durchmesser, welcher aus Blechen
zusammengesetzt ist und sich mit seinem stählernen Centralzapfen in dem Kammlager
bewegen kann, das in der gleichfalls central angeordneten Grundplatte von rund 2m Durchmesser angeordnet ist. Der Grundrahmen G nimmt die liegende Zwillingsdampfmaschie M zum Betriebe des ganzen Krahnes auf, welche durch
Zwischentriebwerke mit dem Krahnhaspel H verbunden ist.
Dieser Haspel trägt auf der Hauptwelle ein Kettenrad für die als Gelenkkette
ausgeführte Lastkette und mehrere Stirnradvorgelege, um verschieden groſse Lasten
mit vortheilhafter Geschwindigkeit fördern zu können. Lasten bis 17l,5 Gewicht erhalten nämlich unter Anwendung von
drei tragenden Kettensträngen eine Geschwindigkeit von 1m,4 in der Minute; die einfache Kette fördert sie mit 2m,1 bezieh. 3m,9
Geschwindigkeit im lothrechten Sinne. Lasten bis 60l werden mit 3facher Kette mit 0m,7
Geschwindigkeit gehoben; desgleichen kann die Drehgeschwindigkeit des Gerüstes
innerhalb der Grenzen 14m und 26m in der Minute geändert werden.
Zur Ausgleichung des Gewichtes des Krahngerüstes sowie eines Theiles der Förderlast
ist der Grundrahmen mit einem Blechkasten B von 5m Höhe und 0m,25
× 3m,6 Grundfläche versehen, welcher ein Gewicht
von 124t aufzunehmen vermag, wenn die gröſste
Förderlast sowie das Eigengewicht des Gerüstes ausgeglichen werden sollen. Das
Eigen- wie das Fremdlastgewicht wird auf 30 Reibungsrollen r aus Stahl übertragen, für welche ein Laufkreis von 8m bestimmt ist. Die Bewegung des Grundrahmens
sammt dem eben angedeuteten Laufwerke erfolgt mittels Triebwelle, welche nächst dem
Krahnhaspel angeordnet und von der Zwillingsmaschine M
bethätigt wird; letztere hat 184mm Cylinderbohrung
und 317mm Hub; ihre Welle macht 100 Umdrehungen in
der Minute. Die einzige zwischen dem Krahnhaspel H und
der Förderlast eingeschaltete Zwischenhebmaschine besteht aus einem zweirolligen
Flaschenzuge für die Galle'sche Laschenkette aus Stahl, deren Gelenkbolzen 51mm Durchmesser, deren Glieder 150mm Baulänge erhalten haben. Die Führung der
Lastkette, insbesondere deren Kraft- und Leerstränge, ist aus Fig. 11 ersichtlich.
Der Stuckenholz'sche Drehkrahn von 86t Eigengewicht zeichnet sich bei richtiger Wahl
des Constructionsmaterials durch bemerkenswerthe Einfachheit in der Anlage und
Einzelausführung sowie durch geschickt erreichte Standfestigkeit für eine wagerechte
Ausladung von 60t (Probelast 75t) auf 17m,65
aus.
Die rollenden Drehkrahne, besonders die Sonderform
derselben, nämlich die rollenden Pendelkrahne, weisen
nach ihrem heutigen Stande eine vorzügliche Ausbildung auf, welche besonders durch
die Bedürfnisse bei Hafenbauten angeregt wurde. Reine rollende Drehkrahne für
kleinere Lasten zum Verkehre auf Werkplätzen, Werften, Hafenanlagen u.s.w. sind u.a.
von G. Russell und Comp. in Glasgow mechanisch
vervollkommnet worden. Im Engineer, 1884 Bd. 57 * S.
363 ist eine solche Ausführung erwähnt, welche in den Parkhead-Stahlwerken zu
Glasgow sich bewährt hat. Der für das Lastmoment 14t × 3m,65 oder 12t × 4m,256
bestimmte rollende Drehkrahn zeigt mehrfache beachtenswerthe Einzelheiten in seiner
Construction. Zunächst seien die Winkel erwähnt, welche auf jeder Seite des
Laufwagens für eine gröſste Stützweite von 2m,15
derart angeordnet sind, daſs unter jedem Winkel eine Führungsschiene parallel zum
Verkehrsgeleise des Krahnes gelegt werden kann, wenn die gröſste Last angehoben
werden soll. Die Führungs- oder Seitenschienen sind etwa 12mm unter den Winkeln und kommen mit diesen nur in
Berührung, wenn der Krahn überlastet wird, oder in Folge eines Stoſses eine
Schwankung des fahrbaren Krahngerüstes eintritt. Eine neue Einzelheit ist an der
Krahnsäule angebracht. Russell führt nämlich die bei
diesen Erahnen allgemein üblichen Reibungsräder und deren Bahn zwischen der
Krahnsäule und deren „Hülse“ mit Rücksicht auf die mit denselben gemachten
ungünstigen Erfahrungen in neuer Zusammenstellung aus. Es wird nämlich seit einigen
Jahren die Bahn der Reibungsrollen für sich aus Hartmetall hergestellt und
zweitheilig gemacht; sie wird ferner so angeordnet, daſs sie zeitweilig gedreht
werden kann, um eine gleichmäſsigere Abnutzung derselben zu erreichen. Sollte doch
ihre neuerliche Bearbeitung nothwendig werden, so kann sie ohne Zerlegung des
Krahnes entfernt werden. Die Rollenbahn wird ferner nicht mehr auf die Bodenplatte
angeschraubt, sondern deren zwei Theile werden nur durch zwei Bolzen
zusammengehalten, so daſs die Bewegung derselben durch die Reibung verhindert
ist.
Die Russell'sche Anordnung des Krahnständers sammt Lager ist in Fig. 9 und 10 Taf. 7 gezeichnet. Der
Krahnständer oder die Säule A ist aus Schweiſseisen
hergestellt und auf dem rollenden Wagen befestigt; um dieselbe dreht sich die
Krahnhülse C mit dem ganzen Krahngerüste. Zur Aufnahme
des eigenen und fremden Gewichtes für den Krahn ist ein Spurzapfen mit Spurplatte
angebracht, dessen Lagerhülse B auſsen zur Verbindung
von B und C mit einem
Gewinde versehen ist. Der Vierkant auf B dient zur
Einstellung des Krahngerüstes auf eine bestimmte Höhe über den Laufwagen. Die Platte
E, auf den Vierkant passend, ist mit der Platte D mittels 4 Schrauben verbunden. Wird die Hülse B abgeschraubt, so senkt sich das Krahngerüste um etwa
6mm auf den Laufwagen und kann sodann eine
Untersuchung des Zustandes des Spurzapfens sowie seines Lagers vorgenommen
werden.
Einen rollenden Pendelkrahn für 20t Förderlast, genannt „Herkules“, zu
Mandavee (Indien), haben Stochert und Pitt in Bath zum
Zwecke des Versetzens der künstlichen Steinblöcke für Dammarbeiten construirt; diese
Blöcke besitzen einen Durchmesser bis rund 3m.
Dieser Pendelkrahn besteht nach Engineering, 1886 Bd.
41 * S. 378 aus einem eisernen Laufwagen, dessen obere Bühne den centrischen
Drehzapfen für den ganzen Krahnausleger aufnimmt. Die Pendelung dieses Auslegers
wird durch zwei Systeme von Druck- oder Reibungsrollen vermittelt, welche in den
bezüglichen Rollengehäusen des Auslegers untergebracht sind und sich auf zwei auf
der erwähnten Bühne des Laufwagens befindlichen Kreisbahnen stützen. Auf dem
entsprechend abgesteiften Ausleger verkehren zwei Laufwagen; der innere ist zur
Aufnahme der Lastkette mittels einer Kraftrolle eingerichtet, deren Haken mit der
Förderlast in Verbindung gebracht wird; der äuſsere ist mittels besonderer
Kettenstränge mit dem Baggerzeuge verbunden. Beide Laufwagen erhalten ihre eigene
Stellung sowie die Höhenlage der Lasten mit Hilfe eines Dampfhaspels, welcher am
Gegenende des Auslegers ausgeführt ist. Derselbe hat sämmtliche Bewegungen des
Krahnes sowie der Förderlast zu besorgen, wird von einem stehenden Röhrenkessel aus
mit Dampf versorgt, welcher die beiden Cylinder der liegenden Zwillingsmaschine von
203mm Bohrung und 300mm Hub zu speisen hat. Die Gesammtlänge des
Auslegers beträgt 20m und derselbe kann eine
Bogenlänge von 6m,5 für 10m,2 Halbmesser bestreichen.
G. L. Pesce veröffentlicht im Génie civil, 1886 Bd. 9 * S. 425 eine ausführliche Abhandlung über die Krahneinrichtungen zur Bewegung und Senkung der
Betonblöcke für Marinebauten. Die verwendeten Krahne sind theils rollende
Dreh- und Pendelkrahne, theils Laufkrahne, sämmtlich für Dampfbetrieb eingerichtet;
die letzteren dienen zur Förderung der Lasten auf festem Boden, während für die
eigentlichen Versenkarbeiten in den einzelnen Häfen die Drehkrahne zur Verwendung
kommen. Es wird insbesondere der 27t-Versetzkrahn
„Titan“ im Hafen von Kurrachee (Indien) behandelt, welcher wie der vorher
erwähnte „Herkules“ von Stochert und Pitt als
rollender Pendelkrahn ausgeführt wurde. Dieselbe
Maschinenfabrik hat auch den im Hafen Alfred (Afrika) verwendeten 15t-Versetzkrahn nach
dem Typus der Gieſsereikrahne als rollenden Drehkrahn
construirt. Eine feste Krahnsäule, welche mit dem Rollwagen verbunden ist, nimmt am
oberen Ende den Ausleger, unten die Strebe drehbar auf. Am Ende des 20m erreichenden Auslegers befindet sich ein
stehender Röhrenkessel für die zwei liegenden Betriebsdampfmaschinen von 250mm Bohrung und 400mm Hub, die den eigentlichen, am unteren Ende der Strebe angeordneten
Haspel bethätigen, welcher sämmtliche Bewegungen des Krahngerüstes und der
Förderlast mittels eines dreirolligen Flaschenzuges zu vermitteln hat.
Der im Hafen Alfred verwendete Versetzkrahn hat folgende Hauptverhältnisse: Ganze Förderhöhe 13m,8, kleinste Ausladung 7m,5, gröſste Ausladung 13m,5, ganze Höhe des Auslegers über das Fahrgeleise
6m,67, unterer Ausleger bis Mitte des
Dampfkessels 6m,6. Förderlast 15t, Probelast 19t. Beobachtete minutliche Geschwindigkeit für die Förderung der Probelast von
19t: Fördergeschwindigkeit 4m,8, Fahrgeschwindigkeit des Krahnwagens 15m,8, Drehgeschwindigkeit des Krahngerüstes 18m, nachdem eine Strecke gleich dem Umfange eines
Fahrkreises von 27m Durchmesser in 4 Minuten
zurückgelegt wurde.
(Fortsetzung folgt.)