Titel: L. Lewin's Apparat zur heissen und kalten Extraction.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 25
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L. Lewin's Apparat zur heiſsen und kalten Extraction. Mit Abbildung auf Tafel 3. Lewin's Apparat zur heiſsen und kalten Extraction. Der von L. Lewin construirte ExtractionsapparatVgl. auch Th. A. Breithaupt bez. E. Grauer 1886 262 * 419. * 475.besitzt den Vorzug, daſs derselbe ununterbrochene Extraction sowohl mit heiſsem, wie mit abgekühltem Extractionsmittel, sowie die Wiedergewinnung des angewendeten Exctractionsmittels aus dem Auszuge durch unmittelbare Destillation gestattet. Der in Fig. 10 Taf. 3 nach dem Archiv für Pharmacie, 1887 Bd. 225 * S. 74 dargestellte Apparat besteht aus drei leicht aus einander zu nehmenden Theilen: der verzinnten kupfernen Blase C, dem kupfernen Extractionscylinder B, welcher an seinem unteren Ende einen in der Wand durchbrochenen, mit der Auſsenluft in Verbindung stehenden Hohlraum besitzt, und dem Kühler A. Im Extractionscylinder befinden sich drei zum Herausnehmen eingerichtete Siebböden, auf welchen die zu behandelnden Stoffe ausgebreitet werden. Der geneigte Boden des Cylinders B schlieſst den Sammelraum für den Auszug ab und ein darunter befindlicher Hohlraum bewirkt die nöthige Kühlung des Bodens. Der ganze Apparat hängt in einem starken Dreifuſse. Beabsichtigt man mit heißem Extractionsmittel zu arbeiten, so läſst man die Dämpfe des Extractionsmittels aus der Blase C in das Rohr a und durch den Dreiwegehahn H in Stellung 1 durch Rohr d in den Cylinder B gelangen, woselbst sie das auszuziehende Material durchdringen und sich verdichten. Das beladene Extractionsmittel sammelt sich im unteren Theile des Cylinders B und flieſst durch den Dreiwegehahn K in Stellung 1 durch Rohr g wieder in die Blase, welchen Weg es beliebig oft zurücklegt. Um Spannung im Apparate zu verhüten, ist während der Arbeit das Rohr b abgeschraubt und dem Hahne I die Stellung 1 ertheilt, so daſs die Dämpfe in die Kühlschlange A gelangen und sich dort verdichten können. Soll mit abgekühlten Extractionsmitteln gearbeitet werden, so läſst man die Dämpfe aus der Blase C durch Rohr a und den Dreiwegehahn H in Stellung 2 in das Rohr b und die Kühlschlange A treten, wo sie sich verdichten und als Flüssigkeit durch den Dreiwegehalm 1 in Stellung 1 nach dem Extractionscylinder B gelangen. Dort wird das Material ausgelaugt, die Flüssigkeit flieſst in den Sammelraum und durch den Hahn K in Stellung 1 durch das Rohr g in die Blase C. Wird das Extractionsmittel zur Wiedergewinnung abdestillirt, so nehmen die Dämpfe desselben den Weg durch Rohr a, den Dreiwegehahn H in Stellung 2 durch das Rohr b in die Kühlschlange A und flieſsen nach ihrer Verdichtung durch Hahn I in Stellung 2 und das Rohr c ab. Der Auszug kann durch Hahn K in Stellung 3 durch das Rohr f und den unteren Theil des Rohres c abgelassen werden. Das Nachfüllen von Extractionsflüssigkeit geschieht durch Hahn H in Stellung 2 nach Wegnahme des Rohres b. Die Erwärmung der Blase C geschieht entweder unmittelbar, oder mit Dampf. Die Gröſse der einzelnen Theile kann beliebig gewählt werden; doch hat sich ein Raumverhältniſs von Blase zu Extractionscylinder und Kühlschlange wie ungefähr 2 : 4 : 3 als vortheilhaft erwiesen. Der Apparat wird von Gustav Christ in Berlin, Schmidstraſse 33, hergestellt.

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