Titel: | Fr. Wenzel und O. Umbreit's elektrische Bogenlampe. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 419 |
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Fr. Wenzel und O. Umbreit's elektrische
Bogenlampe.
Mit Abbildung.
Fr. Wenzel und O. Umbreit's elektrische Bogenlampe.
Die in ihrer Einrichtung sehr einfache, von Fr. Wenzel
und O. Umbreit in Gohlis-Leipzig (* D. R. P. Kl. 21 Nr.
36400 vom 29. Januar 1886) angegebene und von der Firma F.
Wenzel und Comp. ausgeführte elektrische Bogenlampe zeichnet sich durch
ihre Empfindlichkeit bei Regulirung des Kohlenabstandes aus.
Textabbildung Bd. 263, S. 419 In der beistehenden Abbildung sieht man zwischen den beiden Tellern,
welche den eigentlichen Bewegungsmechanismus einschlieſsen, die Laufstange g, welche die obere (positive) Kohle trägt. An der
Stange g befinden sich die Stifte einer
Triebstock-Zahnstange, in welche der an der Bremsscheibe e
sitzende Trieb
eingreift, daſs also zwischen der Stange g und der
drehbaren Eisenscheibe e eine feste Kuppelung besteht.
An die Eisenscheibe e legt sich leicht der Eisenwinkel
d an, welcher als Fortsetzung des Magnetkernes a zu betrachten ist. Diese beiden Theile hängen durch
eine Stahlfeder frei an dem Winkel bei f. Der Kern a bewegt sich frei in der Spule A; letztere ist mit zwei Wickelungen, für Hauptstrom und Nebenschluſs,
versehen und die magnetisirenden Kräfte der Wickelungen suchen sich beim Brennen der
Lampe gegenseitig zu schwächen. Die Spule A1 ist als Widerstand vor die dünne Wickelung der
Spule A geschaltet, kann aber gleichzeitig zur Aufnahme
eines Sicherheitscontactes dienen.
Die Wirkungsweise der Lampe ist nun folgende: Bei Stromschluſs
wird der Kern a sammt dem Winkel d magnetisch und legt sich fest an die Scheibe e an; es findet also zwischen d und e eine unmittelbare magnetische
Kuppelung statt. Gleichzeitig wird aber der Kern a auch
in Folge der Solenoidanziehung in die Spule A gezogen
und dadurch die Scheibe e gedreht, die Stange g also gehoben und der Lichtbogen gebildet. Bei Zunahme
des Lichtbogens bezieh. beim Wachsen der Spannung am Lichtbogen wirkt die dünne
Wickelung der Spule A auf den Kern a entmagnetisirend ein, wodurch letzterer durch die
Feder bei f aus der Spule gehoben wird. Der Lichtbogen
nimmt also ab. Stöſst im weiteren Verlaufe der Lappen d
an den Winkel c an, so ist die magnetische Einwirkung
der Spule A auf den Kern a
nicht mehr so groſs und wird bei weiterem Wachsen des Lichtbogens die Lösung der
magnetischen Kuppelung erfolgen. Dies soll nun bei dieser Lampe so pünktlich vor
sich gehen, daſs man mit Ausnahme der durch Unreinheiten der Kohlen verursachten
kleinen Störungen ein Drehen der Eisenscheibe e nur
schwer beobachten kann.
Während bei anderen Regulirungseinrichtungen mit Bremswirkung die
letztere durch die Schwere, also immer gleichmäſsig drückt, entspringt hier die
Bremsung dem Unterschiede der magnetischen Kräfte aus Hauptstrom und Nebenschluſs,
ist also unmittelbar von diesen abhängig. Eine Reibung findet ferner bei dieser
Lampe fast nicht statt, in Folge dessen der Mechanismus genügend empfindlich
arbeiten dürfte.