Titel: | Vorrichtung zum Drehen verdeckter Gabelzapfen. |
Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 109 |
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Vorrichtung zum Drehen verdeckter
Gabelzapfen.
Mit Abbildung auf Tafel
8.
Vorrichtung zum Drehen verdeckter Gabelzapfen.
Das Abschlichten von eingetriebenen Gabelzapfen an Kreuzköpfen und Gelenkstücken wird
jetzt so vorgenommen, daſs das zwischen den Spitzen einer Drehbank gespannte
Werkstück mittels eines Handhebels durch einen Hilfsarbeiter in Schwingungen
versetzt wird. Um hierbei den Hilfsarbeiter entbehrlich zu machen und eine bessere
Arbeit durch regelmäſsigere Bewegung des Werkstückes zu erzielen, wird diese
schwingende Bewegung des Werkstückes von der ununterbrochen umlaufenden Drehspindel
abzuleiten sein. Eine solche Vorrichtung zum Abdrehen der Gabelzapfen von
Locomotiv-Kreuzköpfen ist nach dem American Machinist,
1886 Nr. 20 * S. 3 von O. H. Reynolds und
Mc
Naughton in der Werkstätte der Northern Pacific Eisenbahn in
Brainerd in Verwendung gebracht worden.
Der Kreuzkopf wird zwischen zwei Scheiben A (Fig. 21 Taf.
8) gespannt, welche durch die Spitzen der Drehbankspindel und des Reitstockes
gehalten werden. Am äuſseren vorderen Ende der Spindel wird an Stelle der üblichen
Planscheibe ein Getriebe B aufgeschraubt, welches in
ein Zahnrad C greift, das sich frei auf einem am
Spindelstocke befestigten Zapfen dreht. Dieses Rad C
besitzt eine Quernuth D, in welcher ein Kurbelzapfen
E radial verstellbar ist. In einer Ringnuth G an der Rückseite der Spannscheibe A ist ein Zapfen F
eingesetzt und wird daher durch eine Schubstange EF die Drehung des Rades C in eine
schwingende Bewegung der Scheibe A umgesetzt. Durch
geeignete Einstellung der Zapfen E und F kann nicht nur die Gröſse des Schwingungsbogens,
sondern auch dessen Lage am Werkstücke in Bezug auf das Werkzeug beliebig geregelt
werden. Das Bearbeiten erfolgt mit einem breiten Schlichtstahle und ist die eine
Hälfte des Zapfens glatt gemacht, so braucht nur der Kreuzkopf mit den Spannscheiben
umgedreht zu werden, um mit derselben Stahlstellung gleich die andere Hälfte des
Zapfens zu bearbeiten.