Titel: | Neuerungen an Mahlvorrichtungen für Papierstoff. |
Autor: | G. R. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 61 |
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Neuerungen an Mahlvorrichtungen für
Papierstoff.
(Patentklasse 55. Fortsetzung des Berichtes Bd.
253 S. 21.)
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 5.
Neuerungen an Mahlwerken für Papierstoff.
Mit der sich in der Papierfabrikation vollziehenden Arbeitstheilung, wonach jede
Fabrik möglichst nur einige nicht zu sehr verschiedene Papiersorten erzeugt,
verallgemeinert sich auch die Anwendung gröſserer Holländer, welche, wenn auch deren Mehrleistung nicht günstig auſser
Verhältniſs zur aufzuwendenden gröſseren Betriebskraft steht, doch durch ihre
geringere Zahl zur Bewältigung einer bestimmten Papierstoffmenge eine nicht
unwesentliche Ersparniſs an Arbeitslohn, Platz, Schmiere u.s.w. ergeben. Neue
Holländer werden jetzt auch in Deutschland allgemeiner für gröſsere Füllungen gebaut
und richten sich die Bestrebungen zur Verbesserung derselben darauf, die
Leistungsfähigkeit zu erhöhen und den Kraftverbrauch zu vermindern, in letzterer
Beziehung namentlich, indem der Messerwalze die Bewegung des Stoffes zu erleichtern
gesucht wird; ferner sucht man die Messer der Walze und des Grundwerkes vollkommener
ausnutzbar zu machen.
Mit der zunehmenden Mischung der verschiedenen Papierstoffe wird eine Maschine,
welche diese innige Mischung der vorgearbeiteten Stoffe, ohne dieselben stark
anzugreifen, bei groſser Leistung und geringem Kraftverbrauche ausführen kann, an
die Stelle des gewöhnlichen Mischholländers treten können. Als solche dürfte der Scheibenholländer zu betrachten und dabei namentlich
die neueren Anordnungen desselben zur Erzielung eines beständigen Umlaufes der in
Bearbeitung befindlichen Masse zu beachten sein.
Walze und Grundwerk: Dem Uebelstande, daſs mit der
fortschreitenden Abnutzung der Messer der Holländerwalze die Mitnahme des Stoffes
durch dieselbe abnimmt, da die Zwischenräume der Messer nicht mehr genügend Stoff
fassen können, will F. Brandenburg in
Lendersdorf bei Düren (* D. R. P. Nr.
28845 vom 29. März 1884) durch eine neue Befestigung der Messer mittels Rippenkeile abhelfen. An Stelle der
Holzkeile werden zwischen die Messer metallene Keile F
(Fig. 1
Taf. 5) gelegt, welche an ihren Rücken mit Rippen b
versehen sind und von den die Messer E
zusammenhaltenden Ringen a ebenfalls mit gefaſst
werden. Die Rippen b sollen ein Durchbiegen der Messer
verhindern, dabei aber, selbst bei der neuerdings für vergröſserte Leistung
empfohlenen dichten Stellung der Messer, einen genügenden Zwischenraum für den
Eintritt des Stoffes und für dessen Mitnahme gewähren. – Zu bedenken ist, daſs sich
in den Zwischenräumen der Rippen der Stoff leicht festsetzen kann, wie überhaupt die
Reinigung der Walze eine erschwertere wird.
Die Zusammensetzung der Holländerwalze aus lauter metallenen
Theilen ist der Zweck der von Laroche, Joubert und
Comp. in Angoulème (Französisches Patent Nr. 164710) angegebenen Walzenconslruction; bei derselben soll ausschlieſslich
Phosphorbronze benutzt werden. Der daraus gegossene
hohle Walzenkörper erhält nach Fig. 4 und 5 Taf. 5 Einschnitte,
welche je 3 Messer E und dazwischen 2 Keile aufnehmen,
die in gewöhnlicher Weise durch Ringe a
zusammengehalten werden. Die Achse A der Walze, welche
nach der Papierzeitung, 1885 * S. 1849 in der bekannten
Briefpapierfabrik der genannten Firma erprobt sein soll, erhält noch an jeder Seite
einen Bronzering D, welcher an der Haube anläuft und an
derselben wie im Troge einen guten Abschluſs nach auſsen sichert.
Für die in Nordamerika in allgemeiner Anwendung stehenden Holländer, welche bei einer
Füllung bis 400k Stoff aufnehmen können, also bei
Breiten bis zu 1m und entsprechenden Durchmessern
der Walzen, kann das Gewicht derselben für einen
leichten Gang wohl in Frage kommen. Guyon, Miller und
Comp. in Downingtown fertigen deshalb solche groſse Holländerwalzen nach
der Papierzeitung, 1885 * S. 1591 aus einem Holzmantel und denselben stützenden eisernen Scheiben.
Diese Scheiben B (Fig. 2 und 3 Taf. 5) fassen zwischen
sich die Hölzer C
und werden unter einander
durch Schrauben D fest zusammen gehalten. Auf den
Holzmantel C kommen die Messer E und die zweitheiligen hölzernen Keile F zur
Anlage und werden die ersteren wie gewöhnlich durch Ringe a gesichert.
Zur vollkommeneren Ausnutzung versieht A. Simonds in
Dayton (Nordamerikanisches Patent Nr. 310230) die Grundwerksmesser nach Fig. 6 Taf. 5 auf beiden Seiten mit Schneiden, so daſs dieselben, wenn
sich die eine Seite abgenutzt hat, nur umgedreht zu werden brauchen. Die mit
durchreichenden Schrauben an einander liegend verbundenen Messer erhalten
beiderseits Abschrägungen, welche den erforderlichen Zwischenraum ergeben sollen;
letzterer ändert sich allerdings nicht zum Vortheile einer gleichen Arbeit mit der
zunehmenden Abnutzung. Die punktirten Linien c geben
die Grenze der Verstählung an.
Zur Befestigung und Nachstellung der Grundwerksmesser
bringen E. und R. Wedeche
(vgl. Französisches Patent Nr. 169981 vom 5. Juli 1885) die in Fig. 7 und 8 Taf. 5 dargestellte
Einrichtung in Vorschlag. Die Messer A mit ihren
Zwischenlagen B werden seitlich von einer verstellbaren
Platte H gehalten, welche sägezahnartig ausgeschnitten
ist und sich gegen eine gleiche, fest liegende Platte G
legt. In gleicher Weise werden die Messer unterhalb durch die Platten C und D gestützt. Bei der
Auswechselung eines Messers oder der Höherstellung des ganzen Grundwerkes sind nur
die Platten D und H
mittels der auſserhalb sitzenden Muttern m zu lösen und
einzustellen.
Walzenholländer mit wagerechtem Stoffumlauf, J. P. Korschilgen in
Dorsten (* D. R. P. Nr. 31575 vom 2.
April 1884) will bei Holländern mit seinen Grundwerken (vgl. 1884 253 * 23) eine weitergehende Vergröſserung der ohnehin
bedeutenden Mahlfläche, wie auch eine bessere Bewegung des Stoffes dadurch erzielen,
daſs das Grundwerk G nach Fig. 10 Taf. 5 mit der
groſsen Zahl radial stehender Messer in der Mitte unter
die Walze in den Boden des Troges verlegt wird. Der Sattel kann dadurch in Wegfall
kommen und die Walze hat den Stoff nicht mehr über denselben zu heben. Um aber zu
verhindern, daſs die hinter dem Grundwerke stehenden Stoffmengen von den
Walzenmessern mit in die Höhe genommen werden, ist der Winkelsteg B angebracht, welcher entsprechend senkrecht und
wagerecht zu verstellen ist. Ein gleicher Steg T kann
auch vor der Walze, damit die Messer der letzteren mehr die am Boden des Troges
stehenden Theile der Stofffüllung erfassen und zur Bearbeitung ziehen, angeordnet
werden. Um die Bewegung des Stoffes zu fördern, werden im Troge an passender Stelle
Flügelräder F angeordnet, welche langsamen Antrieb
erhalten und ganz in den Stoff eintauchen sollen. In letzterem Falle würden
dieselben allerdings nur rührend wirken; doch soll durch Anbringung von ähnlichen
Stegen wie bei B hinter der Holländerwalze der Mitnahme
nach aufwärts entgegengetreten werden, ob dabei mit Erfolg, ist zu bezweifeln.
Wenn die Flügelräder ganz eintauchen, können sie nur den Zweck eines guten
beständigen Umrührens haben; zur Förderung des Stoffumlaufes sind theilweise
eintauchende Flügelräder als bewährt bekannt (vgl. Debie 1874 213 * 289. Forbes 1884 253 * 24). Mit solchen dürften
Holländer mit den Korschilgen'schen groſsen Mahlflächen
nur gewinnen können. Die Ausführung der Korschligen'schen Holländer haben Escher, Wyſs und
Comp. in Ravensburg, den Vertrieb derselben hat A.
Hardt in Köln übernommen. Von letzterem war auf der Ausstellung in
Antwerpen ein Holländer für groſse Leistung mit dem Korschilgen'schen Grund werke nach der früheren Anordnung vorgeführt.
Um ein beständiges Aufrühren und dadurch gutes Mischen des Stoffes im Holländer
während der Arbeit zu erzielen, ordnet G. F. Harlan in
Elkton (Nordamerikanisches Patent Nr. 308255) in dem Troge nahe am Boden an den
Wänden herum und vor und hinter der Walze eine Siebrohrleitung für Preſsluft an. Die aus den kleinen Oeffnungen
austretenden Luftströme sollen nicht nur gerade nach oben, sondern überall hin im
Stoffe gerichtet sein und sollen dieselben nur zeitweise zu wirken brauchen. Die
Einrichtung ist zu verwerfen, einmal weil sich die Siebrohre bald verstopfen werden
und eine schwere Reinigung des Holländers bedingen, dann auch, weil dieselben den
freien Umlauf des Stoffes im Troge nur hindern.
Walzenholländer mit senkrechtem Stoffumlauf. Der Umpherston'sche Holländer (vgl. 1882 243 * 199) hat sich namentlich in England trotz des
Nachtheiles, daſs bei demselben der in Bearbeitung befindliche Stoff nicht gut
beobachtet werden kann, ziemlich rasch in der Praxis eingeführt, wozu wohl
hauptsächlich die bei Aufstellung solcher Holländer zu erzielende Platzersparniſs
oft mit maſsgebend gewesen sein wird. So haben die ausführenden Firmen: Umpherston und Comp. in Leith und Bryan Donkin und Comp. in Bermondsey-London, in den
letzten 3 Jahren über 100 Stück solcher Holländer von 2 bis 10cbm Fassungsraum bezieh. 100 bis 500k Stoffmenge geliefert. Auf der
Erfindungsausstellung in London 1885 war ein Holländer dieser Construction von
bedeutender Gröſse zu sehen, welcher auf folgender Seite veranschaulicht ist.
John
Hoyt in Manchester, Nordamerika (*
D. R. P. Nr. 31424 vom 12. August 1884) bewirkt den
Umlauf des Stoffes seitlich von der Walze. Der
senkrecht angeordnete Trog umschlieſst, wie in Fig. 11 Taf. 5
veranschaulicht ist, die Walze auf einer Seite, während derselbe auf der anderen
Seite durch einen Mittelsteg N einen gekrümmten Kanal
bildet, in welchem der von der Walze gehobene Stoff wieder zum Grundwerke zurück
gelangt. Das Grundwerk G besitzt, wie bei Korschilgen, radial zur Walze stehende Messer, bietet
ebenfalls eine gröſsere Mahlfläche und besteht aus zwei Theilen, welche durch
Zwischentreiben von Holz- und Metallkeilen K in dem
Ausschnitte der Trogwandung festgehalten werden. Durch Lösen des mittleren Keiles
werden die Grundwerkstheile frei, können dann durch eine verschlieſsbare Oeffnung in
der Seitenwand des Troges herausgezogen und nachgesehen werden. Durch eine stärkere
Unterlage werden die abgenutzten Grundwerkstheile im Bogen näher an die Walze
gerückt.
Textabbildung Bd. 260, S. 65Umpherston's Holländer mit senkrechtem
Stoffumlauf. Diese Holländerform soll gestatten, den Stoff sehr dick zu bearbeiten, da
angeblich der Umlauf sicher von der Walze bewerkstelligt wird, also eine
Dünnflüssigkeit zur Erleichterung des Umlaufes nicht erforderlich ist. Indem aber
die ganze Arbeit der Walze zufällt, wird der Holländer viel Kraft zu seinem Betriebe
benöthigen und, da zur Hebung des Stoffes die Messerzwischenräume auf der Walze
genügend weit sein müssen, wird leicht viel Stoff unbearbeitet in Umlauf kommen. Die
Messer stehen auf der Walze von der Mitte aus nach beiden Seiten schief, wohl um die
Vortheile wie bei schräg angeordneten Grundwerksmessern zu erreichen.
Einen Holländer mit Messerkegel (vgl. Jagenberg 1881 240 * 29) hat
Friedr.
Kurtz in Pfullingen (* D. R. P. Nr. 33939 vom 1. April
1885) zur bequemen Reinigung leicht
zerlegbar gemacht. Der Messerkegel K (Fig. 12 Taf.
5), dessen Messer, um den Stoff zum Umlaufe zu bringen, schräg zu seiner Achse
stehen, wird vollkommen von dem aus Messern M mit
Holzzwischenlagen H bestehenden Grundwerke umschlossen,
welche an den Enden in
ausgedrehten Rinnen D gefaſst und noch durch
umspannende Ringe r zusammen gehalten werden. Die
beiden Kammern A und A1 sind unter einander durch lange Schrauben
verbunden und erhält die gröſsere Kammer A einen
besonders aufgeschraubten Deckel, um den Messerkegel zur Seite herausziehen zu
können. Die Kammern A und A1 erhalten die Rohransätze für den
Stoffzulauf und Ablauf sowie für die Wasserzuleitung. Die Messer des Grundwerkes
werden bei Abnutzung durch ein weiteres Ausarbeiten des Ansatzwinkels, wie bei b punktirt angegeben, und Dahintertreiben von Keilen
dem Kegel K mehr genähert. Es ist zu beachten, daſs die
Welle E des Kegels nicht mit Stopfbüchsen durch die
Kammerwände geführt ist, sondern frei hindurchreicht und nur auſserhalb in besonders
stellbaren Lagern ruht, um eine Verunreinigung des Stoffes durch die Schmiere der
Stopfbüchsen zu vermeiden. Der Stoff, welcher beständig in A1 zu und zwischen den Messern
hindurchgehend in A wieder abläuft, soll in den Kammern
A und A1 etwas unter der Welle stehen. Die Kammerwände, in
denen angeblich der Stoff nicht sehr umher spritzen soll, sind von oben gegen die
Welle absetzend schräg, damit der doch an denselben noch herunter laufende Stoff von
der Oeffnung für die Welle abgeleitet wird.
Kurtz gibt selbst an, daſs diese Papierstoffmühle den
Holländer nicht ersetzen, sondern an Stelle des Ganzzeugholländers hauptsächlich zur
Mischung und Fertigmahlung der schon vorbearbeiteten verschiedenen Stoffarten dienen
soll. Für diesen Zweck kann ein Holländer mit Messerkegel wohl in Benutzung treten;
doch dürften für die Anwendung der Kurtz'schen
Papierstoffmühle die besonderen Eigenthümlichkeiten der leichten Zerlegbarkeit und
Stopfbüchsen Vermeidung, da dieselben sich kaum bewähren können, weniger in Betracht
kommen.
Scheibenholländer. Der von H.
Sellnick in Leipzig (* D. R. P. Nr. 28829 vom 23. Februar
1884) angegebene Scheibenholländer zeigt
eine senkrechte Anordnung. In Fig. 15 Taf. 5 sind je
zur Hälfte zwei verschiedene Ausführungsarten, links mit guſseisernen Mahlscheiben,
rechts nach Art der bei der Holzschleiferei benutzten Feinmühlen (Raffineure) mit
Steinen und zwar mit unten liegendem Läufer veranschaulicht. Der in den Trichter F zutretende Stoff wird durch die Centrifugalkraft
zwischen den Mahlflächen nach auſsen getrieben, steigt in dem ringförmigen Raume
zwischen Trichter und dem Mantel M in die Höhe und
läuft oben in den Trichter zurück, um zu wiederholter Bearbeitung zu gelangen. Der
Stoff kann auch nur einmal zwischen den Mahlflächen durchgehen, so daſs er – statt
absatzweisen – beständigen Zu- und Abfluſs durch die Rohre P und Q erhalten kann. Ueber die Formung der
mahlenden metallenen Scheibenflächen geben die Fig. 16 und 17 Taf. 5
Aufschluſs. Die Mahlflächen erhalten Rippen oder Stifte und kann auch auſserhalb an
der bewegten Fläche noch ein Flügelkranz zur besseren Förderung des Stoffes
angebracht werden.
Ebenfalls senkreckte Anordnung besitzt der Scheibenholländer von Kreis in
Heinrichsthal, Mähren (* D. R. P. Nr.
30126 vom 17. Mai 1884), welcher noch mit einer besonderen Mischvorrichtung versehen ist. Wie aus Fig. 18 Taf. 5 zu
entnehmen, ist die obere Mahlscheibe S die bewegte und
tritt der Stoff in dem Kanäle K von unten zwischen die
Mahlflächen. Der Stoff gelangt dann aus dem Gehäuse G
zur Seite in einen besonderen Behälter B, wo eine
kreisende Platte P denselben ordentlich aufrührt und
aus welchem der Stoff wieder in den Kanal K
gelangt.
Der von Cooke und Hibbert
angegebene und von Masson, Scott und Bertram in London
gebaute Scheibenholländer (Englisches Patent, vgl. Papierzeitung, 1885 * S. 1852), welcher in Fig. 13 und
14 Taf. 5
dargestellt ist, hat wagerechte Anordnung. In einem
ringförmigen Troge T sind an einer Stelle die
Mahlscheiben eingeschaltet, zwischen welche aus dem Troge der Stoff in der Mitte
zutritt und seitlich in den Trog wieder zuückbefördert wird. Der durch die Scheiben
allein hier entstehende Umlauf wird nicht genügend sein, so daſs jedenfalls noch
Vorrichtungen zur Förderung der Stoffbewegung im Troge mithelfen müssen.
Die Scheibenholländer, welche in liegender Anordnung im
J. 1856 von T. Kingsland (vgl. Thode 1859 153 * 343), mit stehender Welle im J. 1862 von S. Gould vorgeschlagen wurden (vgl. auch C.
Hofmann: Handbuch der Papierfabrikation, 1875 * S. 186 und 196), können in
Bezug auf kräftige Behandlung des Stoffes den Walzenholländer kaum verdrängen;
jedoch ist deren allgemeinere Benutzung als Mischmaschine, in welche die
verschiedenen bereits vorbearbeiteten Papierstoffe in richtigem Verhältnisse
gleichzeitig zuflieſsen können, als eine Zeitfrage zu betrachten. – Neuerdings hat
Gould (Nordamerikanisches Patent Nr. 310940) auch
einen wenig empfehlenswerthen mehrfachen Scheibenholländer mit liegender Welle
vorgeschlagen.
Schlieſslich seien noch die von F. Henseling in
Delligsen vorgeschlagenen Neuerungen an seinem sogen. Circular-Stampfwerke (vgl. 1884 253 * 22)
erwähnt. Das erste Zusatzpatent (* Nr. 28720 vom 27. März 1884) betrifft bei
Beibehaltung der parallel angeordneten Stempel eine Einrichtung, um deren Hub
verändern zu können. Im zweiten Zusatzpatente * Nr. 32005 vom 14. December 1884 hat
Henseling die Stempel im Kreise angeordnet und
damit dem Stampfwerke selbst erst eine brauchbarere Form gegeben. Den zu
bearbeitenden Stoff nimmt eine Ringschüssel S (Fig. 9 Taf. 5)
auf, in welcher die im Kreise stehenden Stempel T von 4
rechtwinkelig liegenden Daumenwellen D beeinfluſst nach
einander niederfallen. Die Schüssel S erhält einen
Sandfang H, sowie am äuſseren Rande an verschiedenen
Stellen eingesetzte Siebe F, durch welche das
schmutzige Wasser ablaufen kann, so daſs der Stoff auch einer Waschung unterliegt.
Am inneren Rande der Schüssel wird ein Flügel E
umgedreht, welcher den Stoffumlauf zu fördern hat.
G. R.