Titel: | Otis' Umsteuerung für Wasserdruckmotoren u. dgl. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 53 |
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Otis' Umsteuerung für Wasserdruckmotoren u. dgl.
Mit Abbildung auf Tafel
4.
Otis' Umsteuerung für Wasserdruckmotoren u. dgl.
Zur Umsteuerung von Wasserdruckmotoren, hydraulischen Aufzügen u. dgl. haben Gebrüder
Otis und Comp. in New-York (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 33459 vom 7.
Oktober 1884) einen Kolbenschieber (vgl. Habermann 1885 257 * 345)
angegeben, welcher mit Hilfe derselben Kraftflüssigkeit
bewegt wird, so daſs seine Handhabung mit groſser Leichtigkeit und
Schnelligkeit erfolgen kann. Die Steuerung der Bewegung des Kolbenschiebers erfolgt
dabei mittels eines ähnlichen Hilfsschiebers, welcher die Kraftflüssigkeit entsprechend über oder unter
einen Kolben leitet, der mit dem Kolbenschieber fest verbunden ist.
Der Hauptabsperrschieber A (Fig. 4 Taf. 4), welcher
den nach der Kraftmaschine führenden Kanal b1 mit dem Zufluſskanale b für die Druckflüssigkeit oder mit dem Ablaufkanale b1 für dieselbe
verbinden soll, steht durch das Rohr D in fester
Verbindung mit dem zu seiner Bewegung dienenden Kolben B. In dem Rohre D ist der kleine Kolben h verschiebbar, welcher wieder mit dem
Entlastungskolben h1
verbunden ist. Die Bewegung des Kolbenschiebers hh1 wird durch die mit demselben verbundene Zahnstange
n bewerkstelligt, in welche das von auſsen zu
drehende Getriebe m greift. Hat der Kolbenschieber hh1 die in Fig. 4
gezeichnete Lage, so ist der Kolben A festgestellt;
denn es wirkt, da der Kolben B einen gröſseren
Durchmesser als der Kolben A besitzt, ein gröſserer
Druck auf B nach oben als auf A nach unten. Der Kolben B kann sich jedoch
nicht weiter nach oben bewegen, da der Raum x über
demselben durch den Kolbenschieber hh1 abgesperrt ist und folglich die Flüssigkeit aus
demselben nicht entweichen kann. Wird nun der Kolbenschieber hh1 nach unten gezogen, so daſs der Kanal
f, die Ringräume d und
e und der Kanal f1 in dem Kolben B durch
den Raum zwischen den beiden Kolben h und h1 mit einander in
Verbindung kommen, so kann die Druckflüssigkeit nach x
strömen; die Drücke oben und unten auf den Kolben B
gleichen sich aus und der Kolben A wird durch den
Flüssigkeitsdruck nach unten geschoben, bis der Ringraum e durch h abgeschlossen ist. Wenn dann der
Kolbenschieber hh1 nach
oben bewegt wird, bis e von h wieder frei ist, so kann die im Raume x
eingeschlossene Flüssigkeit durch die Kanäle f1 und e und das Rohr
D entweichen und der Ueberdruck von unten auf den
Kolben B treibt den Kolben A in die Höhe.