Titel: | Ralph Ogden's sogen. Manchester-Dampfmaschine. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 12 |
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Ralph Ogden's sogen.
Manchester-Dampfmaschine.
Mit Abbildung.
[Ogden's sogen. Manchester-Dampfmaschine.]
Textabbildung Bd. 260, S. 12 Die von Ralph Ogden in Ashton under Lyne gebaute, auf der
Erfindungsausstellung in London 1885
im Betriebe vorgeführte, liegende sogen. „Manchester-Dampfmaschine“ besitzt
nach Art der Corliſsmaschinen Hähne zur Dampfvertheilung, bei welchen die Anordnung
zur selbstthätigen Regelung der Expansion durch den Regulator beachtenswerth
erscheint. Die Bewegung der Steuerhähne wird auf bekannte Weise von einem Excenter
aus vermittelt, jedoch ohne Präcisionsmechanismus. Die Einlaſshähne b sind vielmehr röhrenförmig gestaltet und spielt im
Inneren desselben ein Drehschieber c, durch welchen der
Dampfabschluſs zur Erzielung von Expansion hervorgebracht wird. Die Bewegung der
beiden Schieber c der Dampfmaschine erfolgt durch eine
besondere Kurbel in folgender Weise: In der Verlängerung der Kurbelwelle ist eine
kurze wagerechte Welle gelagert, welche von der Kurbel aus durch eine Schleppkurbel
mit gedreht wird. Auf dieser Welle sitzt zunächst ein Kegelrad, welches den darüber
aufgestellten Regulator treibt. Diesem Rade gegenüber steckt ein zweites ganz
gleiches Kegelrad, welches mit der Kurbelscheibe für die Absperrschieber verbunden
ist, lose auf der Welle. Zwischen den beiden Kegelrädern aber ist ein drehbarer Arm
auf die Welle gesteckt, dessen Ende mit dem Regulatormuffe in Verbindung steht,
während er gleichzeitig die Achse für ein Kegelrad bildet, durch welches die beiden
vorerwähnten Kegelräder unter einander betrieben werden, so daſs sie in
entgegengesetzter Richtung umlaufen. Wird nun dieser Arm mit dem Kegelgetriebe durch
den Regulator nach oben oder unten bewegt, so muſs das lose Kegelrad mit der
Absperrschieberkurbel voraneilen oder zurückbleiben; es werden also die
Absperrschieber c früher oder später den Dampfzufluſs
unterbrechen.
Die ausgestellte Maschine hatte einen Kolbendurchmesser von 304mm; doch sollen bereits groſse Maschinen mit der
beschriebenen Steuerung im Betriebe sein und zufriedenstellend laufen. Nach Maſsgabe
der im Iron, 1885 Bd. 26 * S. 432 gegebenen Diagramme,
welche von der Ausstellungsmaschine genommen wurden, ist dies nicht
unwahrscheinlich. (Vgl. A. Behne 1882 246 * 447.)