Titel: W. Schüller's Apparat zum Reinigen von Rohwachs.
Fundstelle: Band 259, Jahrgang 1886, S. 506
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W. Schüller's Apparat zum Reinigen von Rohwachs. Mit Abbildung auf Tafel 33. W. Schüller's Apparat zum Reinigen von Rohwachs. Zur Befreiung des durch Schmelzen des Wachszellenbaues und Abgieſsen mit kaltem Wasser enthaltenen Rohwachses von den noch anhaftenden Nymphenhäuten, Schmutz u. dgl. bringt W. Schulter in Köln (* D. R. P. Kl. 45 Nr. 33777 vom 19. Mai 1885) den in Fig. 6 Taf. 33 dargestellten Apparat in Vorschlag. In einem aus Weiſsblech hergestellten, mit dem Abfluſshahne a versehenen Kessel A wird ein Cylinder B von etwa ¾ der Höhe des Kessels A eingelöthet, welcher am Boden ringsum siebartig durchlocht ist. Ein zweiter höherer Cylinder C umschliefst den Cylinder B dicht und ist mit einem Siebe D, einer Rührvorrichtung E und der Ablaufröhre b versehen, welche genau in die Ablaufröhre a des Kessels A paſst. Der Cylinder C ist unten wellenförmig ausgeschnitten, wie bei d punktirt gezeichnet ist, wodurch die Sieböffnungen des Cylinders B theilweise frei gelassen sind. Die Abfluſsröhre b wird am besten so angebracht, daſs dieselbe mit dem höchsten Punkte des Siebes D gleich steht; jedoch kann dieselbe auch am Auslaufe dieses Siebes angebracht werden. An Stelle des Siebes D läſst sich auch ein engmaschiges Kupferdrahtgestelle anwenden. Wird das Sieb D aus Weiſsblech mittels eines Durchschlages hergestellt, so ist dasselbe beim Einlöthen so zu stellen, daſs die rauhe, einer Reibe gleichenden Seite nach oben hin kommt. Das Sieb soll einer Reibe gleichen, um dem flüssig werdenden Wachs leichter den Weg nach oben zu bahnen, ebenso wie die Kegelform desselben ganz bedeutend zur Trennung des flüssigen Wachses von den Nymphenhäuten beiträgt, Die im Cylinder B angebrachten kleinen Oeffnungen haben den Zweck, eine Dampfspannung zu verhindern, welche das auf der Wasseroberfläche schwimmende Wachs leicht über den Rand des Kessels schleudern würde. Das im Cylinder C angebrachte Rührwerk dient dazu, das eingefüllte Rohwachs zeitweilig in Bewegung zu versetzen und dadurch ein schnelleres Abscheiden des Reinwachses ermöglichen zu können, sowie das Sieb frei von andrängenden Nymphenhäuten zu halten. Zum Zwecke des Wachsauswaschens oder Auslassens wird der Cylinder B mit Rohwachs gefüllt, der Cylinder C übergeschoben, so daſs die Verbindung der Ausfluſsröhren a und b hergestellt ist, und in den Apparat kaltes oder warmes Wasser gegossen, so daſs dasselbe etwa 20mm über den höchsten Punkt des Siebes zu stehen kommt. Hierauf bringt man den Apparat aus Feuer und erhitzt den Inhalt desselben bis auf den Siedepunkt. Ist letzteres erreicht, so treten alsbald schon kleine Wachsaugen auf die Oberfläche des Wassers. Das unter dem Siebe flüssig werdende Wachs drängt immer stärker nach oben auf die Wasserfläche und in ungefähr 20 Minuten ist der gröſste Theil des Wachses von den Nymphenhäutchen geschieden. Während der Siedezeit setzt man das Rührwerk einige Male in Bewegung. Mit dem bei a ablaufenden Wasser kommt auch das flüssige Wachs in ein untergestelltes Geschirr, welches sammt Inhalt wieder erwärmt wird, um das Wachs nochmals zum Sieden zu bringen, wobei dasselbe mit einem Löffel abgeschäumt wird. Ist das Wachs von den wenigen so noch anhaftenden Schmutztheilchen durch dieses Abschäumen befreit, läſst man dasselbe an ruhiger Stelle im Geschirr erkalten; die gebildete Wachsscheibe wird dann ausgehoben und mit Tuch abgetrocknet, mit einem Messer die unten an der Scheibe sitzende dünne Schmutzschicht abgeschabt und das für technische, medicinische u. dgl. Zwecke reinste Wachs ist gewonnen.

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