Titel: | Vesly und Godet's Strassensinkkasten. |
Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 266 |
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Vesly und Godet's Straſsensinkkasten.
Mit Abbildung.
Vesly und Godet's Straſsensinkkasten.
Um das Austreten der Gase aus den Straſsenkanälen durch die Einlauföffnungen in den
Straſsenrinnen zu verhindern und damit die Verbreitung ansteckender Krankheiten zu
beseitigen, bringen Vesly und Godet in Paris nach den
Annales industrielles, 1884 Bd. 2 * S. 264 den
nachstehend veranschaulichten Sinkkasten in Vorschlag.
Textabbildung Bd. 259, S. 266 Der in bekannter Weise am Rande des Fuſsweges der Straſsen eingesetzte
guſseiserne Kasten erhält eine halbrunde Schale und ist durch einen um die Achse A aufklappbaren Deckel geschlossen. Im Inneren besitzt
der Kasten eine aus zwei Theilen bestehende Scheidewand EF; der obere feste Theil F derselben ist mit
dem Deckel des Kastens aus einem Stück gegossen und trägt unten den um Gelenk B beweglichen, in die Schale reichenden Theil E. Das Wasser aus der Gosse ergieſst sich durch das
Loch C in die Schale und überströmt hinter der in das
Wasser tauchenden Wand E bei D in den Kanal. Es ist somit dadurch für die aus dem letzteren
aufsteigenden Gase ein Wasserverschluſs gegen die
Einlaufsöffnung C gebildet. Bei starkem Regen, also
groſsen Wasseranschwellungen wird die bewegliche Wand E
von dem zuströmenden Wasser von selbst gehoben, wodurch sich auch der für den
Einlauf gröſserer Wassermengen erforderliche freie Querschnitt herstellt; bei eintretendem Froste wird
die Klappe E in die punktirte Lage zurückgelegt, um
ihre Eintauchung ins Wasser ganz aufzuheben. In dem Kasten ist noch eine Wasserspülung für die Schale vorhanden, welche sich in
dem nach der Straſse zu gerichteten Theile der Schale vollzieht und wodurch ein
Ansetzen faulender Stoffe in derselben verhindert wird; letztere Einrichtung, sowie
die bewegliche Klappe E
unterscheiden diesen Sinkkasten von ähnlichen Anordnungen (vgl. A. Bouillant 1884 253 *
229).