Titel: Aveling und Porter's Dampfkrahn.
Fundstelle: Band 258, Jahrgang 1885, S. 343
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Aveling und Porter's Dampfkrahn. Mit Abbildungen auf Tafel 23. Aveling und Porter's Dampfkrahn. Auf der zu Preston im Frühjahre 1885 abgehaltenen Jahresschau der Royal Agricultural Society hatten Aveling und Porter in Rochester einen fahrbaren Dampfkrahn ausgestellt, welcher sich beim Ausladen und Aufstellen der Ausstellungsgegenstände sehr brauchbar erwiesen hatte. Derselbe besitzt eine Tragfähigkeit von 3t und eine Dampfmaschine von 6e zum Antriebe des Krahnes wie auch zur Fortbewegung der ganzen Maschine und zeichnet sich durch eine zweckmäſsige Anordnung des Antriebes für den Krahn aus, welche in Fig. 11 und 12 Taf. 23 nach Engineering, 1885 Bd. 40 S. 51 wiedergegeben ist. An das vordere Stirnende des Locomobilkessels K sind zwei Guſsstücke, das untere mit dem Fuſslager F und das obere mit dem Halslager H für die Drehsäule S des Krahnes, angesetzt. Die Kettentrommel R ist senkrecht zur Ausladungsstütze T des Krahnes in derselben und in einem auf der Säule S festen Kopfstücke gelagert und ist mit einem Kegelrade R1 verbunden, welches in ein zweites lose auf der Säule drehbares Kegelrad r greift. Auf der Nabe dieses Rades sitzt fest eine Scheibe s, welche zwischen zwei anderen Scheiben s1 und s2 liegt, von denen die obere auf der Nabe des Kegelrades r1, die untere auf der Säule S befestigt ist. Das Kegelrad r1 wird von der Dampfmaschine aus durch die oben auf dem Kessel schräg liegende Welle w und ein am Ende derselben sitzendes Kegelrad beständig umgedreht. Die Antriebswelle w trägt auch das Kegelrad-Wendegetriebe g für die Drehbewegung des Krahnes, welche durch die in einen auf der Säule S festen Zahnbogen Z greifende Schnecke vermittelt wird. In der mittleren der erwähnten Scheiben steckt ein doppelter Bremskegel k, welcher durch eine Hebelverbindung und Stange t vom Führerstande aus hoch und nieder gedrückt wird, um dabei die Mittelscheibe s entweder mit der oberen Scheibe s1, oder mit der unteren s2 zu kuppeln. Im ersteren Falle erhält die Kettentrommel R die zum Aufwinden nöthige Drehung; im letzteren Falle wird die Kettentrommel gebremst, oder die Last, während der Krahn gedreht wird, in gehobener Stellung festgehalten. Durch die beschriebene Anordnung des Antriebes für die Kettenaufwindung und die Drehung des Krahnes von einer Welle aus können beide Bewegungen gleichzeitig stattfinden, so daſs während des Hebens oder Niederlassens der Last der Krahn gedreht werden kann, und ist dies ohne eine doppelte Dampfmaschine (vgl. Newton 1880 237 166) erzielt. Es gestattet diese Anordnung eine Beschleunigung der Arbeit mit dem Krahne und damit eine Erhöhung der Leistung desselben. Mit einem sich selbstthätig öffnenden und schlieſsenden Schaufelkasten versehen, kann der Krahn auch vortheilhaft als Erdausheber und zum Umladen von Kohlen u. dgl. benutzt werden. Im letzteren Falle soll seine Leistung mit Leichtigkeit in 8 Stunden auf 70l Kohlen zu bringen sein.

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Tafel 23