Titel: Th. Haut's Spiegel-Polirmaschine und Giesstisch.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 447
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Th. Haut's Spiegel-Polirmaschine und Gieſstisch. Mit Abbildungen auf Tafel 29. Th. Haut's Spiegel-Polirmaschine und Gieſstisch. Bei Maschinen zum Poliren von Glasplatten mit nur einem Träger für die Polirscheiben und auch bei der neueren Maschine von PfisterVgl. Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1877 * S. 371. E. Tscheuschner: Handbuch der Glasfabrikation, (Weimar 1885) * S. 434., wo ein doppelter, jedoch nur von einem Kurbelpaare bewegter Träger benutzt ist, entsteht immer ein einseitiger Schub auf die unter den Polirscheiben hinweggeführte Glasplatte, welcher sich namentlich bei der Ingangsetzung der Maschine äuſsert. Zur Vermeidung dieses Uebelstandes (vgl. auch Earnshaw 1883 247 * 448) bringen die Werkstätten zu Jeumont nach der Revue industrielle, 1885 S. 234 eine in Frankreich patentirte und von Theophile Haut angegebene Spiegelpolirmaschine mit zwei Scheibenträgern zur Ausführung, bei welcher jeder Träger für sich besonders seine Bewegung erhält. Von der Antriebswelle A (Fig. 16 und 17 Taf. 29) werden mittels Kegelräder zwei senkrecht gelagerte Wellen B in Drehung versetzt und diese Drehung durch gleich groſse Stirnräder C auf die vier Kurbelachsen D gleichmäſsig übertragen. An die Zapfen z der Kurbel Scheiben dieser Achsen sind die Träger T für die Polirscheiben angehängt, in Folge dessen die letzteren eine Kreisbewegung auf der darunter liegenden Glasplatte G ausführen. Die Kurbelscheiben drehen sich alle in gleicher Richtung; doch sind die Zapfen z der zwei Scheiben jeder Seite um 180° versetzt (vgl. Fig. 16), so daſs sich die beiden Träger immer in den entgegengesetzten Stellungen befinden. Gehen also die Scheiben eines Trägers nach vorwärts und suchen dabei die Glasplatte mitzuschieben, so führen die Scheiben des anderen Trägers dieselbe Bewegung nach rückwärts aus und gleichen so das Bestreben zum Verschieben gegenseitig aus. Die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Glasplatte G während des Polirens erfolgt in bekannter Weise durch eine von der Hauptwelle mittels Schneckengetriebe bewegte Kurbelscheibe. Die Platte liegt jedoch nicht wie gewöhnlich auf einem Rollenwagen, sondern ist auf einem in Führungen gleitenden Bette befestigt. A. a. O. ist noch eine ebenfalls von Th. Haut stammende Construction eines Tisches zum Gieſsen von Glasplatten für Spiegel beschrieben; hier ist die Tischplatte aus einzelnen Langstücken zusammengesetzt, welche mittels Nuth und Zapfen in einander gefügt sind und durch Schraubenbolzen zusammen gehalten werden. Gegenüber den Platten aus einem Stücke gewährt diese Construction den Vortheil, daſs sich die ungleichen Ausdehnungen des Metalles beim Aufgieſsen des heiſsen Glases freier äuſsern können, so daſs nicht mehr so leicht Wölbungen und Unregelmäſsigkeiten der Tischplatte eintreten können; auch ist dann leicht jedes einzelne ungenau gewordene Stück herauszunehmen und durch ein neues zu ersetzen.

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