Titel: | Heinr. Kessler's Fräs- und Bohrmaschine für kugelförmige Hahnkörper. |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 306 |
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Heinr. Keſsler's Fräs- und Bohrmaschine für
kugelförmige Hahnkörper.
Mit Abbildungen auf Tafel
21.
H. Keſsler's Fräsmaschine für Kugelhähne.
Zum Fräsen und gleichzeitigen Ausbohren von kugelförmigen Hahnkörpern und ähnlichen
Gegenständen hat Heinr. Keſsler in Oberlahnstein (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
32125 vom 2. December 1884) die in Fig. 12 und 13 Taf. 21
dargestellte Einrichtung an einer Drehbank getroffen.
In den Spindelstock ist eine hohle Spindel a eingelegt,
welche auf beiden Seiten mit dem üblichen Kegel versehen ist. In das Innere der
Spindel ist die stählerne Bohrstange b eingesetzt,
welche durch die Schraube d vor und zurück bewegt
werden kann. Zu diesem Zwecke ist an letzterer ein Bund e angebracht, welcher durch die Ueberwurfmutter f an dem Spindelende festgehalten wird; ferner ist am hinteren Ende von
d ein Handrad h
aufgesetzt. In die Bohrstange b ist eine Nuth
Ungehobelt, in welcher das Ende der in die Spindel eingeschraubten Stellschraube g steht und hierdurch bewirkt, daſs die Bohrstange bei
Umdrehung der Spindel mitgenommen wird. In das vordere Ende der Bohrstange werden
die betreffenden Bohrer zum Durchbohren und Ausfräsen der Hahngehäuse eingesetzt.
Schlieſslich wird auf das vordere Ende der Spindel der hohle Fräser i aufgeschraubt, dessen beide Spitzen die Kugelform des
Hahnkörpers herstellen. Der in dem Doppelwinkel k durch
die Stellschrauben l und m
eingespannte Hahnkörper n wird mittels des Supports,
auf dessen oberer Platte der Doppelwinkel befestigt ist, dem Fräser i genähert oder von demselben entfernt. Die
Stellschraube m hat eine runde Spitze, wird durch den
hinteren Winkellappen geschraubt und durch eine Gegenmutter festgestellt, während
die Stellschraube l dagegen eine gehärtete vierkantige
Spitze besitzt und durch eine drehbare Büchse p
geschraubt wird. Die Büchse p ist in den vorderen
Winkellappen eingelegt und durch den Deckel q gehalten.
Durch Drehen von l mittels des Handrades r wird der Hahnkörper n
dann beim Fräsen bewegt.
Wenn die Kugelform fertig gefräst ist, wird der Hahnkörper n etwas vom Fräser entfernt und das Handrad h
irgendwie gebremst, wodurch die Bohrstange b sich
vorwärts bewegt und durch den eingesetzten Bohrer t ein
Loch in den Hahnkörper bohrt; bei weiterer Vorwärtsbewegung der Bohrstange kommt der
mittlere Theil des Bohrers in Thätigkeit, welcher als Kegelfräser wirkt und das
soeben gebohrte Loch treibt.