Titel: F. Schöpfleuthner's Zerreissapparat zur Untersuchung der Festigkeit von Webstoffen.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 277
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F. Schöpfleuthner's Zerreiſsapparat zur Untersuchung der Festigkeit von Webstoffen. Mit Abbildungen auf Tafel 18. Schöpfleuthner's Zerreiſsapparat für Webstoffe. Bei Apparaten zur Bestimmung der Festigkeit von Webstoffen, welche durch eine Federwage die zum Zerreiſsen nöthige Kraft angeben (vgl. Hausner 1878 228 *501), hat F. A. Schöpfleuthner in Wien eine neue einfache Anordnung der Hemmung zum Verhindern des schnellen Zurückspringens des Zeigers der Wage und eine ähnliche Einrichtung zum Festklemmen des an der Wage hängenden Einspannbackens in Vorschlag gebracht. Nach den diesen neuen Apparat veranschaulichenden Fig. 11 bis 13 Taf. 18 sind auf einem guſseisernen Bette R mit Prismenführungen die beiden, mit den Klemmbacken k versehenen, kleinen Böcke A und B verschiebbar, wovon der erstere mit einem Haken unmittelbar an die Feder W eines Kraftmessers angehängt ist und der zweite mit einer durch die Kurbel U zu drehenden Schraubenspindel in Verbindung steht, um den eingespannten Stoff auszudehnen und zum Zerreiſsen zu bringen. Das feste Bett R sichert ein gerade Führung der Klemmbacken, welche zum vollkommenen Gelingen jedes Versuches ein Haupterforderniſs ist. Der Einspannbock A bewegt sich nicht straff geführt auf dem Bette R, um keine nachtheiligen Reibungen auftreten zu lassen; doch muſs A beim Einspannen des Gewebestückes, um dies sicher ausführen zu können, dann festgestellt werden. Zu diesem Zwecke ist, wie aus Fig. 11 Taf. 18 hervorgeht, in den auf beiden Seiten herabreichenden Lappen des Bockes A eine Achse w gelagert, welche zwei Excenter e besitzt, auf die sich die Stücke i auflegen. Wird die Achse w durch den Handhebel h etwas gedreht, so werden die Stücke i fest gegen die untere Seite der Prismenführung des Bettes R gepreſst und dadurch der Einspannbock A festgeklemmt. Damit der Einspannbock A beim Reiſsen des untersuchten Stoffes in seiner Stellung verbleibt und nicht zurückspringt, um einestheils die dem Reiſsen entsprechende Länge genau messen zu können, anderentheils das der Feder W schädliche plötzliche Entspannen derselben zu verhindern, legt sich hinter den Haken des Einspannbockes A das innerhalb des Bettes R gleitende Böckchen C (Fig. 13). Durch einen senkrechten Schlitz desselben reicht die in dem Bette R excentrisch gelagerte Achse z, welche den Handhebel H trägt. Bei einer Drehung dieser Achse z durch den Handhebel H wird das Böckchen C entweder vor- oder rückwärts bewegt. Die Lagerexcenter sind nun auf der Achse z so angeordnet, daſs bei einer Drehung des Hebels H aus der senkrechten Stellung nach rechts das Böckchen C eine Bewegung ebenfalls nach rechts vornimmt. Bei der Untersuchung eines eingespannten Gewebestückes wird daher das Böckchen C durch das Eigengewicht des Hebels H der Bewegung des Einspannbockes A folgen und in steter Anlage an dem Haken des letzteren bleiben, so daſs – da die rückwirkende Kraft der Feder den Hebel H nicht aufwärts zu drehen vermag, sondern demselben nur das Gleichgewicht hält – der Einspannbock A beim Reiſsen des Gewebestückes in seiner Stellung verharrt.

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