Titel: | O. Hillerscheidt's Planzug für Leitspindel-Drehbänke. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 487 |
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O. Hillerscheidt's Planzug für
Leitspindel-Drehbänke.
Mit Abbildungen auf Tafel
29.
Hillerscheidt's Planzug für Leitspindel-Drehbänke.
Einen Planzug, bei welchem, ohne dem Gewinde der Leitspindel der Drehbank irgendwie
zu schaden, glatte Backen fest gegen die Spindel angepreſst werden, um die
unmittelbare Bewegung der Leitspindel durch Räder auf die Supportspindel zu
übertragen, hat O. Hillerscheidt in
Berlin (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 30619
vom 23. Juli 1884) angegeben.
Fig. 15 Taf.
29 zeigt die Ansicht eines gewöhnlichen Drehbanksupportes, bei welchem bei a die Haube mit dem Quersupporte aufgesetzt wird,
während die Stirnräder b und c zur Fortbewegung des Hauptsupportes mittels Zahnstangengetriebes dienen.
Das Gehäuse d des Mutterschlosses, dessen Schloſsbacken
mittels des Hebels e in und auſser Thätigkeit gesetzt
werden können, ist mit den Radhaltern f und g ausgerüstet; letzterer trägt auf einem Zapfen das
Kegelrad h und das Stirnrad i, welche durch die Räder k und l eine Bewegung der Planzugspindel von der Leitspindel
L aus vermitteln. Dazu ist das von Träger f (Fig. 13) gehaltene, über
die Leitspindel hinweg verschiebbare und mit dem Rade h
im Eingriffe stehende Kegelrad m mit einer Vorrichtung
versehen, welche dasselbe nach Belieben mit der Leitspindel leicht zu kuppeln und
ebenso wieder auſser Verbindung zu bringen gestattet. In das Rad m sind auf der Stirnseite mittels
Schwalbenschwanzführung die Stücke n (Fig. 14) geschoben, so
daſs sie eine geschlitzte und daher federnde kegelförmige Nabe für das Rad m abgeben, und ist dann ein Gewinde aufgeschnitten, auf
welchem sich das mit dazu passendem Muttergewinde versehene Handrad o auf- und abschrauben läſst; dabei verhindert der
Ansatz p ein vollständiges Abschrauben des Handrades
von der Nabe n.
Will man plan drehen, so öffnet man die Mutterschloſsbacken durch den Hebel e und kuppelt mittels des Handrades o das Rad m mit der
Leitspindel L, während man, nach Zurückschrauben des
Handrades und nach erfolgtem Schlieſsen des Mutterschlosses, die Leitspindel zum
Verschieben des Hauptsupportes verwenden kann.
Bei den bis jetzt bekannten Planzügen wird gewöhnlich die Leitspindel als Schnecke
benutzt, in welche kleine Schneckenräder mit etwa 18 Zähnen eingreifen. Dadurch ist
eine ungünstige Uebersetzung (1/18) erforderlich, um genügend groſsen Vorschub des
Plansupportes zu erzielen, und leidet die Leitspindel in Folge des seitlichen
Druckes des Schneckenrades ganz bedeutend; auch ist das Bestreben, den Hauptsupport
zu verschieben, durch den seitlichen Druck des Schneckenradzahnes sehr groſs, so
daſs bei einer nicht ganz gehörigen Festklemmung des Hauptsupportes eine gute
Planfläche kaum zu erzielen ist. Vorliegender Planzug soll von allen diesen
Uebelständen frei sein.