Titel: | W. A. Hepburn's Schlichteseiher. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 387 |
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W. A. Hepburn's Schlichteseiher.
Mit Abbildung auf Tafel
24.
[W. A. Hepburn's Schlichteseiher.]
Zur Erleichterung der Arbeit des Durchseihens der gekochten Schlichte oder der mit
Verdickungsmitteln versetzten Zeugdruckfarben, um vor deren Benutzung etwaige
Knollen, Sand u. dgl. auszuscheiden, welche Arbeit bisher fast nur mit Hilfe eines
einfachen Draht- oder Haarsiebes ausgeführt wurde, hat W. A.
Hepburn in Ramsbottom (Englisches Patent nach dem Textile Manufacturer, 1885 S. 135) einen Apparat angegeben, bei welchem
der Luftdruck zum Pressen der Schlichte durch das Sieb benutzt wird (vgl. Rosenstiehl 1873 210 * 446.
Matter 1884 252 * 111).
Wie in Fig. 6
Taf. 24 skizzirt ist, wird das zur Aufnahme der geseihten Schlichte bestimmte Gefäſs
durch eine dicht schlieſsende seitliche Thür O in einen
guſseisernen Kasten K gebracht, welcher im Deckel eine
Oeffnung und darauf den mit dem feinen Siebe (von ungefähr 0mm,5 Maschenweite) versehenen, an einem Gelenke
g drehbaren und von der Schraube f festgehaltenen Trichter T besitzt. In den Trichter kommt die zu seihende Schlichte sofort aus dem
Kochapparate oder der Mischmaschine und wird dann der Kasten K durch den Hahn h und eine anschlieſsende
Rohrleitung mit dem Condensator der Dampfmaschine oder einem anderen luftverdünnten
Raume in Verbindung gesetzt, wobei der äuſsere Luftdruck die Schlichte durch das
Sieb preſst. Der Hahn h wird darauf wieder geschlossen,
der Trichter T zurückgeschlagen und das Sieb nun von
anhängenden Unreinigkeiten durch einen Wasserstrahl gereinigt. Nach
Wiederbefestigung des Trichters kann man den Vorgang, welcher nur ungefähr eine
Minute Zeit gebraucht, immer wiederholen. Es ist auch darauf hinzuweisen, daſs mit
diesem Apparate das Sieb keiner so raschen Zerstörung ausgesetzt ist als bei dem
früheren Verfahren.