Titel: | Th. Robinson's Holzcopirmaschine. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 65 |
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Th. Robinson's Holzcopirmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel
5.
Th. Robinson's Holzcopirmaschine.
In den Annales industrielles, Jahrgang 15
Bd. 2 S. 571 ist eine schon vielfach verbreitete Holzcopirmaschine mit
kreisender Messerscheibe von Thomas Robinson und Sohn
in Rochdale, England, beschrieben, welche in Fig. 1 und 2 Taf. 5 in Vorder- und
Seitenansicht wiedergegeben ist.
Der auf dem Maschinenbette A befestigte Spindelstock B und der Reitstock C
tragen je zwei über einander liegende Spindeln b, b1 bezieh. Reitnägel c,
c1. Die untere Spindel b1 hält das Modell, die
obere b das Werkstück. Auf dem Modelle gleitet im
Verlaufe der ganzen Arbeit eine Gleitrolle oder der Taster T; derselbe bewegt sich parallel und senkrecht zur Drehachse. Die erste
Bewegung ist abgeleitet von der Schraubenspindel I, die
zweite hängt ab von dem Querschnitte des Modelles. Wo das Modell dicker ist, wird
der Taster sammt dem auf schiefer Ebene geführten Supporte N zurückgeschoben; bei einer Querschnittsverjüngung zieht ein Gewicht G den Support N sammt
Taster, gegen das Modell wieder heran. Da der Support N
auch Träger des kreisenden Messerkopfes R ist, so
vollführt letzterer dieselben Schiebungen wie der Taster und das von den Messern
bearbeitete Holzstück erscheint als Copie des Modelles. Wie aus den Figuren zu
erkennen, sind in den Messerkopf nur einzelne Messer eingesetzt; sie haben
abgerundete, allmählich zum Angriffe kommende Schneiden. Da bei dieser Messergestalt
immer mehrere neben einander liegende Faserlagen getroffen werden, so laufen die
Späne sanft ohne Splittern ab. Der von den Messern beschriebene Rotationskörper
gleicht in seiner Gestalt dem Taster.
An dem Supporte N ist noch eine Prismenführung zu
bemerken, in welcher die Lager des Tasters T
verschiebbar sind. Durch Drehen des Mutterrädchens A
überträgt man die Längsbewegung der Spindel h1
auf den Support N, welcher der Drehachse entweder genähert, oder von
ihr entfernt wird. Auf diese Weise wird die Spandicke geregelt, welche von der
Entfernung der Messer vom Holzstücke abhängt.
Für den Antrieb der Maschine ist eine Voll- und eine Leerscheibe F, F1 vorhanden. Auf
der Welle f dieser Scheiben sitzt eine Stufenscheibe
E, welche mittels Riementriebes die Bewegung auf
die in dem Spindelstocke gelagerte Scheibe D überträgt.
Mit D ist ein Stirnrad d
verbunden; dieses treibt die auf den Spindeln b, b1 sitzenden Räder B1
B2 Weil die Räder B1, B2 gleich groſs sind,
so laufen auch die Spindeln gleich schnell um. Das Rad B2 steht im Eingriffe mit dem auf der
verlängerten Schraubenspindel I lose aufgeschobenen
Rade J. Auf derselben Spindel I sitzen auch lose zwei Kegelräder i, i1 von welchen i mit J fest verbunden ist. Die Spindel I steht so lange still, als der zwischen den
Kegelrädern vorhandene Kuppelungsmuff K keines der
Räder i, i1 mit der
Spindel I verbindet. Während der Arbeit ist die
Kuppelung eingeschaltet und zwar ist beim Linksgange das Rad i, beim Rechtsgange das Rad i1 thätig. Am Ende jedes Hubes erfolgt die
Umsteuerung selbstthätig. Zwei Anschläge w des auf dem
Maschinenbette A wie auf der Welle H1 geführten
Supportträgers W stoſsen gegen Ende des Ausschubes an
verstellbare Knaggen k auf der Stange L und nehmen diese Stange ein kurzes Wegstück mit. Am
Ende von L ist ein den Kuppelungsmuff umfassender Hebel
L1 angebracht;
dieser überträgt die Verschiebung der Stange L auf die
Kuppelung und zwar wird bei beendetem Linksgange das Kegelrad i aus- und i1 eingerückt, umgekehrt beim Rechtsgange.
Die Umdrehung des Fräskopfes R erfolgt durch den Trieb
F, H, H1, S und r. Die Scheibe S ist in einer Keilnuth auf der Welle H1 verschiebbar und
nimmt an der Bewegung des Schlittens theil.