Titel: Schow's Umlaufszeiger für Schiffsmaschinen u. dgl.
Fundstelle: Band 255, Jahrgang 1885, S. 361
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Schow's Umlaufszeiger für Schiffsmaschinen u. dgl. Mit Abbildungen auf Tafel 25. Schow's Umlaufszeiger für Schiffsmaschinen u. dgl. Um mit einem Dampfschiffe sicher und genau zu manövriren, muſs der Kapitän zu jeder Zeit in der Lage sein, die Geschwindigkeit und Drehungsrichtung der Maschine zu prüfen. Gewöhnlich geschieht dies von der Kommandobrücke aus mit Hilfe eines in den Maschinenraum hinabreichenden Sprachrohres oder Telegraphen. Diese Vorkehrungen lassen jedoch nur durch Rücksignale des Maschinisten erkennen, ob die Befehle verstanden und genau befolgt worden sind. Um nun den Kapitän von diesen Rücksignalen unabhängig zu machen und ihn von dem Gange der Maschine stets genau zu unterrichten, hat Schow in Kopenhagen nach Engineering, 1884 Bd. 38 S. 599 einen Apparat – Strephometer genannt – construirt, welcher die Drehungsrichtung und die Umlaufszahl der Hauptwelle auf einem Zifferblatte anzeigt. Es wird nämlich durch die Maschine Luft in einen Behälter gepreſst, welcher mit einer feinen, ins Freie ausmündenden Oeffnung versehen ist. Der in diesem Behälter herrschende Druck bildet das Geschwindigkeitsmaſs. Der Behälter steht abwechselnd mit zwei Kapselmanometern in Verbindung. Bei jedesmaligem Richtungswechsel wird die Verbindung mit dem einen Manometer abgeschnitten und mit dem anderen hergestellt. Die Einrichtung der Preſspumpe geht aus Fig. 11 und 12 Taf. 25 hervor. Durch den Hebel A, welcher unmittelbar von der Maschine in Schwingung gesetzt wird, werden die beiden Kautschukblasen B abwechselnd zusammengedrückt, wodurch die Luft durch die Ventile C eingesaugt und durch die Ventile D in die Behälter E gedrückt wird. Aus diesen entweicht die Preſsluft durch den mit einer sehr feinen Oeffnung versehenen Hahn F, so daſs im Behälter E immer ein mit der Geschwindigkeit der Maschine wechselnder Druck herrscht. Aus E gelangt die Luft in das Wechselventil g (Fig. 13) mit 3 Oeffnungen; durch die mittlere Oeffnung kommt die Luft aus der Preſspumpe in den Cylinder, während die seitlichen Oeffnungen mit den beiden Manometern in Verbindung stehen. Die Verschiebung des Kolbenventiles rechts oder links bringt das eine oder das andere Manometer mit dem Behälter E und den Pumpen oder mit der äuſseren Luft in Verbindung. Die Verschiebung selbst aber wird bei jedem Wechsel der Drehungsrichtung auf folgende sinnreiche Weise bewerkstelligt. In den Mantel des Cylinders a (Fig. 13) ist eine steile Schraubenrinne geschnitten, welche an beiden Enden in eine Kreisrinne ausläuft. Sobald nun die Drehung der Maschinenwelle rückgängig wird, erfaſst die Schrauben rinne den in der einen Kreisrinne gleitenden Stift des Hebels b und leitet denselben, da der letztere unter dem Einflüsse einer Spiralfeder immer einer bestimmten Lage zustrebt, in die andere Kreisrinne. Die beiden Manometer oder Indicatoren (Fig. 14) sind mit ihren an die Seitenöffnungen des Wechselventiles g (Fig. 13) sich anschlieſsenden kupfernen Zuleitungsröhren, deren lichter Durchmesser 3mm beträgt, von einem cylindrischen Gehäuse umschlossen; sie bestehen, wie der Vertikalschnitt (Fig. 14) zeigt, aus einer flachen Kapsel a, deren dünner gewellter Messingdeckel unter dem Drucke der hineingepreſsten Luft sich mehr oder weniger nach auſsen biegt. Diese mit dem Luftdrucke, also auch mit der Umlaufzahl der Maschine sich ändernde Bewegung wird, wie bei gewöhnlichen Manometern, auf Zeiger e übertragen, welche in Fig. 14 punktirt eingezeichnet sind. Das sogen. Strephometer ist bereits in der dänischen Marine eingeführt. Es kann an jeder beliebigen Stelle des Schiffes, z.B. an einer besonderen Säule auf der Kommandobrücke, angebracht werden und eignet sich hauptsächlich für Kriegsschiffe, Kanonen- und Torpedoboote, bei denen ein rasches und sicheres Manövriren von groſsem Belange ist.

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