Titel: | Apparat zum Heben gesunkener Schiffe. |
Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 328 |
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Apparat zum Heben gesunkener Schiffe.
Mit Abbildungen auf Tafel
24.
Apparat zum Heben gesunkener Schiffe.
Der vorliegende Apparat, welcher von R. Hascher und L. Laetsch in Netzschkau i. V. (* D. R. P. Kl. 65 Nr.
28706 vom 15. Februar 1884) vorgeschlagen ist, kennzeichnet sich als ein
fernrohrartig verschiebbarer Luftkessel. Eine Anzahl derselben soll mit dem
gesunkenen Schiffe verbunden werden, um letzterem genügende Auftriebskraft zu
verleihen.
Der in Fig. 5
bis 7 Taf. 24
dargestellte Apparat hat die Gestalt eines unten offenen Kofferkessels. Der Apparat
wird von einem Taucher in der zusammengelegten Form Figur 5 durch den Haken
h mit dem gesunkenen Schiffe verbunden; dann wird
in das Innere des Kessels vom Hilfsschiffe aus durch Rohr z Luft gedrückt, welche allmählich den Kessel in die Gestalt Fig. 6 aus
einander treibt. Die rinnenartigen Umbördelungen u der
einzelnen Kesselglieder greifen in einander und bewirken durch zwischengelegte
Packung dichten Schluſs. Um eine Formveränderung des Kessels zu vermeiden und den
aus einander getriebenen Kesseltheilen auch eine möglichst gute Führung zu bieten,
wird der Kessel mit einem Rahmen R umgeben. Dieser
besteht aus zwei Seitenstangen, die unten durch eine Stange q zusammengehalten werden, oben aber mit einer Kette k versehen sind, welche den ausgezogenen Kessel umgibt.
Beim Ausschube des Kessels in Folge des Aufblasens wird zunächst ein Druck auf den
Zapfen p erfolgen; hierdurch wird die Klammer K gehoben, der Eingriff der Zapfen s in den Seitenstäben r
gelöst und die Riegel r um ihre Gelenkzapfen o nach oben geklappt (vgl. Fig. 7).
Die zum Aufblasen der Kessel benöthigte Luft wird nicht unmittelbar von der Pumpe
geliefert, sondern in einen cylindrischen Behälter geleitet, aus welchem sie in die
Kessel gelassen wird. Die Verbindung der Kessel mit diesen Behältern soll nun unter
Wasser in der Tiefe des gesunkenen Schiffes erfolgen. Als Vortheil für diesen
Vorschlag wird angegeben, daſs die Luft gekühlt wird, nur wenige Schläuche an die
Wasseroberfläche zu führen sind, ein gröſserer Druck den Behältern zugemuthet werden
kann und die Behälter selbst zum Heben des Schiffes beitragen! Soll das gehobene Schiff über
Wasser treten, um leichter fortgeschafft zu werden, so sind einige der benutzten
Apparate auszuschalten. Den hierdurch entstandenen Verlust der Tragkraft für das
gehobene Schiff wollen die Erfinder dadurch ausgleichen, daſs sie dann Luftkessel an
das Schiff anschlieſsen, welche genügende Tragkraft besitzen, um den nicht
eingetauchten Theil über Wasser zu halten.