Titel: | E. Kirchner's Trockenapparat mit Dampfbad und Dampfschlange für Holzstoff u. dgl. |
Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 237 |
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E. Kirchner's Trockenapparat mit Dampfbad und
Dampfschlange für Holzstoff u. dgl.
Mit Abbildung auf Tafel
18.
E. Kirchner's Trockenapparat für Holzstoff u. dgl.
Der neuere Trockenapparat für Holzstoff u. dgl. von E.
Kirchner in Aschaffenburg (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 27334 vom 30. Oktober
1883, Zusatz zu Nr. 16565) hat in der Hauptsache dieselbe Gestalt und den gleichen
Grundgedanken wie der in D. p. J. 1882 245 * 21 beschriebene Apparat, nämlich feuchte
Stoffproben o. dgl. unter 100° mit einem auf 100° erwärmten Luftstrom zu trocknen.
Statt die Erwärmung des inneren Kessels mittels kochenden Wassers vorzunehmen, ist
jetzt Dampf von geringer Spannung angewendet; die durchziehende Trockenluft wird
statt durch Heizgase eines besonderen Erdöl-, Spiritus- oder Gasofens durch eine
Dampfschlange erhitzt, welche von einem Dampfkessel gespeist wird. Der Apparat mit
Dampfheizung hat daher, wie aus Fig. 3 Taf. 18 zu
entnehmen, eine etwas umständlichere Einrichtung erhalten, paſst aber mehr für
Fabriken mit Dampfkesselanlagen.
Die Einrichtung ist kurz folgende: Der Trockenkessel besteht aus 3 Kupfermänteln a, b und c mit
Doppeldeckel d und Dunstkamin e. Statt des kochenden Wassers zwischen den Mänteln a und b zur Bildung der
Grundtemperatur von 100° und der den äuſsersten Mantel c höher erhitzenden Heizgase eines eisernen Ofens zur Erwärmung der den Apparat
durchströmenden Luft dient jetzt, wie gesagt, gering gespannter Dampf, welcher durch
den Hahn h in die Dampfschlange r eintritt und schlieſslich je nach Stellung des Hahnes h1 gedrosselt in den
Condensationstopf i gelangt und durch eine Anzahl
Oeffnungen g zwischen die Mäntel a und b streicht. Das
Manometer m läſst den Druck erkennen, ein
Sicherheitsventil v bei zu hohem Drucke Dampf
ausströmen; ferner ist bei voll geöffnetem Hahne h das
ganze Dampfschlangenrohr r mit Kesseldampf gefüllt und
erhitzt den Raum zwischen b und c auf etwas mehr als 100°, so daſs die bei o
eintretende Luft leicht mit 100° Temperatur durch eine Anzahl Oeffnungen f in den eigentlichen Trockenraum gelangt, die auf den
Sieben s locker aufgetragenen Stoffschichten
durchströmt und durch den Dunstabzug e entweicht, bis
der Stoff allmählich bei 100° trocken geworden ist.
Das sich in dem Schlangenrohre r und zwischen den
Mänteln a und b bildende
Wasser sammelt sich im Condensationstopfe i und wird in
ein untergestelltes Becken entleert.