Titel: | Steuerung für stehende direkt wirkende Dampfpumpen. |
Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 91 |
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Steuerung für stehende direkt wirkende
Dampfpumpen.
Mit Abbildung auf Tafel
7.
Harlow's Steuerung für Dampfpumpen.
Die von M. S. Harlow in Hoboken, N.-J., angegebene
Steuerung besitzt nach dem Engineering and Mining
Journal, 1884 Bd. 38 S. 231 nur zwei bewegliche Theile: den Steuerkolben
F und den von diesem bewegten Muschelschieber F. Ersterer ruht in einem auf dem Dampfcylinderdeckel
wagerecht angeordneten Gehäuse, welches durch die Kanäle S bezieh. E mit dem direkten Dampfe bezieh.
mit dem Auspuffe, ferner durch die Kanäle L und U mit dem unteren und oberen Ende des Dampfcylinders in
Verbindung steht. Auſserdem führen von den Enden des Steuergehäuses noch 2 Kanäle
A und B zu dem Kanäle
C1, welcher durch
den Kanal C unmittelbar zu dem Auspuffe E führt. Die Kanäle A und
B durchschneiden die Bohrung, welche in dem
Cylinderdeckelaufsatz zur Aufnahme der Verlängerung P
der Kolbenstangen angeordnet ist, während der Kanal C
um diese Durchbohrung herumläuft. In der höchsten Stellung des Dampfkolbens werden
die Kanäle B und C1 durch eine in die Kolbenstangen-Verlängerung P eingedrehte Nuth mit einander verbunden; beim
tiefsten Stande des Dampfkolbens dagegen tritt das oberste Ende von P unter die Kanäle A und
C1, so daſs auch
diese mit einander in Verbindung stehen.
Der Gang der Maschine ist hiernach folgender: In der gezeichneten Kolbenstellung hat
der Dampf von unten gewirkt, indem derselbe durch den Kanal S eintretend um den Steuerkolben F herum an
dem Muschelschieber V vorbei in den Kanal L strömte. In der höchsten Stellung des Dampfkolbens
werden nun die Kanäle B und C durch die Ausdrehung in der Verlängerung P
der Kolbenstange mit einander verbunden und dadurch die linke Seite des
Steuerkolbens F mit dem Auspuffe in Verbindung gesetzt.
In Folge dessen drückt der direkte Dampf durch den Kanal D auf die rechte Seite des Steuerkolbens stärker und steuert den Schieber V um. Der Kanal L tritt
nun mit dem Auspuffe in Verbindung, während durch U
direkter Dampf auf den Dampfkolben, denselben nach unten schiebend, wirkt. Bei
dieser Bewegung des letzteren wird aber auch sofort die Verbindung von B mit C abgeschnitten, so
daſs der Steuerkolben durch die Kanäle D, D1 von direktem Dampfe belastet im Gleichgewichte
steht. Dies dauert so lange, bis die Verlängerung P
beim tiefsten Stande des Dampfkolbens unter den Kanal A
zu stehen kommt und diesen dadurch mit C1 verbindet. Daraufhin tritt die rechte Seite des
Steuerkolbens mit dem Auspuffe in Verbindung, wodurch der Steuerkolben nach rechts
geschoben wird. Es wiederholt sich nun das beschriebene Spiel. Der gute Gang der
Steuerung hängt wesentlich von dem dampfdichten Schlüsse der
Kolbenstangen-Verlängerung P in der Bohrung des
Cylinderdeckelaufsatzes ab. Der Schluſs muſs an 3 Stellen stattfinden. Besondere
Packungen sind hierfür in der angeführten Quelle nicht erwähnt.