Titel: | Gebrüder Howaldt's Destillator für Condensations-Dampfmaschinen. |
Fundstelle: | Band 255, Jahrgang 1885, S. 9 |
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Gebrüder Howaldt's Destillator für
Condensations-Dampfmaschinen.
Mit Abbildung.
Howaldt's Destillator für Condensations-Dampfmaschinen.
Gebrüder Howaldt in Kiel (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 26734
vom 6. November 1883) wollen in das Abdampfrohr einer Dampfmaschine vor dem
Condensator, dessen Construction beliebig sein kann, ein Destillationsgefäſs, im
Wesentlichen einen Oberflächen-Condensator bildend, derart einschalten, daſs der das
Kühlwasser enthaltende Raum desselben mit dem eigentlichen Condensator oder mit
einer besonderen Luftpumpe in Verbindung gesetzt wird. Auf diese Weise soll ein
Theil der Wärme des Abdampfes zur Verdampfung des unter entsprechend niedrigem
Drucke stehenden Wassers verwendet werden. Das aus diesem Dampfe gewonnene reine
Wasser kann dann im ersten Falle als Speisewasser für den Dampfkessel oder im
anderen Falle, mit Luft gemischt und filtrirt, als Trinkwasser benutzt werden.
Textabbildung Bd. 255, S. 9
In nebenstehender Figur ist eine derartige Einrichtung im Querschnitte dargestellt.
In das Dampfrohr ist eine kastenförmige Erweiterung b
eingeschaltet, welche von einem Wassergefäſse a umgeben
und von zahlreichen Wasserrohren durchzogen ist. Ein Schwimmer f regelt den Zufluſs des Wassers in a. An das Absperrventil c
wird die nach dem eigentlichen Condensator führende Leitung angeschlossen. Der in
a entwickelte Dampf mischt sich dann im Condensator
mit dem durch das Abdampfrohr b zuströmenden Abdampfe
und wird mit demselben niedergeschlagen. Auf diese Weise kann man z.B. auf Schiffen
zweckmäſsig das durch Abblasen der Kessel u. dgl. verloren gehende Wasser ersetzen.
Will man Trinkwasser gewinnen, so wird es nöthig sein, den Dampf aus a mittels einer besonderen Luftpumpe abzusaugen und
dann in einem Kühlgefäſse niederzuschlagen.
Der Apparat, welcher selbstverständlich mit den nöthigen Reinigungsöffnungen, sowie
mit Wasserstandsglas u.s.w. zu versehen ist, kann auch so angeordnet sein, daſs der
Dampf durch ein das Gefäſs a durchziehendes
Röhrenbündel geleitet wird und das Wasser diese Röhren umgibt.