Titel: | H. Mohr's Centrifugal-Bandbremse für Winden u. dgl. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 266 |
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H. Mohr's Centrifugal-Bandbremse für Winden u.
dgl.
Mit Abbildungen auf Tafel 20.
H. Mohr's Centrifugal-Bandbremse für Winden u. dgl.
Um bei Krahnen, Winden, Aufzügen und sonstigen Hebevorrichtungen ein zu schnelles
Sinken der Last und die damit für die Arbeiter verbundene Gefahr zu vermeiden,
ordnet Herm. Mohr in Mannheim (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 23
506 vom 11. Juli 1882) eine Bandbremse an, welche bei zu rascher Drehung der
Windetrommel durch die Centrifugalkraft passend angebrachter Schwungmassen angezogen
wird. Auſserdem ist selbstverstandlich noch eine weitere Bremsung von Hand
möglich.
Zu letzterem Zwecke ist, wie aus Fig. 6 und
7 Taf. 20 hervorgeht, auf die Achse b der
Windetrommel eine Bremsscheibe a festgekeilt; über
dieselbe ist das Band c gelegt, welches durch den
Handhebel d mehr oder weniger fest angezogen werden
kann. Ein anderes Bremsband e ist um die am Gestelle
verschraubte Bremsscheibe p gelegt und mit dem einen in
eine Angel auslaufenden Ende mittels zweier Muttern in einem mit der Bremsscheibe
a verbundenen Lappen festgeschraubt. Mittels dieser
Muttern erfolgt auch die Berichtigung der Länge des Bandes. Ferner sind in der
Scheibe a zwei Zapfen i
und h befestigt, um welche sich die beiden
Schwunggewichte g und f
drehen. Diese sind durch den um die Achse b
schwingenden Hebel n und die beiden Lenker m und l so gekuppelt, daſs
dieselben stets um gleichviel von der Achse sich entfernen, oder sich derselben
nähern. Mit dem einen Gewichte f ist der kurze Hebelarm
k fest verbunden, an welchen das freie Ende des
Bremsbandes e angehängt ist. Vermöge der
Centrifugalkraft werden nun bei jeder Drehung der Windetrommel bezieh. der Scheibe
a die Schwunggewichte f und g sich nach auſsen bewegen und zwar mit
um so gröſserer Kraft, je mehr die Geschwindigkeit wächst; im gleichen Maſse wird
aber auch das Bremsband e angezogen. Es muſs daher bald ein Zeitpunkt
eintreten, wo die Reibung des letzteren jede weitere Zunahme der Geschwindigkeit
verhindert. Durch zweckmäſsige Wahl der einschlägigen Abmessungen kann daher die
Geschwindigkeit, mit welcher die sich selbst überlassene Last sinkt, beliebig
herabgemindert werden, während bei langsamer Drehung die Gewichte g und f durch die
Schraubenfedern o der Achse genähert werden und hierbei
das Bremsband e nachlassen, so daſs dieses kein
Hinderniſs für die Bewegung bildet.