Titel: | Letoret's Condensator ohne Luftpumpe. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 449 |
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Letoret's Condensator ohne Luftpumpe.Ueber Condensatoren ohne Luftpumpen vgl. Uebersicht 1883 247
* 5,* 49, ferner Brossard 1881 240 * 85, Barclay 1869 193 *
2.
Mit Abbildung auf Tafel 33.
Letoret's Condensator ohne Luftpumpe.
Nach der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und
Salinenwesen, 1883 S. 195 ist auf der Steinkohlenzeche Hugo bei Buer im Revier Gelsenkirchen die
doppeltwirkende Wasserhaltungsmaschine von 1540mm
Cylinderdurchmesser und 3768mm Hub mit einem
Condensator ohne Luftpumpe nach Letoret'schem Prinzipe
versehen worden. Diese Condensationsvorrichtung gehört zu denjenigen, bei welchen
die Entfernung des Condensationswassers durch den Anfangsdruck des Auspuffdampfes
bewirkt wird, und zeichnet sich durch Einfachheit bei geringer Anzahl der bewegten
Theile und dadurch erzielte Billigkeit, geringe Abnutzung und Unempfindlichkeit
gegen schlammiges Wasser aus. Auſserdem ist der Verbrauch an Einspritzwasser –
allerdings unter Verzichtleistung auf eine sehr vollkommene Condensation – sehr
herabgemindert.
Fig.
7 Taf. 33 stellt schematisch einen senkrechten Schnitt durch die
Vorrichtung dar. Der Dampf tritt durch das Rohr A in
den eigentlichen Condensator B ein und treibt das in
demselben befindliche Wasser durch das sich nach unten öffnende Ventil D in den Ausfluſsbehälter C, aus welchem es durch das Rohr E abflieſst.
Es muſs daher der Abdampf immer noch eine Anfangsspannung gröſser als 1at besitzen. Kurz nach Eintritt des Dampfes öffnet
sich das von der Maschine gesteuerte Einspritzventil G
und läſst das Einspritzwasser durch den Streukegel H
eintreten. Damit dasselbe auch wirklich als Strahl einströmt, muſs es aus einem
höher gelegenen Behälter zuflieſsen und besitzt dasselbe z.B. bei der Anlage auf
Zeche Hugo 5m
Druckhöhe. Hierdurch erfolgt ein rasches Niederschlagen des im Condensator
befindlichen Dampfes, das Ventil D schlieſst sich unter
Mitwirkung des Gewichtes F und der Gegendruck auf den
Kolben der Maschine ist für den Rest des Kolbenweges ein sehr geringer. Vor
Beendigung des Hubes muſs natürlich das Ventil E
geschlossen werden, damit beim Hubwechsel der neu einströmende Dampf zunächst seine
Spannung behält, um das angesammelte Wasser durch D
heraustreiben zu können.
Gewöhnlich entströmt dem Rohre E ein Gemisch von Dampf
und Wasser. Auf Zeche Hugo muſste der örtlichen
Verhältnisse wegen diese Rohrleitung sehr weit fortgeführt werden und tritt dadurch
in derselben eine nachträgliche Condensation ein, so daſs schlieſslich nur Wasser
ausflieſst. Die
dortige Vorrichtung ergibt 65 bis 80cm Luftleere
und soll mit ihrer Einrichtung eine Kohlenersparniſs von 26 Proc. erzielt sein.