Titel: | Ueber die Beziehung zwischen der Spannung und der Temperatur gesättigter Dämpfe; von A. Jarolimek. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 393 |
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Ueber die Beziehung zwischen der Spannung und der
Temperatur gesättigter Dämpfe; von A. Jarolimek.
A. Jarolimek, über gesättigte Dämpfe.
In den Sitzungsberichten der k. Akademie der
Wissenschaften, 1882 Abth. II Bd. 86 und 87 veröffentlichte A. Jarolimek über die Beziehung zwischen der Spannung
und der Temperatur gesättigter Dämpfe interessante Betrachtungen, denen folgender
Auszug entnommen ist.
Für gesättigte Wasserdämpfe gibt die Formel
T=326,7\,p^{0,04233}+46,3\,p^{0,3039} mit den Regnault'schen Angaben durchwegs (von
p=0,0004 bis zu 28^{at} und l=-\
32^{\circ} bis +\ 230^{\circ}) vorzügliche
Uebereinstimmung, während die Formel
T=334,774\,p^{0,06068}+38,106\,p^{0,25} welche aus Zeuner's Gleichung pv^{1,0646}=1,704
und dessen Zustandsgleichung
p\,v=0,0049287\,T-0,187815\,\sqrt[4]{p} hervorgeht,
erhebliche Abweichungen ergibt. Nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Temperatur
t nach:
p
at
Regnault
Zeuner
Jarolimek
0,00042
t =
– 32
t =
– 59
t =
– 33,6
0,00103
– 22
– 46,0
– 23
0,00605
0
– 16,6
0
0,03
+ 24,5
+ 13,4
+ 24,5
0,1
46,2
39,5
46,4
0,3
69,5
66,4
69,6
1
100
99,9
100
2
120,6
121,5
120,6
3
133,9
135,1
133,9
4
144
145
144
5
152,2
153,1
152,2
6
159,2
159,8
159,2
7
165,3
165,7
165,4
8
170,8
170,9
170,9
9
175,8
175,5
175,8
10
180,3
179,7
180,3
15
198,8
196,6
198,8
20
213
209,1
213
25
224,7
219,2
224,6
28
230,9
224,4
230,7
35
–
235,1
243,2
40
–
241,7
251
50
–
252,8
264,5
60
–
262,2
276,2
70
–
270,4
286,5
80
–
277,8
295,7
90
–
284,3
304
95
–
287,3
308
Die Beziehung zwischen Spannung und Temperatur läſst sich für sämmtliche Dämpfe durch
die Gleichungsform:
t=a+b\,\sqrt[4]{p}+\frac{c}{p}
darstellen und sind die Uebereinstimmungen (abgesehen von
Pressungen unter p = 1) auſserordentlich befriedigende.
Die Gleichungen lauten für
WasserdampfDiese Formel gibt bis zu Pressungen von p
= 28at sehr genaue
Resultate. Um aber auch mit den übrigen Werthen in Zeuner's Tabellen zu guter
Uebereinstimmung zu gelangen, setzt man:
t=100\,p^{0,25}+3-\frac{3}{p}.
t=97\,p^{0,25}+8-\frac{5}{p}
Kohlensäure
t=63\,p^{0,25}-154,5+\frac{13,5}{p}
QuecksilberMit Hilfe dieser Formel fanden sich in Zeuner's Tabellen zwei Fehler: für t = 505,152 entspricht p =
6940 statt 6840mm für t = 513,907 entspricht p = 7700 statt 7600mm.
t=190,5\,p^{0,25}+175-\frac{8}{p}
Alkohol
t=90\,p^{0,25}-8,2-\frac{3,5}{p}
Aether
t=108\,p^{0,25}-72,5
Aceton
t=112,5\,p^{0,25}-56
Chloroform
t=118,5\,p^{0,25}-58,5
Schwefelkohlenstoff
t=120\,p^{0,25}-73,5
Chlorkohlenstoff
t=130\,p^{0,25}-53,3
Ammoniak
t=71,9\,p^{0,25}-102,5-\frac{2,3}{p}
Chlormethyl
t=86\,p^{0,25}-106,9-\frac{2,8}{p}
Methyläther
t=90,3\,p^{0,25}-112,8-\frac{1,1}{p}
Schwefligsäure
t=85\,p^{0,25}-93,6-\frac{1,5}{p}
Bemerkenswerth an diesen Gleichungen ist das übereinstimmende Vorkommen des
Exponenten \frac{1}{4}=\frac{x-1}{x} bei p, welchen Zeuner für Wasserdampf (x = 4/3) aufstellte. Das dritte Glied ist nur bei der
Formel für die Kohlensäure positiv; dieselbe trägt den Resultaten Regnault's, Pictet's und
theilweise auch Faraday's Rechnung. In den Grenzen der
Regnault'schen Versuche (– 25° bis + 25°) gilt
allerdings mit Differenzen von höchstens 0,10° die Gleichung:
t=60\,\sqrt[4]{p}-145,7-\frac{22,7}{p}, während von t = – 80° bis – 40° besser
t=52\,\sqrt[4]{p}-132 entspricht.