Titel: | Apparat zur Prüfung von Webstoffen, Filz, Papier u. dgl. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 10 |
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Apparat zur Prüfung von Webstoffen, Filz, Papier
u. dgl.
Mit Abbildung.
Heilemann's Zerreiſsapparat.
Nach F. J.
Heilemann in Berlin (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 24852 vom 18. Januar 1883) wird der zu
untersuchende Streifen an seinen Enden durch Klemmen mit zwei „undehnbaren“
Bändern verbunden, von denen das eine an der drehbaren Achse a, das andere an der Zahnstange b befestigt
ist, welche ihrerseits wieder auf Schraubenfedern c
wirkt. Wird die Achse a durch ein Handrädchen gedreht,
so wickelt sich das eine Band auf und es erfolgt unter Zusammendrückung der beiden
seitlich in Hülsen gelagerten Schrauben federn das Beanspruchen und Ausdehnen des
Versuchsstückes.
Textabbildung Bd. 252, S. 10
Die Zusammendrückung der Federn wird mittels Zahnräderübersetzung rr1 in vergröſsertem
Maſsstabe auf eine Zahnstange d übertragen, welche an
ihrem vorderen Ende einen Zeiger e trägt, dessen Stand
an der Skala f die Zusammendrückung der Federn und
damit deren Beanspruchung anzeigen soll. Ein auf der Achse g sitzendes Sperrrad verhindert das Zurückschnellen der Schraubenfedern,
welches bei stattfindendem Bruche des Versuchsstreifens eintreten würde.
Soll der Riſs an einer bestimmten Stelle erfolgen, um mittels Lupe h die bei der Ausdehnung stattfindende Strukturänderung
beobachten zu können, so wird der Versuchsstreifen durch einen Querstab i seitlich abgelenkt. Es kommen dann zu den Zugspannungen noch
Biegungsspannungen hinzu, so daſs der Riſs an der ausgelenkten Stelle eintritt. Auf
die Ermittelung der Dehnung des Versuchsstückes ist
keine Rücksicht genommen; zudem erscheint es bedenklich, lange Schraubenfedern stark
zusammen zu drücken, da sich diese leicht seitlich ausbiegen und an den sie
umgebenden Hülsen schleifen, somit die Genauigkeit der Federskala in Frage
stellen.