Titel: Umbau eines einfachen Guibal'schen Ventilators in einen Doppelventilator.
Fundstelle: Band 251, Jahrgang 1884, S. 392
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Umbau eines einfachen Guibal'schen Ventilators in einen Doppelventilator. Mit Abbildungen auf Tafel 29. Umbau eines einfachen Guibal'schen Ventilators. Auf der Steinkohlengrube Gerhardt-Prinz-Wilhelm wurde nach der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen, 1883 S. 207 ein Guibal'scher Ventilator von 9m Durchmesser und 3m Flügelbreite aufgestellt und nach dessen Inbetriebsetzung gefunden, daſs die Leistung mit Rücksicht auf die bedeutende Flügelbreite im Vergleiche mit anderen Ventilatoren desselben Systemes eine geringe war, wonach angenommen wurde, daſs die Leistung dieser Ventilatoren nicht im einfachen Verhältnisse zu der Flügelbreite steht. Man entschloſs sich, den Einzel-Ventilator in einen Doppel-Ventilator abzuändern. Es wurden einfach in das alte Ventilatorgehäuse auf der alten Achse zwei gleiche Flügelräder mit nur 1m Breite eingebaut, welche durch zwei Blech wände von einander getrennt wurden, so daſs zwischen beiden Ventilatoren ein Zwischenraum von 1m Breite übrig blieb. Fig. 16 bezieh. 17 Taf. 29 zeigt einen Schnitt durch die Mitte des Gehäuses bezieh. durch den Blasehals. Die Wetter treten durch die Säugöffnung o in den Ventilator I, werden in den oben abgeschlossenen Raum u des Blasehalses ausgeblasen, gelangen von hier in den Zwischenraum v und durch die in der zweiten Blech wand ausgesparte Saugöffnung p in den Ventilator II, aus welchem sie endlich durch den offenen Theil des Blasehalses w ins Freie ausgestoſsen werden. Die eingebauten Blechwände sind 3mm stark und durch I-Eisen und Anker von Rundeisen verstärkt und verstrebt. Die durch diese Abänderung bewirkte Vermehrung der ausgeblasenen Wettermenge soll 28 Proc. betragen. Die im Saugraume gemessenen Depressionen ergaben sich bei verschiedenen Umlaufzahlen folgendemaſsen: Depression mm Umlaufzahl vor Abänderung nach Abänderung Einzel-Ventilator Ventilator I Ventilator II 25 11 22 30 18 16 30 35 21 38 40 30 29 49 45 36 65 50 45 60 62 Die zur Erzielung einer bestimmten Depression nothwendige Umfangsgeschwindigkeit des Flügelrades läſst sich bei den Centrifugalventilatoren bekanntlich annähernd allgemein nach der Formel nR = C√h beurtheilen, wobei R den äuſseren Radius des Flügelrades in Meter, n die minutliche Umgangszahl desselben, h die zu erzeugende Depression in Meter Wasser und C einen Coëfficienten bedeuten. C schwankt bei Guibal'schen Ventilatoren meist um 1100 und beträgt nach obigen Versuchen für den Einzel-Ventilator und den Ventilator I nach dem Umbaue im Mittel rund 1060, für den Ventilator II hingegen bloſs etwa 790, d.h. bei dem umgebauten Doppel-Ventilator ist die zur Erzielung einer bestimmten Depression nöthige Umfangsgeschwindigkeit im Mittel nur 0,75 jener, welche bei einem Einzel-Ventilator nöthig ist, was mit der Theorie ziemlich gut übereinstimmt.

Tafeln

Tafel Tafel 29
Tafel 29