Titel: | H. Raetke's Desinfectionsapparat und Bettfedernreinigungsmaschine. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 161 |
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H. Raetke's Desinfectionsapparat und
Bettfedernreinigungsmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel 14.
Raetke's Desinfectionsapparat und
Bettfedernreinigungsmaschine.
Zunächst zum Desinficiren und Reinigen von Bettfedern bestimmt, sollen auf der
Reinigungs- und Desinfectionsmaschine von Heinr-Raetke in
Berlin (* D.
R. P. Kl. 30 Nr. 22173 vom 4. Juni 1882) ebenso wohl Decken,
Kleidungsstücke, Wäsche, als auch Pferdehaare und andere Fasern bei entsprechender,
jedoch unwesentlicher Aenderung der Maschine desinficirt werden können. Als
Desinfectionsmittel werden verschiedene chemische Stoffe in Verbindung mit Wasser
und Schwefeldämpfen benutzt, wobei nach der Wirkung dieser Mittel kräftig ventilirt
wird (vgl. 1883 247 * 76. 249
* 208).
Die auf Füſsen c ruhende cylindrische Trommel (Fig.
4 Taf. 14) ist durch eine Wand a2 in zwei Theile A und
B getheilt, von denen der Theil A den Feuerherd d mit der
Thür g, dem Roste e, dem
Rauchabzuge f und Aschenfalle h, sowie den Raum k1, in welchem die desinficirenden Dämpfe erzeugt werden, enthält, und der
zweite Theil B, der in seiner unteren Hälfte mit einem
Siebboden m versehen ist, die durch ein Mannloch
eingebrachten Bettfedern aufnimmt. Der Feuerherd d
steht durch einen mittels Klappe l verschlieſsbaren
Trichter k mit dem Räume k1 in Verbindung, welch letzterer durch
eine mit Deckel k2
verschlieſsbare Sieböffnung k3 mit dem Theile B verbunden werden
kann. In der Trommel ist eine Welle p gelagert, welche
in dem Theile B Flügel p1 und Besen p2 trägt und bei ihrer Drehung durch einen
Kettentrieb die in dem Räume m1 unter dem Siebboden m
liegende Transportschraube m2 bewegt. Der Theil B der Trommel
wie der Raum m1 haben
durch Deckel o1 bezieh.
m3 verschlieſsbare
Auslaſsöffnungen o und m4. In der Decke des Raumes k1, wie an der
Stirnwand a3 der
Trommel befinden sich durch besondere Klappen verschlieſsbare Oeffnungen k4 und o2.
Zur Feuerung darf kein Rauch oder Ruſs erzeugender Brennstoff verwendet werden und
sind dazu Kokes am geeignetsten. Nachdem nun das zum Anfeuern benutzte Holz
vollständig verbrannt ist, wird das Rauchabzugsrohr f
beinahe geschlossen und die Klappe l geöffnet, so daſs
die warme Luft sich in dem Räume k1 sammelt und mit den Desinfectionsdämpfen dort
verbindet. Wenn die Bettfedern in die Trommel gebracht sind, wird k3 geöffnet, so daſs die heiſsen Dämpfe nach B übertreten, und dabei gleichzeitig die Welle p gedreht. Nachdem die Federn bei der fortwährenden
Zuführung von heiſser Luft und Dämpfen während einer Zeit von 30 Minuten
abgeschwitzt und desinficirt sind und der Staub durch das Sieb m sich abgesondert hat, wird l geschlossen, dagegen k4 und o2 geöffnet, wodurch nun ein Luftstrom entsteht, der
während 15 Minuten angehalten wird und die Hitze und Dämpfe entweichen läſst.
Die verschieden schräge Stellung der Flügel und Besen auf der Welle p bedingt, daſs bei deren Drehung die Federn nach der
Wand a2, als auch nach
der Wand a3 befördert
werden, wodurch eine Verstopfung der Oeffnungen verhindert, als auch eine gründliche
Staubabsonderung erzielt wird.
Beim Desinficiren von wollenen Decken, Wäsche oder Kleidungsstücken werden die Flügel
p1 und Besen p2 durch Stäbe ersetzt,
an welchen die Gegenstände ausgespannt werden. Der Arbeitsvorgang ist derselbe wie
vorher, nur daſs die Dauer der Lüftung 30 Minuten anhält. In den Raum k1 wird ein Gefäſs mit
kochendem Wasser gestellt und in dem Feuerherde d noch
Schwefel verbrannt. Beim Desinficiren von Pferdehaaren werden Flügel, Besen wie auch
Stäbe von der Welle p entfernt und der ganze Theil B lose mit dem Materiale ausgefüllt.