Titel: | Apparat zur Bestimmung der Zähflüssigkeit von Oelen. |
Autor: | F. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 33 |
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Apparat zur Bestimmung der Zähflüssigkeit von
Oelen.
Mit Abbildungen auf Tafel 4.
Lepenau's Bestimmung der Zähflüssigkeit.
Der Apparat zur Bestimmung der Zähflüssigkeit von Oelen, Leplometer genannt, von W. H. Lepenau in
Salzbergen (* D. R. P. Kl. 42 Nr.
23672 vom 18. März 1883) besteht, wie Fig. 9 und
10 Taf. 4 zeigen, aus einem Behälter A,
welcher das zur Aufnahme der Oele bestimmte Gefäſs b
enthält; letzteres ist in drei gleiche Abtheilungen getheilt, von denen die beiden
seitlichen, mit Böden versehenen Kammern d die zu
untersuchenden Oele aufnehmen, während die mittlere Abtheilung f, oben und unten offen, ebenso wie der äuſsere Raum
dazu dient, durch Wasser die Temperatur der Gefäſse d gleichmäſsig zu
erhalten. Das im Gefiäſse d befindliche Oel flieſst
durch den Stutzen h zu der mittels Schraube i stellbaren Ausfluſsöffnung k (vgl. Fig. 11).
Der Raum l nimmt das Quecksilbergefäſs eines
Thermometers m auf, das Rohr n führt die hier befindliche Luft ab, während das übrig gebliebene Oel
durch Hahn o abgelassen werden kann.
Beim Gebrauche füllt man die beiden Abtheilungen d mit
dem Normalöle bis zum Ueberlaufen und regulirt die Ausfluſsöffnung der Röhrchen h mittels Schraube i
derart, daſs aus beiden Röhrchen innerhalb gleicher Zeitabschnitte die gleiche
Tropfenzahl Oel abläuft. Sobald diese Gleichmäſsigkeit hergestellt ist, gilt der
Apparat als eingestellt. Man läſst dann aus einer der Abtheilungen d das Oel auslaufen, füllt die entleerte Abtheilung mit
dem zur Vergleichung bestimmten Oele bis zum Ueberlaufen, während man die andere
Abtheilung in gleicher Weise mit dem Normalöle auffüllt. Die gesuchten
Vergleichswerthe ergeben sich alsdann ohne weiteres aus der während gleicher
Zeitabschnitte je aus beiden Ausfluſsöffnungen gefallenen Anzahl Tropfen oder durch
Wägen der gleichzeitig ausgeflossenen Mengen. Bei jeder neuen Versuchsreihe wird der
Apparat, ohne die Stellung der Schraube zu verändern, mit dem Normalöle wie oben
probirt.
In wie fern dieser Apparat genauere Resultate gibt als die ähnlichen von F. Fischer (1880 236 * 495)
und Lamansky (1883 248 *
31), ist durch vergleichende Versuche festzustellen; namentlich ist dabei zu
berücksichtigen, daſs die Temperatur des bei k
abflieſsenden Oeles nur dann annähernd der des Wasserbades bezieh. der Eismischung
in A entspricht, wenn die äuſsere Atmosphäre keine
wesentlich andere Temperatur hat.
F.