Titel: | A. Goede's Führungsmechanismus für Gatterrahmen. |
Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 341 |
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A. Goede's Führungsmechanismus für
Gatterrahmen.
Mit Abbildungen auf Tafel 23.
Goede's Führungsmechanismus für Gatterrahmen.
Die Führungsgeleise für die Sägenrahmen an Horizontalgattern legt man am besten
doppelt geneigt gegen die Platte und zwar sowohl schräg zur Vertikalebene, um beim
Rückgange das Ausweichen der Zähne gegen den Schnittboden zu bewerkstelligen, als
auch geneigt gegen die Horizontalebene, um eine bessere Spannung des Sägeblattes zu
erzielen. Beide Schrägen veranlassen nun eine doppelte Drehung des Rahmens, welche
man bei den bisher üblichen Einrichtungen in der Weise ermöglicht, daſs man bei den
Führungsflügeln die Flächen, welche sich in den Geleisen führen, abrundet. Hierdurch
ergeben sich aber nur ganz geringe Auflagerungsflächen und demnach eine sehr rasche
und starke Abnutzung der ziemlich kostspieligen Flügel und Geleise. Diesem
Uebelstande abzuhelfen, sind die Reibungsflächen der Laufflügel bei den von A. Goede in Berlin (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 16244 vom 1.
April 1881) gebauten Horizontalgattern sehr vergröſsert und, damit dieselben in
fortwährender und Vollständiger Berührung mit den Geleisen bleiben können, durch den in Fig. 7 Taf.
23 dargestellten Führungsmechanismus, welcher eine Art Cardani'sches Gehänge darstellt, mit dem Gatterrahmen in Verbindung
gebracht.
Der Sägenrahmen A trägt drehbar um den Zapfen B den Kreuzkopf C, auf
welchem die eigentlichen Laufflügel D drehbar
aufgesetzt sind, deren unterer der erforderlichen Nachstellung wegen vertikal
verschiebbar angeordnet ist. Der Kreuzkopf C trägt am
unteren Ende ein Segment E, dessen Mittelpunkt in die
Achse des Zapfens B fällt; an diesem Segment gleitet in
einer Prismaführung der Rahmen A bei seinen
Schwingungen um B. Durch diese Anordnung wird ein
Klemmen des Zapfens B verhindert, was sonst durch den
an seinem unteren Ende in Folge der Sägenarbeit auftretenden Druck leicht eintreten
könnte. Der Rahmen kann den Drehungen, welche die beiden Geleisschrägen erfordern,
folgen, ohne den vollständigen Schluſs zwischen Flügel und Geleisen aufzuheben.
Die schwingende Bewegung des Rahmens erfordert ebenso eine zweifache Drehung der
Kurbelstange um deren Angriffszapfen; deshalb ist diese Verbindung des Zapfens mit
der Stange so gewählt, daſs der Zapfen eine Drehung um die eigene Achse und um eine
hierzu rechtwinklig stehende Achse ausführen kann.
Der Kreuzkopf C ist nun neuerdings (Zusatzpatent * Nr.
22259 vom 3. November 1882) durch einen den Querriegel des Gatters umfassenden
Rahmen ersetzt. Derselbe setzt sich aus 2 Längsschienen C (vgl. Fig. 8 Taf.
23) zusammen, welche mittels der 3 Stehbolzen E, B und
F vereinigt sind, deren mittlerer B gleichzeitig als Drehungsachse für das Gatter dient.
Das eine Rahmenstück C trägt wieder die um eine zu B normale Achse drehbaren Führungsstücke D, so daſs auch hier wieder im Prinzipe ein Cardani'sches Gehänge gebildet ist und das Gatter die
oben erwähnte zusammengesetzte Bewegung ausführen kann, wobei die Gleitstücke D stets in ihren Führungen überall sicher aufliegen.
Auch hier ist wieder eins der Führungsstücke (hier das obere) nachstellbar
eingerichtet.